Leuchtenberg.[]
Leuchtenberg,[1] Landgrafschaft in der Oberpfalz, ist ein besonderes Reichslehn, längst dem Fluß Nab, darinn Pfreimt die Hauptstadt ist. Sie besteht aus den Aemtern Pfreimt, Leuchtenberg und Wernberg. Es gehört auch das Schloß Misprunn, an den böhmischen Gränzen dazu. Der Flächeninhalt beträgt 4 Quadratmeilen; bey der Zählung im Jahr 1794 fand man 5,168 Seelen. Die Gegenden an dem Flusse sind fruchtbar und haben guten Wieswachs, sind aber häufigen Ueberschwemmungen unterworfen. Die übrigen Theile des kleinen Landes sind bergicht und rauher, doch nicht unfruchtbar. Die reinen Einkünfte des Landes betragen 16,715 Gulden; die sämtlichen Einkünfte aber ohne Abzug der Erhebungs- und Administrationskosten 27 695 fl. Ehemals bildete das Land ein eigenes Pfalzbairisches Landgericht, es ist aber jezt mit dem Landgerichte Nabburg vereinigt. Sie hat vor diesem eigene Landgrafen gehabt, ist aber nach deren Absterben 1646 an das Haus Baiern gekommen. Kurfürst Prinzen Maximilian überließ sie seinem zweyten Prinzen Maximilian Philipp. Als dieser 1707 ohne Kinder starb, und der Kurfürst damals in der Reichsacht war, belehnte der Kaiser den Fürsten von Lamberg mit dieser Landgrafschaft, welche aber 1714 wieder an Kurbaiern kam. Nach Erlösung des baierischen Hauses machte Meklenburg, zufolge einer schon von K. Maximilian I. 1502 erlangten Anwartschaft Prätension: allein der Kurfürst Carl Theodor von Pfalzbaiern erlangte endlich auch diese Landgrafschaft, nebst andern Stücken von der baierischen Erbschaft, deren Besitz man ihm anfangs streitig machte. Der Landgraf von Leuchtenberg hat Sitz und Stimme im Fürstenrath. Sein Matricularanschlag ist 6 zu Pferd und 14 zu Fuß, oder monathl. 128 fl. Zu einem Kammerziel hat er 135 Thlr. 26 ½ kr. zu entrichten. Das Wappen ist ein rother Balken, im silbernen Felde.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.