Casernen.[]
Casernen [1] sind große weitläuftige, in viele Zimmer abgetheilte Gebäude in Festungen und Kriegsstädten, zur Wohnung der Garnison und besonders beweibter Soldaten. Die für die Reiter bestimmten Casernen haben unten noch Stallungen. Durch die Errichtung der Casernen gewann man den wichtigen Vortheil, daß die Garnison den Bürgern nicht zur Last fällt. Sonst hatte man diese Gebäude nur in Festungen; heut zu Tage hat man aber auch in großen Städten, wo eine starke Besatzung liegt, für jedes Regiment eine eigene Caserne bauen lassen. Man hat Casernen, die auch mit Wohnungen für die Offiziere des Regiments versehen sind, und diesen Theil des Gebäudes nennt man den Pavillon. In den alten Zeiten brauchte man geringere, niedrige Gebäude dazu, die nur ein Stockwerk hatten; die für die Infanterie nannte man Huttes, wahrscheinlich von dem deutschen Wort: Hütte; denn die Deutschen hatten früher, als die Franzosen, Soldatenwohnungen. Die für die Cavallerie bestimmten Casernen nannte man Baraques. Den Namen Casernen erhielten diese Gebäude nachher von dem lateinischen Worte: Casa, eine Hütte. Ludwig XIV., König von Frankreich, ließ zuerst für die französische Infanterie Casernen von mehreren Stockwerken bauen. Sie unterscheiden sich von den Baraques dadurch, daß sie nicht so viel Platz einnehmen, als diese, und doch, da sie mehrere Stockwerke haben, mehrere Menschen fassen können; übrigens haben auch die Baraquen unten noch Stallungen. Im Jahr 1695 wurde zu Nürnberg vor der Stadt eine Caserne für die Musketiere eingerichtet. Jacobson technol. Wörterbuch, fortges. von Rosenthal. V. S. 330. Kleine Chronik der Stadt Nürnberg. 1790. S. 90.
Caserne.[]
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Caserne. Großes, wohleingerichtetes Gebäude in Städten und Festungen zur Beherbergung der Soldaten.
Quellen.[]
- ↑ Handbuch der Erfindungen von Gabr. Christ. Benj. Busch, Consistorial-Assessor, Diaconus ordinarius und Mitglied geistlichen Ministerii zu Arnstadt. Eisenach, bey Johann Georg Ernst Wittekindt. 1805.
- ↑ Kleines Kriegswörterbuch für Zeitungsleser. von Christian v. Perrin-Parnajon Hauptmann. Jena, in der Crökerschen Buchhandlung 1809.