Das linke Rheinufer wird von Deutschland an Frankreich abgetreten.[]
Der vierzehnte März 1798. [1]
Die erste Friedensbedingung auf dem Congreß zu Rastadt war von Seiten der Franzosen: daß der Rhein künftig die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich seyn sollte. Die Reichsdeputation erwartete hierauf gemässigtere Vorschläge, und zeigte, daß das Reich nicht angreifender Theil gewesen sey, sondern nur einen Vertheidigungskrieg geführt habe. Diese Vorstellung war jedoch vergebens, und am 19ten Februar willigte man in die Abtretung der Hälfte der jenseits des Rheins gelegenen deutschen Länder. Gleich am 20ten folgte eine Gegen-Note der französischen Minister: daß man auf der Abtretung des Ganzen bestehe, weil es nicht um Vergrößerung, sondern um eine feste Grenze der Republik zu thun sey. Nach vielen Notenwechseln, vorgeschlagenen Modifikationen und dergleichen wurde endlich am heutigen Tag von der Reichsdeputation die schmähliche Erklärung übergeben: daß man die vorgeschlagene Friedensbasis annehmen und das linke Rheinufer abtreten wolle. Zwar hatte die deutsche Vorsichtigkeit wieder einige neue Modifikationen vorgeschlagen; allein die französische Schlauheit überging sie mit Stillschweigen, und was besonders den Entschädigungspunkt der Fürsten, welche durch Abtretung der Länder jenseits des Rheins verloren, betraf, so antworteten die Gesandten der Republik bloß: sie fänden die Basis hierzu in Säcularisationen.
Quellen.[]
- ↑ Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.