Paris zur Zeit der Kaiserkrönung.[]
Paris im Januar 1805.
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Schon den 4. oder 5. Tag nach der Krönung waren alle Wände um das Palais royal und längs der Boulevards mit Kupfern, die das Krönungsceremoniell vorstellten, bedeckt: eins der ersten, jetzt gewiß zum zehntenmal aufgelegten, war der Maulesel mit dem alten gebeugten Kreuzträger: noch immer schreien die Colporteurs, daß dir die Ohren wehe thun, voila la mule du Pape, voila, voila pour 12 Sous (im Anfang kostete dieses Thier nur 6 Sous); noch immer, wenn Eltern mit ihren Kindern vor diesem freilich unansehnlich dargestellten Krönungsfeste vorbei gehen, so heißt es: vois-tu la mule du Pape? ich sende dir diese drollige Abbildung und andere ähnliche, die, ob sie gleich schlecht sind, doch immer einen ungefahren Begriff von der Sache geben. Das, welches das Innere der Notre Dame Kirche am Krönungstage vorstellt, ist recht gut, ob es schon eben nicht fein ist. Unter den vielen Kupfern, welche den Kaiser vorstellen, finde ich kein einziges recht ähnlich: am besten kommt mir Indeß das neue von Dien gestochen vor, welches ich dir übersende. Sehr unähnlich sind alle die den Papst vorstellen sollen, dasjenige von Ribault ausgenommen, wo er in einer andächtigen Stellung abgebildet ist. Wenn ich ihn so betrachte, steht er vor meinen Augen gerade so, wie er in das oben gedachte Institut eintritt, wo ich ihm zum ersten und letzten Male nahe war. -- -- -- --
Quellen.[]
- ↑ Paris zur Zeit der Kaiserkrönung. Nebst einer Schilderung der Hauptpersonen bei diesem merkwürdigen Schauspiele. Aus den Briefen eines Augenzeugen. Kölln, bei Peter Hammer. 1805.