Louis Pierre de Montbrun (1770 - 1812).
Zeitungsnachrichten.[]
1812.[]
Paris, den 10ten Oktober. [1]
Folgendes ist eine kurze Notiz über den General, Grafen Louis de Montbrun, der in der Schlacht an der Moskwa getödtet worden. Als Sohn eines vormaligen Militärs war er 3 Jahre vor der Revolution, und kaum 17 Jahr alt, als gemeiner Soldat in das 7te Regiment Jäger zu Pferde getreten, wovon er Oberst wurde, indem er alle Grade durging. Seit dieser Zeit war er stets in Thätigkeit gewesen. Bedeckt mit Wunden, stets bemerkt, stets angeführt in den glorreichen Feldzügen des Kaisers, wegen seiner Bravour und seiner Talente, kann man seinem Andenken keinen gerechtern Tribut zollen, als wenn man anführt, daß ihn Se. Majestät nach der Schlacht von Wagram, wo er als Divisionsgeneral diente, an die Spitze der gesammten Kavallerie der Armee von Portugal stellte, und ihn zu sich berief, um das 2te Reservekorps der Kavallerie bey der großen Armee zu kommandiren.
Von einer Kanonenkugel getroffen, überlebte er diesen fürchterlichen Schlag 6 Stunden; während dieser Zeit empfand er und gab den für einen tapfern Mann bittern Kummer zu erkennen, daß er noch lebe und die Feinde seines Monarchen nicht mehr bekämpfen könne. Auf sein Verlangen suchte man seinen Bruder, den Adjutant-Kommandant Alexander von Montbrun, auf. Er wollte ihm das letzte Lebewohl für seine junge und interessante Gemahlin übertragen, die bey ihrer zärtlichen Liebe bis nach Warschau gekommen war, und für ein junges Kind, das noch nicht empfinden kann, welch einen Vater es verloren. General Graf von Montbrun hatte nicht den Trost, den er in seinem letzten Augenblick wünschte. Während er für seinen Monarchen starb, kämpfte sein Bruder für denselben.
Quellen.[]
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 254. Dienstag, den 22. Oktober/3. November 1812.