Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Croatien, ein Königreich, das sich vom Fluß Drave bis ans Adriatische Meer erstreckt und gegen Morgen an Sclavonien und Bosnien, gegen Abend an Steyermark und Crain gränzet. Es hatte in den mittlern Zeiten seine eigenen Könige, die eine Zeit lang den Griechischen Kaisern unterworfen waren. Im eilften Jahrhundert kam es an Ungarn. Es bestehet aus 2 Haupttheilen, Ober-Slavonien und dem eigentlichen Croatien, Oesterreichischen Antheils. Was zwischen den Flüssen Xuna und Verbas liegt, gehöret den Türken. Das Land stehet theils unter Militärischer Verfassung oder dem Generalat, theils unter Provincialischer oder dem Bannat, wozu die Prälaten, Edelleute und freyen Städte gehören, welche die Reichsstände ausmachen. Der Provinzialische oder nach bürgerlicher Verfassung regierte Theil begreift die drey Komitate Kreuz, Warasdin u. Agram. Die Militärgränze aber begreift die drey Generalate, das Karlstädter, die 2 Banal-Regimenter, zwischen den Flüssen Kulpa, Save und Glina, und das Warasdiner Generalat, das Ganze ist also sehr zerstückt. Hiezu kommt noch das Littorale, oder der Küstenstrich von Fiume bis gegen Karlopago. Diese drey Theile enthalten gegen 400 Quadratmeilen, und nach der Zählung im Jahr 1787. 747,380 Einwohner; nemlich die 3 Komitate 368,926; die 3 Generalate 358,526 und das Littorale 19,928 Seelen. Die Einwohner sind von slavischem Ursprung, heissen eigentlich Hrwaten oder Hrowaten, d. i. Bergwohner, und kommen in der Sprache den Polen am nächsten. Jeder von ihnen ist ein gebohrner Soldat und wird von Kindheit auf in den Waffen geübt. Sie ziehen mit größter Begierde in den Krieg und dienen sehr gut. Ihr Land ist sehr gebirgig und im Ganzen nicht fruchtbar; es bringt aber Obst und guten Wein, wovon sie jedoch nicht mehr bauen, als sie selbst brauchen. Im Jahr 1775 wurde es von einem starken Erdbeben betroffen. Das Wappen ist ein silberner roth gewürfelter Schild.


Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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