Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Fortsetzung der Theatergeschichte.[]

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Den 24sten Februar wurde im Theater Feydeau die kleine Oper von Marmontel, der Cicisbeo genannt, mit einer neuen Musik von Piccini, dem Sohne des berühmten Componisten dieses Namens, aufgeführt. Ein junger Italiener wird von einer Heurath mit einem schönen jungen Mädchen durch eine Liebschaft mit einer verheuratheten Dame, die ihn nach Landessitte zu ihrem Cavalier aufnehmen will, abwendig gemacht. Das Mädchen beklagt sich bey der Dame, und weiß, ihr Mitleid zu erregen, sie versteht sich mit ihrem Manne, um den Jüngling zu plagen. Er wird bey Nacht ins Haus gelassen, durch eine angestellte Ueberraschung, mitten in Sturm und Regen, zum Fenster hinaus, zuerst auf einen Balcon, dann in den Hof gesprengt, hier sieht er ein Sail, vermittelst dessen er die Mauer erklettern will, es ist aber ein Glockensail, und auf sein Geläute läuft das ganze Haus zusammen. Der Mann droht dem unglücklichen Liebhaber mit Gefängniß und Gift, endlich läßt er ihm die Wahl, statt dessen, ein verschleyertes Frauenzimmer zu heurathen, in dieser erkennt er, nach dem mühsam gefaßten Entschlusse, mit freudiger Ueberraschung seine Verlobt. Diese etwas platte Intrigue machte wenig Glück, die Musik aber gefiel so ziemlich, und in einzelnen Theilen sogar recht sehr.


Quellen.[]

  1. Französische Miscellen. Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1804.
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