Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Hessen-Rheinfeld-Rothenburg, (Prinz Karl von) vor der Revolution Feldmarschall in französischen Diensten, darauf General in Diensten der Republik.

Als Partheygänger der Jakobiner vom Anfange der Revolution, überhäufte er in ihrer Gesellschaft Ludwig XVI., nach seiner vereitelten Flucht, mit den pöbelhaftesten Beschimpfungen. 1792 und 93 klagte er, von den mittägigen Departementen aus, wo er angestellt war, den damaligen Kriegsminister Narbonne an, daß er diese Gegenden ohne Vertheidigung lasse, und spielte hierauf zum öftern die verhaßte Rolle des Denuncianten namentlich gegen Montesquieu, Witinkoff und hauptsächlich gegen Malvoisin, dessen Tod er veranlaßte. Eben so denunzirte er Cüstine und sagte gegen ihn vor dem Revolutionsgericht aus. Indeß wollten ihn die Jakobiner 1793, wegen seines Titels als Prinz, nicht unter sich aufnehmen, und er wurde selbst zu Luxemburg verhaftet, wo er von den Gefangenen jedes Standes mit der größten Verachtung behandelt wurde. Nachdem er nach dem 9. Thermidor wieder frey gelassen worden war, schloß er sich immer mehr und mehr an die Demagogenparthey an, und schrieb zum öftern in verschiedenen Journalen gegen das Direktorium und dessen diplomatischen Agenten.

In Folge des 18. Brümaire wurde er als Gegner dieser Revolution arretirt und einige Zeit in der Conciergerie verhaftet gehalten, bis er endlich als der letzte daraus entlassen wurde. Da er aber damals zur Deportation aufgezeichnet war, (die nachher aber nicht Statt hatte) wurde er eine kurze Zeit zu St. Denis unter Aufsicht gehalten. Endlich deportirte man ihn nach dem 3. Nivos (24 Dezember 1800) auf die Insel Oleron, von wo er 1803 mit dem Befehl entlassen wurde, sich nach Deutschland zurückzuziehen, wo er bis daher von einer kleinen Pension seines Anverwandten, des Churfürsten, gelebt hat.


Quellen und Literatur.[]

  • Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
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