Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Luxemburg.[]

Luxemburg, Hauptstadt ehemals im Herzogthum dieses Namens, jezt im Departement des Forets, am Flusse Elz, Alzet oder Alsitz, auch Alizonte, der hindurch fließt. Sie ist eine der wichtigsten Festungen in Europa, und wird in die obere und untere Stadt abgetheilt. Jene ist ein Siebeneck und liegt theils auf der Ebne, theils auf Felsen, in welche die Festungswerke gehauen sind, und hat einen Divisionsgeneral zum Kommendanten; diese liegt in tiefen Thälern und begreift den Grund und das Pfaffenthal. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,000.


Luxemburg..[]

Luxemburg, Hauptstadt in dem nunmehrigen, zum deutschen Bunde gehörigen unter der Souverainetät des Königs der Niederlande stehenden Großherzogthum gleiches Namens, während des französischen Kaiserthums im Departement des Forêts, am Flusse Elz (Alzet, Alsitz), ist eine der wichtigsten Festungen in Europa. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 10,000. Joseph II., der die Absicht hatte, nur eine einzige Festung in Belgien zu haben, ließ alle übrigen, außer Luxemburg, demoliren, um im Nothfalle sich zum Herrn von ganz Belgien zu machen, ohne durch Besetzung von vielen Festungen sein Heer schwächen zu dürfen. So ward nun Luxemburg als der Schlüssel der Niederlande betrachtet. Denselben Vortheil aber zogen die Franzosen davon, als sie im Winter 1794 Luxemburg blockirten, aushungerten und endlich am 6. Juni 1795 zur Uebergabe brachten. Nach dem pariser Frieden besetzten es die Preußen.


Festung.[]

Luxemburg, Hauptstadt des Herzogthums und eine Vestung vom ersten Range, eine der stärksten in Europa, durch Natur und Kunst gleich vest, an und auf einem steilen Felsen an der Elze. Sie ist nur von der Nordwestseite zugänglich, und hier durch fünf terrassirte Werke gedeckt. Auf den andern Seiten an der Elze und einem südlich in sie fließenden Bache sind tiefe enge Thäler, Schlünde von Felsen und abgesonderten Werken. Der felsige Boden der Umgegend gestattet keine regelmäßige Belagerung. -- Die Stadt selbst ist klein, schlecht gebaut, und hat nur 1300 H., 9000 E.


Vermischte Nachrichten.[]

[1807]

Mainz, vom 4. Juli.

Am 27. Jun. schlug der Blitz zu Luxemburg (einer Französischen Festung in den ehemaligen Oesterreichischen Niederlanden) in das Pulvermagazin und steckte es in Brand. Eine große Anzahl Menschen und viele Häuser sind durch die furchtbare Erschütterung beym Auffliegen des Magazins, zu Grunde gegangen.


Zeitungsnachrichten.[]

[1807]

Am 26. Jun. um halb 11 Uhr Vormittags, fiel, während eines Donnerwetters, ein Blitzstrahl in eines der Pulvermagazine von Luxemburg, und sprengte es in die Luft. Dies schreckliche Ereigniß zerstörte die untere Vorstadt Grund beynahe gänzlich, und verursachte in einer andern untern Vorstadt, Pfaffenthal genannt, so wie in der obern Stadt, schreckliches Unglück. Es giebt wenige Häuser, die nicht mehr oder weniger gelitten haben. Der schöne Präfekturpallast, und beynahe alle öffentlichen Gebäude sind sehr beschädiget. Gegen 30 Menschen sind dabey umgekommen, und mehr als 200 sind verstümmelt oder hart verwundet worden. Einige Personen sind unter dem Schutt noch lebendig hervorgezogen worden. Von der Magazins-Schildwache fand man Stücke in einiger Entfernung von mehr als 700 Schuhen.


Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.
  • Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  • Lehrbuch der Militär-Geographie von Europa, eine Grundlage bei dem Unterricht in deutschen Kriegsschulen, von A. G. Hahnzog, Divisionsprediger und Lehrer an der Kriegsschule in Magdeburg. Magdeburg, bei Ferdinand Rubach 1820.
  • Der Bote aus Thüringen. Schnepfenthal, Im Verlage der Buchhandlung der Erziehungsanstalt. 1807.
  • Wiener-Zeitung Nro. 57. Sonnabend, den 18. Julius 1807.
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