S. Gallen.[]
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Die Stadt St. Gallen sowohl als die Abtey, gehörten unter die zugewandten Orte der helvetischen Eidgenossenschaft; und das Domkapitel des leztern bestund aus 67 Capitularen, 7 Profess. und 20 Conversbrüdern. Durch die helvetische Revolution im Jahr 1798 verlor der gefürstete Abt seine Besitzungen, und nach mancherley Veränderungen wurden sie nebst der Stadt 1803 als selbstständiger helvetischer Canton St. Gallen erklärt; zu welchem man noch das Rheinthal, die Herrschaften Uznach, Gaster, Rappenschweil, Sargans und Sax fügte; so daß jezt der Canton Appenzell ringsum von dem Canton St. Gallen eingeschlossen ist, und der leztere auf 46 QM. wenigstens 152,000 Einwohner zählt. Er besteht seit 1803 aus den 8 Distrikten Stadt St. Gallen, Rorschach, Gossau, das untere Toggenburg, das obere Toggenburg, das Rheinthal, Sargans und Uznach. Diese Distrikte enthalten 44 Kreise, die höchste Macht ist in den Händen des großen Raths von 150 Mitgliedern; er sammelt sich jährlich am 1ten May, und seine Sitzungen dauern dieses Monat hindurch. Aus seiner Mitte wählt er 9 Personen, oder den kleinen Rath, welcher die Geschäfte im ganzen Jahre besorgt und dem vom Volke gewählten größern Rathe verantwortlich ist. -- Zu einem Contingent von 15,203 Mann stellt der Canton 1315 Mann Soldaten.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.