Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Kreuzgasse.[]

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Man geht von hier bei einer Bastion vorüber, wo die Festungsbaugefangenen aufbehalten werden, *) nach der Kreuzgasse, deren Ecke mit jener Gasse das Gewandhaus, Num. 534, macht. Hier sind die Fleischbänke. Im 2ten Stockwerke befindet sich einer der größten Säle in Dresden. Er ist zu Concerten eingerichtet, 15 Fenster lang, nicht hoch und ohne Verzierungen. Ob man gleich 3 Fenster von jener Länge weggenommen und durch eine Zwischenwand getrennt hat, so faßt er doch noch über 900 Menschen. Er ist für das Dilettantenconcert gemiethet. Auch werden hier die grössern musikalischen Akademieen von der kurfürstl. Capelle gegeben. Zur Jahrmarktszeit nehmen ihn die Tuchmacher mit ihren Waaren ein. Auf der Kreuzgasse sind noch bemerkenswerth: das Gräfl. Löß'ische Palais, Num. 535 und 536, mit einer Fronte von 14 Fenstern, in einem reinen, einfachen und edeln Stile, dessen eine Seite an den Wallgarten, wo sich eine schöne Lindenallee befindet, stößt; -- das Gräfl. Hohenthal'sche Haus, Num. 538. -- Die Superintendur, mit einem kleinen Garten; die beiden Hahmann'schen Häuser und ein drittes auf der Stelle des abgebrannten Rutowsky'schen Palais.

*) Einer der merkwürdigsten Verbrecher ist Johann Karraseck, ein Böhme. Eine abschreckende Physionomie, der Ruf seiner Thaten und die Last von 25 Pfund Eisen, die schwerste für Verbrecher ersten Classe, machen seine Biographie aus.


Verpacht- und Vermiethungen.[]

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2) Auf der Kreuzgasse in No. 533 stehet von dato an die 3te und von Ostern an die 2te Etage zu vermiethen. Nähere Auskunft giebt der Kaufmann Nauwerck auf der Töpfergasse No. 588 in dessem Hause auch 2 Pferdeställe zu vermiethen seyn.


Quellen.[]

  1. Dresden, dargestellt aus dem Gesichtspunkte der Cultur. Dresden, 1804. in der Arnoldischen Buch- und Kunsthandlung.
  2. Dresdner Anzeigen. 15tes Stück. Montags den 16. Februar 1807.
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