Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Fragmente aus Briefen über die Ereignisse des neuesten Kriegs im Norden.

Es kann auch dem flüchtigsten Zuschauer der Begebenheiten des Tages nicht entgangen seyn, daß der Krieg, in welchen sich Dännemark mit Großbrittannien verwickelt findet, keinesweges das Werk unsrer Wahl, oder das Resultat einer freiwilligen Ueberlegung, sondern die unmittelbare Wirkung einer unabwendlichen moralischen Nothwendigkeit war. In ihrer Ehre angegriffen, im Herzen ihrer Staaten bedroht, konnte der Regierung kein andrer Entschluß übrig bleiben, keine andre Betrachtung gehört werden, als welche die Würde eines selbstständigen Reiches, und das höchste Interesse der Nation erheischte. Bei jeder andern Unternehmung würde man die Kräfte des Staats zuvor in Erwägung gezogen, und das Verhältniß des Endzweckes zu den Mitteln berechnet haben. Hier aber wird der Fall nothwendig umgekehrt, und es müssen die Mittel dem Endzwecke, die Hülfsquellen der bestehenden Lage der Dinge hinterher erst angepaßt werden.

Der Krieg hat uns unvorbereitet überrascht und gerade in dem Augenblicke, als wir nach Abschließung des Continentalfriedens uns von den Lasten, welche seit mehr als zehn Jahren durch die Folgen außerordentlicher Unfälle, durch kostspielige Rüstungen zur See, durch die letzte Englische Fehde und die Unterhaltung eines zahlreichen Truppencordons an den Holsteinischen Gränzen auf uns lagen, zu erhohlen hoffen durften. Dazu kommt, daß bei der unvermeidlichen Vermehrung der öff_ntlichen Ausgaben dieser Krieg zugleich viele der ergiebigsten Quellen der Einnahme verstopfen, und besonders in den Handels und Zollabgaben ein bedeutendes Deficit unausbleiblich veranlassen wird. Es muß Jedermann, dem die Elemente der Staatswirthschaft nicht ganz fremd sind, einleuchten, daß, sobald das Verhältniß zwischen den indirecten Abgaben und den directen Steuern gestört ist, der Ausfall der ersteren durch eine Vermehrung oder Erhöhung der lezteren gedeckt werden muß, wenn das Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahme erhalten, und der Ruin der öffentlichen Haushaltung abgewendet werden soll.

Welche Maaßregeln zur Erreichung dieser Absicht statt finden werden, dürfte schwer im Voraus zu bestimmen seyn: wir dürfen mit Zuversicht die besten erwarten von eben der weisen Verwaltung, die aller mit jedem Jahre aufs neue getretenen Erschütterungen ungeachtet, ihre Verbindlichkeiten in und außer Landes aufs gewissenhafteste erfüllt, Dänemarks Kredit unverlezt erhalten, das Nationalvermögen durch bessere Benutzung der natürlichen Güter des Landes und durch vermehrte Industrie im den wichtigsten Zweigen menschlicher Gewerbe ansehnlich erhöht, und während kleine und große Staaten fast allgemein unter der Last ihrer Schulden erliegen oder durch Bankerott ähnliche Auswegen sich helfen mußten, den Bestand ihrer Schuldenmasse bedeutend vermindert hat.

Inzwischen dürfen wir uns nicht versprechen, daß der Krieg nicht neue Bürden herbeiführen, und die Erhaltung unsrer angefochtenen Independenz und des ehrenvollen Ranges, den die Nation von den Vorvätern her unter den Völkern Europa's behauptet hat, ohne Aufopferungen möglich seyn sollte. Jedoch wird es bei uns selber stehen, durch freiwilliges Darbieten aller Hülfsmittel, deren die Regierung bedarf, und durch willige Theilnahme an ihren Entwürfen, ihr das mühsame Geschäft der Aufrechthaltung der öffentlichen Wohlfahrt zu erleichtern und den unvermeidlichen Druck minder fühlbar zu machen.

Möge immerhin der Unterthan mit dem Seinen zurückhalten, oder das Gesetz zu umgehen suchen, wenn er sein mühsam erworbenes Gut zu unbekannten oder verderblichen Zwecken verschwenden sieht. Aber wo die öffentlichen Einkünfte ausschließlich für das Wohl und für den Ruhm des Landes verwendet, wo sie mit Gerechtigkeit ohne Ansehen der Person über alle Steuernden vertheilt, und mit strenge Gewissenhaftigkeit verwaltet werden, da komme ein jeder dem Oeffentlichen mit Bereitwilligkeit zuvor, denn was er ihm opfert, giebt er für sich selbst und die Seinen, und er genießt jeden Augenblick die Früchte davon, in der Theilnahme an den Vortheilen des bürgerlichen Lebens, an dem Schutze der Gesetze, und der Sicherheit des persönlichen Eigenthums. Und diese Gesinnung, wir dürfen es mit Freuden bekennen, dieser patriotische Geist ist unter uns noch nicht erloschen. Jeder neue Tag liefert neue Beweise, nicht allein des raschen Muthes, der Nordens Söhne von jeher belebte, sondern auch der Aufopferung, der Entäußerung gewohnter Vortheile und Bequemlichkeiten für die große Sache des Vaterlandes, und es steht zu hoffen, daß wir erst den Anfang gesehen haben.

Was zur Vertheidigung oder zum Angriff des Feindes dienet, was den Krieger erquickt und erhält, und zur Ausdauer im Felde geschickt macht, werde von jedem, der es besitzt, nach Vermögen und willig gereicht. Aber es sind nicht Gaben allein, nicht das bloße Material des Bedürfnisses oder augenblicklichen Verbrauchs, was das Vaterland jetzt von uns fordert. Kräfte sind es, und persönliche Anstrengungen, und einmüthige Mitwirckung zu dem gemeinschaftlichen Ziele, welche in jeder schwierigen Lage entscheiden, und jedes Hinderniß am Ende besiegen.

Und durch diese kann jeder, auch der Aermste, wenn er redlich will, zu dem Wohl des Ganzen beitragen. Der unvermögende Fleiß müsse nur unterstützt, die Thätigkeit ermuntert, das Verdienst belohnt, und die Energie, wo sie schlummert, kräftig erweckt und lebendig erhalten werden. Verbrauchen müssen wir weniger und hervorbringen mehr, wenn wir die Probe bestehen wollen, welche das Schicksal uns auferlegt. Und hier ist es besonders, wo die Regierung von dem Gemeingeiste ihrer Bürger die thätigste Beihülfe erwarten muß. Der Staat kann nicht eingehen in die Lage der Personen, und es ist seine Sache nicht, dem privaten Bedürfniß abzuhelfen, oder die Betriebsamkeit in einzelnen Werkstäten zu unterstützen. Alle Hindernisse des Fleißes, soweit sie auf Fehlern der Gesetzgebung, auf Monopolgeist und Zunftzwang beruhen, soviel möglich hinweg zu räumen, einen Jeden ohne Unterschied bei seinem rechtmäßigen Gewerbe zu schützen, und den nährenden und erwerbenden Ständen die öffentliche Achtung durch ehrenvolle Auszeichnung des hervorstechenden Verdienstes zu sichern, ist die Pflicht und das Geschäft der Regierungen; was sie mehr und über diese Sphäre hinaus im Einzelnen thun, können sie nur thun, weil es an Gemeingeist unter den Bürgern fehlt, und ihre Beihülfe wird nothwendig unwirksamer bleiben, als die Unterstützung des vermögenden Privatmannes, den ein eigenes und nahes Interesse an die Pflege und den Wachsthum der von ihm gestifteten oder emporgehaltenen Anstalt bindet. Wenige hundert Thaler zurrechten Zeit gegeben und richtig angewendet, können ganze Familien in nützlicher Thätigkeit erhalten, ohne für den Darleiher verloren zu gehen; und sie bringen doppelten Gewinn, in sofern einerseits ein neues Product zu der Masse des Nationalvermögens hinzugethan, anderseits aber dem Oeffentlichen die Ausgabe erspart wird, welche die Versorgung nahrungsloser Dürftigen verursacht. Nur müsse unter den Vermögenden der Sinn, sein Geld zum höchsten Procent oder mit möglichster Sicherheit zu gangbarer Rente zu belegen, und den Ertrag blos zu genießen, und etwan dem Armen einen gemessenen Antheil als Gabe zutheilen zu wollen, nicht ausschließend herrschen, nur müsse jeder, der es vermag, auch einen Theil seiner Habe in nützlicher Industrie, in hervorbringender Thätigkeit zinsbar machen.

Gewagt ist freilich dabei mehr, aber es ist auch ein edleres Gefühl, durch sich selbst einen Kreis von froher Geschäftigkeit und kleinem häuslichen Wohlstande erschaffen als in gemächlicher Ruhe sein Erbtheil genossen zu haben. Sehr mit Unrecht aber würde man glauben, durch Geben und Beitragen mit der Pflicht der Wohlthätigkeit sich abzufinden. Die Gabe, die der Dürftige erhält, verzehrt sich nur zu leicht in demselben Augenblicke, wenn kein Theil von ihr einer produktiven Arbeit gewidmet wird, sie muß jeden Tag erneuert werden, und die Anforderungen wachsen bis zur Unmöglichkeit der Befriedigung, eben durch die Leichtigkeit, womit die planlose Wohlthätigkeit ihnen abzuhelfen beflissen ist. Dazu kommt, daß Arbeitsscheue ein nicht ungewöhnlicher Character der Armuth ist, und daß diese um so mehr zunehmen muß, je öfter durch Mangel an zweckmäßiger Unterstützung das Bedürfniß erneuert und der Ehrtrieb, sich selbst anständig erhalten zu wollen, durch wiederhohlt genossene Gaben erstickt wird. Geben soll man dem Dürftigen, aber man gebe ihm, so daß er die Aussicht habe, dereinst durch eignes Verdienst bestehen, ein behaltener Mann werden, und das Dargereichte wo möglich zurückzahlen zu können. Es früge sich, ob nicht, wenn dieser Sinn allgemeiner wäre, manche Unterstützung, manche Anleihe wieder eingehen würde, auf die der Geber beim Darleihen nimmer Rechnung machte? aber es ist gewiß, daß diese Wohlthätigkeit allein Lebenslust, Ehrliebe und Wohlstand verbreitet, statt daß die bloße Gabe den Empfänger herabwürdigt, Arme auf Arme häuft, und die niederen Stände immer tiefer in Stumpfsinn, Abhängigkeit und geistige wie körperliche Trägheit versenkt.

Ein jeder Arm, der arbeiten, ein jeder Kopf der erfinden, berechnen, sammeln und ordnen kann, ist ein Schatz, der, an seine Stelle gesetzt, tausendfach wuchern wird. Ein jeder, der bei unzureichender Thätigkeit, wenn auch nicht in völliger Armuth, doch in halber Dürftigkeit ein träges Daseyn dahinschleppt, ist eine verlorne Kraft für den Staat. Und wie viele solcher Kräfte gehen nicht noch immer für den Staat verloren, und dennoch klagen wir, daß es uns an arbeitenden Händen fehle! Es wird daran nicht fehlen, sobald wir Arbeit geben, und dieser Arbeit Reiz und Werth durch zweckmäßige Ermunterungen verleihen wollen. Nur müsse auch kein eckler Kunstrichter das minder Vollkommne verschmähen, bis es vollkommner werden kann, nur müsse auch das Talent dem Fleiße, und der Geschmack der arbeitenden Hand zu Hülfe kommen, damit das Product der einheimischen Industrie der Vollendung näher komme. Dieser Wetteifer ist es, den eine patriotische Regierung von den Bürgerlichen Classen der Nation erwartet, diese Mitwirkung ist es vorzüglich, die sie in einem Kriege zu leisten haben, in welchem wir uns zu einem höheren Grade der Selbstständigkeit in Hervorbringung und Veredlung unserer Bedürfnisse zu erheben, und von der Abhängigkeit von fremden Erzeugnissen, so viel möglich durch eigne Kraft zu befreien bestrebt seyn müssen.

Bei allem dem -- wer wird es zu leugnen begehren? -- bleibt die Aussicht immer noch dunkel, und es ist so leicht nicht anzusehen, durch welche positive Mittel die Lasten des Krieges getragen, und die Staatsausgaben gedeckt werden sollen. Was der Eifer und die Geschicklichkeit unsrer öffentlichen Verwaltung vermag, wird sicher geleistet werden, und die Treue eines seinen Zepter verehrenden Volkes wird den Anstrengungen der Regierung entgegen kommen. Und wir stehen ja nicht allein in dieser Fehde; die größten Mächte Europa's haben unsre Sache zu der ihrigen gemacht, und wir dürfen auf die kräftigste Unterstützung gegen das neu~ Carthago rechnen, welchem den lange gemißbrauchten Trident zu entreißen die Kräfte einer halben Welt gerüstet erscheinen. Und es ist nicht die Treue der Bündnisse allein, oder allein die Heiligkeit gegebener Versprechungen, es ist auch das höchste Interesse der gegen Großbrittannien vereinigten Staaten, auf welches wir zu bauen berechtigt sind. Daß Dännemark diesen Kampf mit dem höchsten Nachdruck zu führen im Stande sey, daß der Feind keinen festen Fuß an der Ostsee gewinnen, keinen Hafen mit Gewalt sich eröffnen, keine Bedürfnisse von dorther ziehen, keine Niederlagen seiner Waaren dort halten könne, ist von der entschiedensten Wichtigkeit für den Ausfall des Krieges.

Alle Anstrengungen gegen England wird ewig umsonst seyn, wenn nicht alle zugleich und mit gleicher Strenge das angenommene System befolgen, und bei diesem Systeme sich wechselseitig beschützen. Die Kette wird unnütz, wenn ein Ring ihr entfällt, und das Vertrauen und die Sicherheit Aller würde wanken, wenn ein Glied des Bundes dem gemeinschaftlichen Feinde erliegen sollte. Von dieser Seite scheint es, haben wir nichts zu fürchten, vielmehr dürfen wir mit Zuversicht hoffen, nicht verlassen zu werden, wenn wir uns selbst nicht verlassen, und es wird unser Schicksal so wie die Achtung der Welt und Nachwelt auf dem Werthe beruhen, den wir uns selber zu geben wissen.

Zeitungsnachrichten.[]

1807.[]

Dänemark. [2]

Kopenhagen den 15. Dez. Der Kaper Pauline, Kapit. Grönberg, brachte vorgestern 2 unter Bornholm genommene Prisen ein. Auf einer derselben, einer mit Zimmerholz und Eisen geladenen Fregatte befand sich der vormalige Englische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Garlic, der vor dem Ausbruche des Krieges von hier nach Memel abgieng. Wegen der an letztgedachtem Orte, woher dieses Schiff kam, herrschenden Epidemie, ist es unter 14tägige Quarantaine gestellt worden, welche Hr. Garlic auf demselben mit abwartet.

Ein kleines mit 20 Mann besetztes Kaperboot nahm vorgestern unweit Dragöe ein grosses dreymastiges Schiff weg, dessen Mannschaft 26 Mann stark war. Die Ladung dieser reichen Prise besteht in Hanf und Eisen.


1808.[]

Dänemark. [3]

Mehrere auf den königl. Schiffswerften auf Bau stehende Kanonenböte und andere kleine Kriegsfahrzeuge sind bereits so weit fertig, daß sie vom Stapel gelassen werden können.

Dänemark. [4]

Kopenhagen den 5. April. Im Februar rüstete man in England an einer Flottille von 150 kleinen Kriegsfahrzeugen, jedes zu 10 Kanonen, die, wie es allgemein heißt, zu einem in den nächsten Monaten zu machenden Angriff bestimmt waren.

Schreiben aus Jütland, vom 9. April Reisende, die aus Schweden kommen und daselbst Englische Blätter bis zum 15. März gesehen haben wollen, behaupten, daß die Englischen Rüstungen zu einer Expedizion von Yarmouth und den anderen Häfen dies Jahr beträchtlicher sind, wie voriges Jahr. Andere Anführungen sagen, daß am Ende des vorigen Monats eine grosse Englische Expedizion von Kriegs- und Transportschiffen ostwärts unter Segel gegangen sey. Seeland ist auf 8 Monate hinlänglich mit Lebensmitteln versehen.

Das Gerücht, als kreuze zwischen Lalland und Hollstein eine Schwedische Flotte, hat sich nicht bestätigt. Doch wird für gewiß gehauptet, daß sich zwey Schwedische Linienschiffe in der dortigen Gegend gezeigt, und auf einige Küstenböte, jedoch ohne Erfolg, gefeuert hätten. Zufolge der Aussage eines zu Gothenburg angehaltenen, und von da nach Helsingör geführten Schiffers, sollte sich der Schwedische König mit dem Englischen Minister zu Udewalla aufhalten, und ein Englischer Truppentransport dort erwartet werden.

Dänemark. [5]

Die Zahl der feindlichen Kriegsschiffe in den hiesigen Gewässern wächst allmählig immer mehr an. Am 13. stiessen 2 Englische Linienschiffe, von denen eines die Flagge eines Kontre-Admirals führt, und den Admiral Samuel Hood am Bord haben soll; zu den im Sunde Befindlichen Kriegsschiffen. Doch hat die Nähe der Feinde den bekannten braven Helsingörer Lootsen, L. Bagge, nicht hindern können, am 12. in der Nacht mit 3 Böten nach Högenäs zu gehen, ein dort liegendes, mit Steinkohlen beladenes, Schwedisches Schiff aus dem Hafen wegzunehmen, und es nach Helsingör zu bugsiren, wo solches am folgenden Mittag, um 12 Uhr, sicher im Hafen lag. Im grossen Belt befinden sich nach den Berichten 3 Linienschiffe, 2 Fregatten, 2 Briggen und 4 Dänische Jachten, welche die Engländer armirt haben. In der Kiöger Bucht hat man in dieser Woche 3 grosse feindliche Schiffe vor Anker gesehen.

Dänemark. [6]

Kopenhagen den 23. April. Die Engländer haben in diesen Tagen ein Dänisches Schiff genommen, dessen Ladung auf 10,000 Rthlr. taxirt wird.

Ein anderes Schreiben aus Kopenhagen vom 23. April. Nachrichten vom 17. dieses zufolge, haben die Engländer einen Angriff auf Langeland gemacht, wobey über 2000 Kugeln ans Land geschossen wurden. Auf unserer Seite ist nicht ein einziger Mann, dagegen 6 auf Englischer Seite gefallen. Das Treffen währte 3 1/2 Stunden.

Dänemark. [7]

Nach einem offiziellen Bericht des kommandirenden Offiziers auf Laland ist am 21. April Abends feindliche Mannschaft auf Alhuen, einer an der westlichen Seite dieser Insel liegenden Landzunge, auf der nur zwey Lootsenhäuser stehen, gelandet, hat diese beyden verlassenen Hütten abgebrannt, und sich hierauf wieder zurückgezogen.

In einem Privatschreiben aus Nakskov heißt es; die Feind beschossen die kleine eine Meile von hier entlegene Insel Enchöi, wurden aber dermassen empfangen, daß sie, ohne ans Land kommen zu dürfen, sich bald zurückzogen; desselben Abends giengen sie mit einer Barkasse auf Albuen ans Land, und zündeten die dortigen Lootsenhäuser an, deren Bewohner aber schon vorher solche verlassen, und sich durch die Flucht gerettet hatten.

Kriegsnachrichten. [8]

Nach den allerletzten Berichten aus Kopenhagen vom 3. May war die so lange angekündigte Engl. Expedizion nun endlich angekommen. Am 2. May passirten, unter Bedeckung einiger Kriegsschiffe, über 40 Englische Transportschiffe in zwey Abtheilungen durch den Sund. Gegen Mittag befanden sich 15 derselben, unter Eskorte von 2 Briggs, Kronburg gegenüber, und die dort liegenden Kanonenböte und Kaper versuchten einen Angriff, um einige abzuschneiden. Am folgenden Tage legten sich 10 Transportschiffe zwischen Hveen und die Schwedische Küste. Im grossen Belt befanden sich fortwährend viele Englische Kreuzer, deren Zahl sich aber nicht genau angeben ließ, da sie immer ab und zu segelten. Die Inseln Langeland, Arroe und Tassing waren nun mit Truppen von der Pontecorvoschen Armee besetzt. Das Hauptquartier dieser Armee sollte nächstens nach Hadersleben verlegt werden. -- Am 30. April wurde der vormalige Schwedische Konsul Gram durch einen Parlamentär über den Sund nach Helsingborg geführt, von wo das Fahrzeug alsdann 5 Hamburger Seefahrende zurückbrachte.

Helsingör den 3. May. Nachrichten von der Norwegischen Küste zufolge, hat unsere dasige Flottille unter dem Kommandeur Fisker die Schwedische Scheerenflotte bey Strömstadt angegriffen, einen Schooner demontirt, mehrere Scheerenböte versenkt, auch sich beym Landen einer Kavalleriepatroille von 20 Hussaren bemächtigt. In Norwegen soll ein Korps Schweden umgangen und zum Theil zu Gefangenen gemacht seyn, wovon das Nähere zu erwarten.

Kopenhagen, den 6. May. An der Westseite Jütlands war in der vorigen Woche eine feindliche Flotte bemerkt; jetzt heißt es, daß man zwischen Anholt und Marstrand vorgestern viele Segel erblickt habe; auch bemerkte man von Helsingör aus im Sunde eine Anzahl Kriegschiffe, die heran zu segeln schienen. Bey Fladstrand ist es einigen Schaluppen der in der Nähe kreuzenden Englischen und Schwedischen Kriegsschiffe geglückt, während der Nacht 10 Kornschiffe aus dem dortigen Hafen wegzuholen. Im Norden von Helsingborg hat man die Anlage einer Schwedischen Batterie entdeckt. Zwischen Langeland Laland und den kleinern Inseln wimmelt es noch immer von feindlichen Kreuzern, die ab und an, wenn sie die Gelegenheit ersehen, ans Land gehen um zu plündern und zu rauben. Bey der Beschiessung des Fleckens Marstall auf der Insel Arroe zeichnete sich eine Kompagnie Jütscher Grenadiere durch muthvollen W_derstand aus, und da man jetzt die im dortigen Hafen liegenden Schiffe, deren Zerstörung beabsichtigt seyn mochte, nach Trentborg in Sicherheit gebracht hat, so wird wahrscheinlich dieser Punkt keinen weitern Angriffen ausgesetzt seyn. In der vorigen Woche ist das 2. Jütsche Bataillon den Belt passirt, und ohne Hinderniß zu finden auf Seeland gelandet. Es sollen eben sehr bestimmte Nachrichten eingelaufen seyn, daß in Norwegen zwischen unsern Truppen und einem bedeutenden Schwedischen Armeekorps eine Schlacht, es heißt am 21. April vorgefallen sey, worin gegen 2000 Feinde auf dem Schlachtfelde blieben, und sich der Rest in der größten Unordnung und hitzig von unsern Truppen verfolgt zurückzog. Reisende berichten, daß eine Englische Flotte von 26 Kriegsschiffen vor einigen Tagen durch die Strasse gesegelt sey, die Laland und Langeland trennt, und daß selbige der Sage nach, nach Rügen bestimmt war. Auf dem Eise des Bothnischen Sees, in der Nähe Torneu's, soll zwischen den Russen und Schweden eine Schlacht vorgefallen seyn, die sich mit dem Rückzuge der letztern endigte. Nach eingelaufenen Schiffernachrichten liegen vor Bornholm verschiedene Schwedische und Englische Kriegsschiffe. Se. Maj. der König reiste am 5. dies nach Helsingör.

Dänemark. [9]

Unerachtet der bedeutenden Zahl Englischer Schiffe, welche zwischen den grössern und kleinern Dänischen Inseln kreuzen, ist doch bis jetzt auch nicht ein einziges Postboot genommen worden. Eben so ist die Küstenfahrt zwischen Kopenhagen und Helsingör ungestört geblieben.

Zwischen Langeland und Laland, so wie auf der andern Seite jener Inseln kreuzen die feindlichen Schiffe sehr zahlreich. Nach einem Schreiben von Nystedt auf Laland vom 1. dieß Monat zählte man dort schon seit 3 Tagen 17. feindliche Segel.

Ein hiesiges Blatt enthält folgenden Telegraphrapport vom 4. May. Zwischen Marstrand und Anholt sollen viele Segel im Gesicht seyn. -- Ein Schwedischer Parlamentair ist nach 5 Uhr Nachmittags mit dem Dänischen Konsul nebst Familie zu Helsingör angekommen.

Dänemark. [10]

Am 17. May haben 4 feindliche Fahrzeuge einen Versuch gemacht, 8 grosse Böte, die bey Loehals auf Langeland lagen, zu ruiniren oder wegzunehmen, erreichten aber, ungeachtet eines dreystündigen anhaltenden Feuers aus Kanonen und kleinem Gewehr auf die sogleich zur Deckung herbeyeilende, bey Frankeklint postirte Kompagnie nicht ihren Zweck, sondern mußten, nach einem bedeutenden Verlust an Mannschaft, der schon daraus erhellet, daß eines ihrer Böte mit frischen Leuten besetzt werden mußte, um sich fortbegeben zu können, sich unverrichteter Sache zurückziehen.

Der Kommandeur unserer Ruderflottille in Norwegen hat auf einem Streifzuge längs der Schwedischen Küste 18 Mann vom Regiment Elseborg durch Ueberrumpelung gefangen genommen.

Auch auf der Insel Samsoe haben die Engländer einen Besuch abgelegt.

Dragö, den 15. May. "Acht Schwedische Kanonenböte haben sich eine halbe Meile von hier gelegt. Unsere Kanonenböte sind nach ihnen aus gewesen, und haben sie verjagt; allein jetzt sind sie wieder zurückgekehrt, und liegen in derselben Entfernung, wie vorher."

Dänemark. [11]

Kopenhagen den 7. Juny. Man hat hier die vorläufige Nachricht von einer sehr ehrenvollen Affaire, welche 4 unserer unter Laland stazionirten Kanonenböte mit einer Englischen Brigg von 12 18-Pfündern und 4 Karonaden gehabt haben. Nachdem sie sich hartnäckig vertheidigt hatte, war ihr der eine Mast weggeschossen, und sie endlich gezwungen, die Flagge zu streichen. Sie ist nach Naskov geführt; die Gefangenen werden hieher gebracht.

Es ist abermals eine Englische Konvoy von einigen 20 Kauffahrteyschiffen am 4. dieses Kronburg passirt, und hat sich bey Rage vor Anker gelegt.

Kopenhagen, 11. Juny. Ein in diesen Tagen von Bornholm gekommenes Schiff hat die Nachricht mitgebracht, daß diese Insel von Schwedischen Schiffen blockirt gehalten wird, daß sich aber keine Englische Schiffe in der Nähe derselben befinden. -- Die vorgestern Nachmittag hier gehörten Kanonenschüsse rührten von einem Angriff unserer bey Dragöe postirten Kanonenböte auf die vorbeysegelnde Englische Konvoy her. Das von denselben gegen die feindlichen, die Konvoy beschützenden armirten Schiffe, Fregatten und Briggs, unterhaltene Gefecht, hat 6 Stunden gedauert, und das Resultat desselben sind 14 eroberte Schiffe gewesen, worunter sich eine Kriegsbrigg, Turbulance, Kapitän Wood, von 14 Kanonen befand; 4 der eroberten Schiffe sind verbrannt, und von den übrigen bereits gestern  5 mit der Brigg in unsern Hafen eingebracht worden. Die übrigen werden heute erwartet. Es sind bereits gegen 100 Gefangene eingebracht. -- Das gestern von Hveen herabsegelnde Linienschiff, welches nach Malmöe oder Landscrona zu steuern schien, und beym Kreuzen unsern Batterien ziemlich nahe kam, gerieth bey Graan auf den Grund, und war diesen Vormittag noch nicht wieder flott.

Politische Notizen. [12] [Juni.]

Mit den letzten Dänischen Post hat man Nachricht erhalten, daß zwischen Langeland und Laland am 4ten Juny sechs Kanonenböte mit Englischen Kriegsfahrzeugen ein Gefecht gehabt, welches über 4 Stunden gedauert und sich so glücklich geendigt, daß die Dänen sich einer Englischen Brigg von 18 Kanonen bemächtigt, auf welcher der Kapitain während der Action getödtet worden.

Außerdem ist durchaus nichts von Bedeutung vorgefallen, und die Abtheilung der Englischen Flotte, welche von Malmoe aus abgesegelt, um nach der Ostsee zu gehen, hat sich wieder vor Anker gelegt.

Nach der neuesten Nachricht aus Dännemark hat die Ruder-Flottille, bestehend aus einigen zwanzig Kanonenböten die Englisch Schwedische Konvoy angegriffen und nach einem Gefecht von mehr als 4 Stunden, 12 Schiffe erobert. Daß die Dänen weder Todte noch Verwundete gehabt haben, scheint ein Irthum zu seyn, daher mehr davon, sobald die offiziellen Berichte eingehen werden.

Nordische Kriegsneuigkeiten. [13]

An solchen sind wir gegenwärtig äusserst arm. Die gedrohte scharfe Blokade der Engländer wird zwar nicht so strenge in Ausübung gebracht, daß nicht die Posten ankommen und uns Nachrichten bringen sollten, aber sie sind von geringem Gehalte, und mit Gerüchten wollen wir die verständigen Leser nicht belustigen.

Die Englisch Schwedische Konvoy auf 80 Segel stark, die von Malmoe abgieng, um die Reise nach der Ostsee fortzusetzen ist von einer Dänischen Flottille, (einige zwanzig Kanonenböte,) angegriffen und es sind ihnen 12 Schiffe abgenommen worden, davon man 4 verbrennen mußte. Das Gefecht hat über vier Stunden gedauert, und was am meisten Bemerkung verdient, ist: daß die Dänen gar keinen Todten, nicht einmal einen Bleßirten hatten. Daß ist viel -- sehr viel. Bestätigt sich dieses, so ist es gewiß ein sehr seltner Fall, besonders da man weiß, daß auf einem Schiffe der Mast zerschossen, und mehrere beschädigt worden. Man sagt, der Wind sei den Dänen besonders günstig gewesen, so daß die Englischen Schiffe keinen Effekt thaten.

Nach den neuesten offiziellen Nachrichten hat es in der Hauptsache mit dieser Affaire, seine Richtigkeit, und da auch in diesen weder Todte noch Bleßirte von Dänischer Seite angegeben werden, so scheint auch dieses, was manchem Zeitungsleser unglaublich vorkam, sich ebenfalls zu bestätigen. Aber eine neue Transportflotte ist durch den Sund gegangen, und diese so reichlich von Englischer und Schwedischer Seite bedeckt gewesen, daß die Dänen Bedenken trugen, sie anzugreifen, und so ist also nichts kriegerisches dabei vorgefallen.

Von Gothland wissen wir nunmehr bestimmte Nachricht, daß diese Insel aufs neue von den Schweden genommen worden, und der Russische Admiral, der sie besetzt hatte, ist dem Kriegsgericht übergeben.

Dänemark. [14]

Aus dem Holsteinischen vom 20. Jun. Hier hat man folgende Nachrichten aus Koppenhagen vom 14. Jun.

Auf den am Donnerstage genommenen Schiffen befand sich eine bedeutende Anzahl Gefangener, wovon 84 Mann eingebracht worden sind. Die Brigg allein hat 8 Todte gehabt; dagegen erhielt unserer Seits nur ein einziges Kanonenboot eine Ricochetkugel, die ihre Kraft verloren hatte, und im Fahrzeuge stecken blieb. Eine Englische Bombe schlug die Hälfte einer ledigen Jolle ab. Nach dem nunmehr bekannt gemachten offiziellen Rapport des Kommandeurs Krieger über die Affaire am 9., bestand die Englische Konvoy aus 73 Segeln, worunter eine Kriegsfregatte, 4 Briggs und verschiedene armirte Schiffe, und unsere Ruderflottille aus 21 Kanonierschaluppen und 7 Mörserschaluppen. Die Bombenfahrzeuge eröffneten das Gefecht; 11 Schiffe der Arriergarde wurden abgeschnitten, und davon 8 mit Einschluß der Kriegsbrigg genommen und 5 verbrannt. Der übrige Theil der Konvoy ward durch 8 Kanonierschaluppen verfolgt, und die konvoyirende Fregatte sehr übel mitgenommen; doch untersagten Dunkelheit und Vorsicht das weitere Verfolgen, da es nicht unwahrscheinlich war, daß die Schwedische Flottille von 21 Kanonenböten versuchen würde, die unserige, welche sich über 2 1/2 Meilen von Dragöe entfernt hatte, von den Landbatterien abzuschneiden. Dies geschah jedoch nicht. Der Lieutenant Lütken, welcher die Kriegsbrigg the Turbulent besetzte, ist zum Chef derselben ernannt.


1812.[]

Kopenhagen, den 4ten July. [15]

Am 23sten Juny hatten unsere Kanonenböte bey Prestoe ein Gefecht mit 8 englischen Barkassen, welche die Flucht ergriffen; doch fiel eine derselben unsern Seeleuten in die Hände.

Kopenhagen, den 29sten August. [16]

Der Lieutenant Feddersen kam am 20sten August zu Randers an und brachte über 60 Engl. Kriegsgefangene in einem Kanonenboot mit, welches der englischen Brigg gehörte, die Lieutenant Falsen erobert hat. Die Frau des englischen Kapitäns ist tödtlich verwundet. Wir sind so glücklich gewesen, keinen Menschen zu verlieren.

Kopenhagen, den 5ten September. [17]

Von Langeland ist einberichtet, daß am 4ten September, Nachmittags, ein dänischer Kaper von einem feindlichen Orlogschiff bis vor Frauenvaenges gejagt worden. Als die Batterie anfing, das Orlogschiff zu beschießen, richtete dieses sein Feuer gegen die Batterie. Unter diesem Engagement, welches 20 Minuten währte, wurde das Linienschiff von der Batterie mit 2 Schüssen, dem einen in den Hinterspiegel, dem andern in den Vordersteven, getroffen. Zugleich wurde die Fanglinie einer Schaluppe abgeschossen, die vom Schiffe wegtrieb. Die Batterie so wenig, als deren Mannschaft, hat gelitten.

Am 12ten d. M. machte der Feind mit ungefähr 150 Mann eine Landung auf Reersöe, wurde aber durch die Gegenwehr des dortigen Detaschements von 26 Mann unter dem Premierlieutenant von Brunn, mit Hinterlassung eines Todten, gezwungen, sich eiligst wieder einzuschiffen.

Der auf Reersöe befindliche Telegraph, so wie die Alarmstangen, sind vom Feinde ruinirt, allein einiges Vieh, dessen er sich bemächtigt hatte, wurde er gezwungen, zurückzulassen. Uebrigens ist keiner der Mannschaft verwundet noch getödtet.

Zufolge eines Schreibens von Naskov vom 3ten dieses Monats haben 2 unserer Seeofficiere 2 Prisen eingebracht, die mit Indigo, Kaffee, Zucker und Tüchern beladen sind.

Kopenhagen, den 22sten September. [18]

Nie ist eine größere Kriegsmacht auf Seeland versammelt gewesen, als jetzt. Man schätzt sie über 40,000 Mann. Unsere Rheede ist mit einer Menge Kanonenschaluppen besetzt.

Kopenhagen, den 10ten Oktober. [19]

Der dänische Kaper Rostock hatte sich eines Kauffahrteyschiffs bemächtigt, welches mit Kolonialwaaren beladen war und es nach Langeland abgeführt. Am 2ten Oktober, um halb 7 Uhr Morgens, näherten sich 2 Fregatten und eine Brigg, um es wieder zu nehmen. Der Major Hoegh Guldberg ließ sie sich auf Kartätschenschußweite nähern und beantwortete lebhaft ihr Feuer mit seiner Division reitender Artillerie. Das Gefecht dauerte von halb 8 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags, wo die feindlichen Schiffe zur Flucht gezwungen wurden. Wir haben 3 Todte und 3 Verwundete: der Verlust des Feindes muß viel beträchtlicher seyn. Ein Linienschiff und eine Brigg verstärkten den Feind um halb 9 Uhr vergebens.

London, den 14ten Oktober. [20]

Es sind einige Briefe und Zeitungen aus der Ostsee eingegangen. Dännemark bereitet sich fortdauernd, jeden Angriff zurück zu treiben, und setzt sich in einen furchtbaren Vertheidigungsstand. Am 23sten September ist in den dänischen Häfen ein Embargo auf alle Schiffe gelegt. Auf Seeland werden zwey Armeen formirt. Diejenige, die sich in Nord-Jütland versammeln soll, wird 9000 Mann, und die in Holstein 16,000 Mann stark seyn. Letztere wird von dem General Ewald kommandirt.

Kopenhagen, den 20sten Oktober. [21]

Am 16ten, Nachmittags, passirte Helsingör eine Flotte von 60 Segeln. Aus Nysted schreibt man unterm 15ten dieses: "Gestern war es hier sehr lebhaft. Nicht weniger als 7 Prisen waren um Aufsegeln; drey davon sind in Sicherheit. Ein großes dreymastiges Schiff mußte der Kaper selbst anzünden; doch vermuthet man, daß ein Theil der Ladung gerettet werden kann. Ein mit Eisen und Hanf beladenes Fregatschiff nahmen die Engländer wieder zurück, nachdem es 48 Stunden in unserer Gewalt gewesen war. Man weiß noch nicht, ob die beyden Schmacken uns geblieben, oder wieder zurück erobert worden sind. Seit drey Tagen hören wir unaufhörliche Kanonaden. Gestern Morgen wurde vom hiesigen Kirchthurme eine Flotte von ungefähr 200 Segeln im Kramnitze Sund beobachtet, die unter Segel war. Die genommenen Schiffe haben Flachs, Talg, Segeltücher, Eisen und Hanf geladen."

Kopenhagen, den 24sten Oktober. [22]

Unsere Kaper haben 7 feindliche Schiffe genommen, wovon 3 in Sicherheit gebracht sind; man sah sich gezwungen, ein großes Schiff zu verbrennen.

Der Lieutenant Joens hat mehrere englische Barkassen von der fehmerschen Küste zurückgetrieben. Sein Detaschement hat nicht gelitten, aber den Feind trafen viele Kugeln. Das Gefecht fiel am 13ten dieses Monats vor.

Dänemark. [23]

Ueber die Wegnahme eines Englischen Kanonenboots im Belt enthält folgender Bericht des Kapitänlieutenants Schönheider, vom 3 Sept. an das königl. Admiralitäts- und Kommissariatskollegium das Nähere: "Da es bey Sonnenniedergang gestern Abends aufhörte zu wehen, vereinigte ich die mir anvertraute Division von Kanonenböten mit denen des Kapitänlieutenants Svenson und Lieutenants C. Wulff, um die im Norden von Sprogöe liegenden beyden Briggs anzugreifen. Kurz nach 10 Uhr waren wir zum Schuß, und griffen an, worauf die Briggs sogleich das Ankertau fahren liessen, und mit westlichem Winde nordwärts steuerten. Bis gegen 12 Uhr setzten wir ihnen nach, kehrten aber zurück da der Wind stärker war. Sie liessen ein Kanonenboot ohne Mannschaft zurück, dessen wir uns bemächtigten. Es ist mit Nr. 10 bezeichnet, führt eine 24pfündige Kanone und eine 24pfündige Karonade, und ist mit Kupfer beschlagen. Wir liefen zu Corsör ein, da der Wind so westlich war, daß die bey Ramsöe liegenden Kriegsschiffe heraufkommen konnten. Unser Verlust besteht in 2 Todten und 2 Verwundeten in Einem Kanonenboot; auch sind einem einige Ruder abgeschossen. Sonst haben weder Mannschaft noch Fahrzeuge gelitten. Dagegen ist sehr zu vermuthen, daß die feindlichen Schiffe bedeutend, vorzüglich an ihrer Takelage, beschädigt seyn werden.


Quellen.[]

  1. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1808.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 1. Sonnabend, den 2. Januar 1808.
  3. Wiener-Zeitung. Nro 12. Mittwoch, den 10. Februar 1808.
  4. Wiener-Zeitung. Nro 35. Sonnabend den 30. April 1808.
  5. Wiener-Zeitung. Nro 37. Sonnabend den 7. May 1808.
  6. Wiener-Zeitung. Nro 39. Sonnabend, den 14. May 1808.
  7. Wiener-Zeitung. Nro 40. Mittwoch, den 18. May 1808.
  8. Wiener-Zeitung. Nro 43. Sonnabend, den 28. May 1808.
  9. Wiener-Zeitung. Nro 44. Mittwoch, den 1. Juny 1808.
  10. Wiener-Zeitung. Nro 47. Sonnabend, den 11. Juny 1808.
  11. Wiener-Zeitung. Nro. 52. Mittwoch, den 29. Juny 1808.
  12. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  13. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  14. Wiener-Zeitung. Nro. 54. Mittwoch, den 6. July 1808.
  15. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 183. Mittewoch, den 31. July /12. August 1812.
  16. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 217. Montag, den 9/21. September 1812.
  17. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 236. Dienstag, den 1/13. Oktober 1812.
  18. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 241. Montag, den 7/19. Oktober 1812.
  19. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 251. Freytag, den 18/30. Oktober 1812.
  20. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 264 Sonnabend, den 2. /14. November 1812.
  21. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 260. Dienstag, den 29. Oktober/10. November 1812.
  22. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 264 Sonnabend, den 2. /14. November 1812.
  23. Wiener-Zeitung. Nro 80. Mittwoch, den 5. Oktober 1808.
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