Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Advertisement

Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

Berlin. Der 17te December war für den General von Köckritz ein rührend festlicher Tag; er beschloß eine funfzigjährige Dienstzeit, und sein König, der gütige Friedrich Wilhelm, gab ihm Beweise freundschaftlicher Gnade. Der Hof befand sich in Potsdam, wo schon am Morgen, noch ehe der Greis die Bedeutsamkeit des Tages ahnete, ihn, auf Anordnung des Königs, die sämmtlichen Hautboisten der dortigen Garnison weckten mit freudigen Tönen, und bald hernach wurde ihm gesagt: es sey für heute ein kleines Manöuvre veranstaltet, wobey auch ein General nöthig sey. Vor dem Thore bewillkommte ihn der König und die Generalität, und er mußte zuschauen, wie der Monarch, ihm zu Ehren, ein unterhaltendes Militärspiel ausführte. Unterdessen war, ohne Wissen des Jubelgreises, in dessen Wohnung ein Frühstück bereitet, und der König bat sich zu Gaste. Am Eingange des Zimmers trat bewillkommend die Prinzessin Charlotte dem Gerührten entgegen, und seine Empfindungen stiegen, als er neben sich nur Officiere bemerkte, die einst mit ihm in demselben Regimente dienten, und welche der König in biederer Herzlichkeit zu versammeln gestrebt hatte. Jetzt übergab ein Prinz des Hauses dem General den schwarzen Adlerorden, und zu Mittage war er des Königs Gast. Bemerkenswerth ist es noch, daß der General von Köckwitz in demselben Hause wohnt, wo er als Lieutenant lebte.


Quellen und Literatur.[]

  • Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 26. Dienstag, den 30. Januar 1812.
Advertisement