Kusel

Cussel.

Cussel, Städtchen mit 1,269 Einwohnern an der Glan, ehemals im Herzogthum Zweybrücken; jezt der Hauptort eines Cantons im Französischen Departement der Saar, Bezirk Birkenfeld. 1794 brannten die Franzosen den ganzen Ort weg; er ist auch nur zum Theil wieder hergestellt.

Verbrennung des Städtchens Kassel.

Der sechs und zwanzigste Julius 1794.

Seit Dumouries Abfall hatten die Oberbefehlshaber aller französischen Armeen aus der Mitte des Nationalkonvents Commissaire zur Seite, die all' ihre Tritte und Schritte beobachteten und zugleich in kritischen Augenblicken entschieden, wenn der General selbst nicht zu entscheiden wagen wollte. Die wildesten Jacobiner wurden dazu gewählt, die sich keine Grausamkeit zu begehen scheuten. Eine solche wurde heute an dem unglücklichen Zweybrückischen Städtchen Kassel verübt. Der Commissair Hentz bey der Mosel-Armee hörte, es seyen dort falsche Assignate verfertigt worden, und ohne zu untersuchen, ob das Gerücht Wahrheit oder Lüge sey, schrieb er den schrecklichen Befehl nieder: "Nachdem er unterrichtet worden sey, daß in dem trierischen *) Städtchen Kussel sich Fabrikanten falscher Assignate befinden, womit die französische Republik überschwemmt werde, daß die Inwohner der Stadt sie dulden und schützen, überhaupt Feinde der Republik und Freunde der Preussen seyen, und nachdem er Obergeneral die Existenz dieses Orts für die Operationen der französischen Armee ganz unnöthig finde, so erhalte der kommandirende General den Auftrag, es wegbrennen zu lassen, wozu er sogleich die Befehle zu geben habe."

So sehr sich das Innerste des Generals Renaud gegen diesen Befehl empörte, so blieb ihm doch nichts übrig, als zu gehorchen und durch eine Abtheilung der Mosel-Armee diesen schändlichen Mordbrand vollziehen zu lassen.

*) So schrieb er zum Beweis seiner Stärke in der Geographie wirklich: "dans la ville de Cousselle, Pays de Trevés.