Akademie der Wissenschaften.[]
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Die königl. Akademie der Wissenschaften seit 1701 gestiftet, hat den König selbst zum Protektor und ein Direktorium, welches die ökonomischen Angelegenheiten besorgt. Die Anzahl der ordentlichen Mitglieder war im Jahr 1803: 34, der Ehrenmitglieder 65. Die Akademie beschäftigt sich mit Untersuchung und Verbesserung der Wissenschaften, vorzüglich mit Erweiterung der Physik, Mathematik, Philosophie und Philologie, und ist in 4 Klassen abgetheilt, nämlich in die physikalische, mathematische, philosophische und philologische Klasse, wovon jede einen Direktor hat. Im Jahr 1792 ist auch eine akademische Deputation zur Vervollkommnung der deutschen Sprache niedergesetzt worden. Die Akademie giebt jährlich Preisfragen auf, wobei die 4 Klassen abwechseln und bestimmt alle Jahr demjenigen eine Medaille von 50 Dukaten, der die beste Schrift über die Preisfrage liefert. Sie hat ansehnliche Privilegien und Einkünfte, als: das Kalendermonopol, welches sie gegenwärtig für 30000 thlr. verpachtet hat; auch hat sie die Benutzung der Landesgesetze und einen Landchartenverlag. Die gewöhnlichen Versammlungen sind alle Donnerstage. Bei den öffentlichen Versammlungen, die am Donnerstag nach dem 24sten Januar und den 23sten August statt finden, hat ein jeder freien Zutritt.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
Berlin, den 1sten Februar. [2]
Die königliche Akademie der Wissenschaften hielt am Donnerstage, den 30sten Januar, zur jährlichen Feyer ihrer Stiftung und zum Andenken Friedrichs II. eine öffentliche Sitzung, welche Se. Königl. Hoheit, der Kronprinz, Se. Durchlaucht, der Prinz Friedrich von Oranien und ein zahlreiches Auditorium von Freunden der Wissenschaft mit ihrer Gegenwart beehrten. -- Der Sekretär der philosophischen Klasse, Staatsrath und Ritter Ancillon, eröffnete die Sitzung durch eine auf der Feyer des Tages sich beziehende Rede. -- Der Professor Klaproth las eine Abhandlung über das Nickelmetall. -- Der Professor und königliche Bibliothekar Buttmann las über den Mythos der Sündfluth. -- Der Professor Rudolphi schloß die Sitzung mit einer Vorlesung über das Leben und die Verdienste von Peter Simon Pallas.
Vermischte Nachrichten. [3]Die königliche Akademie der Wissenschaften hat von Sr. Majestät neue Stauten empfangen, worüber das Nähere, sobald die Organisation derselben völlig im Gange seyn wird, bekannt gemacht werden soll. In derselben ist, ausser den beyden bisher schon üblichen öffentlichen Sitzungen am Jahrestage Friedrichs II. und des regierenden Königs Majestät, noch eine dritte angeordnet auf den Jahrestag Gottfried Wilhelm Freyherrn von Leibnitz, den die Akademie, weil die von Friedrich I. gestiftete Societät der Wissenschaften (die nachher von Friedrich II. zu einer königlichen Akademie erhoben worden) größtentheils nach seinem Plane eingerichtet worden, und wovon er der erste Präsident war, als ihren ursprünglichen Stifter betrachtet.