Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

Warschau, den 29sten September. [1]

Die Regierungskommission des Großherzogthums Lithauen hat eine ausserordentliche Abgabe ausgeschrieben, da die gewöhnlichen Einkünfte nicht hinreichen, besonders zur Erhaltung der 9 neuen Regimenter.


Wilna, den 20sten Oktober. [2]

Wir sind keinen Augenblick vor den Bewegungen der Armee des Gen. Tormassow in Sorgen gewesen: denn wir wußten, daß alle Maßregeln genommen waren, um beym ersten Signal eine mehr als hinlängliche Macht zusammenzuziehen und die Russen zu verjagen.

Die Feinde sind so schnell aus Lithauen gejagt worden, daß die Kriegsgeschichte kein Beyspiel von einer so brillanten Kampagne aufstellt. Die Eile, mit der sie geflohen, machte es ihnen diesmal unmöglich, die Städte zu verbrennen und die Felder zu verheeren. Dazu kömmt die sehr reiche Aerndte, die uns für die Zukunft sicher stellt. Die Magazine von Wilna, Grodno, Minsk und andere sind vollkommen versehen, weil die große Armee bisher auf Kosten des Feindes gelebt hat. Unsere Kommunikationen sind durch die zahlreichen Flüsse, die dieses Land durchströmen, unter andern durch die Wilia und den Niemen, so gesichert, daß alle weiten Länder Polens bis nach Danzig ihren Ueberfluß mit größter Leichtigkeit in unsere Magazine liefern. Sie könnten für den längsten Winter noch viel zahlreichere Armeen ernähren, als jetzt unter Sr. Majestät Befehl stehen.

Die Polen werden in ihrem guten Willen nicht lässig. Mitten im Kriege wird Alles organisirt, als wären wir im tiefen Frieden. Dieses Zutrauen gründet sich auf die hohe Idee, die man in diesem Lande, wie überall, von der Weisheit und dem Genie des Kaisers hat, welche auch durch den Lauf der Begebenheiten noch nie getäuscht worden.


Quellen.[]

  1. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 243. Mittewoch, den 9/21. Oktober 1812.
  2. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 284 Dienstag, den 26. November/8. December 1812.
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