Lippe.[]
Lippe, Lippstadt,[1] regelmäsig gebaute Hauptstadt der Grafschaft dieses Namens, an der Lippe. Diese Stadt gehörte den Grafen von der Mark zur Hälfte; und dieser Antheil ist aus der Jülichischen Erbschaft dem Kurbrandenburgischen Hause zugefallen, welches in Lippstadt Condominus mit dem regierenden Fürsten ist. Man findet vier lutherische Kirchen, eine reformirte, eine katholische und einem Augustinerkloster, ein freyweltliches adeliches Fräuleinstift, ein Gymnasium mit 5 Lehrern und ein königlich Preussisches Postamt. Die Befestigung der Stadt ist beträchtlich und 1759 vermehrt worden. Im Jahr 1757 nahmen sie die Franzosen ein, und blieben 11 Monathe darinnen. Die Zahl der Einwohner belief sich 1787 auf 2,660, in 440 meist hölzernen Häusern. Sie leben hauptsächlich vom Feldbaue; doch ist auch der Handel mit Spezereyen, Getreide, Vieh, Wolle und Flachs nicht unbedeutend. Ausserdem hat die Stadt viele Gerber, Branntweinbrenner, auch Stärk- und Essigmanufakturen.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.