Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Advertisement

Junta Suprema Central y Gubernativa de España e Indias (September 1808 - Januar 1810).

xxx[]

Englischer officielle Berichte über die Kriegsbegebenheiten in Spanien.

In der London Gazette befinden sich über die Begebenheiten in Andalusien mehrere Aktenstücke, davon wir das Wesentlichste hier mittheilen wollen. Dahin gehört besonders folgendes:

Schreiben der Junta an Se. Excellenz, Admiral Collingwood.[]

[1]

[Oktober]

"Die oberste Junta benachrichtigt Ew. Excellenz von den glorreichen Erfolgen, welche unsere Waffen über die Französischen Divisionen unter dem Kommando des Generals Dupont, Wedel und Gobert erhalten haben. Sie sind genöthigt worden, wie Sie aus der beigelegten Note sehen werden, die Waffen zu strecken :c."

An die Darchlauchtigsten Herren Präsidenten und Mitglieder der obersten Junta.[]

Im Hauptquartier zu Anduxar, den 19. July.

"Durchlauchtigste Herren! In einer Depeche vom 17. hatte ich Sie von dem Resultate verschiedener Operationen und unsern Bewegungen benachrichtigt. General Reding that mir zu wissen, daß er in Beylen eingerückt war, und der Feind seinen Rückzug nach Guarramen nehme. Ich schrieb an Reding, er soll Anduxar in der Flanke angreifen, während ich von vorne angriff; erfuhr aber, als ich meinen Plan in Ausführung bringen wollte, daß der Feind Anduxar räume, und in schleuniger Flucht auf dem Wege nach Madrid begriffen sey.

Da ich sah, daß der Feind mir entwischte, gab ich dem General la Pena Befehl, dessen Arriergarde mit seiner Division zu beunruhigen.

Diese Bewegung war um so zweckmäßiger, als mich General Reding benachrichtigte, daß er Beylen verlassen habe, in der Absicht, Anduxar anzugreifen, so daß durch diese rasche Bewegung sich Dupont zwischen den beiden Divisionen Redings und la Penas befinden wird xc.

Gott erhalte Ew. Hoheiten Xavier v. Castanos."


An die Durchlauchtigsten Herren der Junta.[]

Abends 6 Uhr.

Halb sechs Uhr ist ein Officier mit einem Trompeter angekommen, der das Verlangen äusserte, daß ich dem General Pena Befehl geben möchte, alle Feindseligkeiten einzustellen, während General Dupont eine Konferenz mit General Reding hatte. Ich gab eine abschlägige Antwort. Wenige Augenblicke darauf erhielt ich einen Brief von General Pena, der mich benachrichtigte, daß sie eine Kapitulation verlangt hätten. Diejenigen Bedingungen, welche ich ihnen gestatte, sind, sich zu Kriegsgefangene zu ergeben, mit der Gestattung, für den General und die Officiere ihre Degen beizubehalten, und jeder einen Mantelsack, jedoch nur in Rücksicht der Kleidungsstücke, mitzunehmen, mit der Versicherung, daß sie mit denselben Rücksichten wie die, welche zur Flotte von Cadix gehört hatten, und auf eine der Spanischen Großmuth würdigen Art behandelt werden sollten, während die nöthigen Anstalten getroffen worden, nehme ich mir die Freiheit zu berichten, daß wir einige Gefangene gemacht und einige Kanonen genommen haben, und mit einem Worte General Dupont von allen Seiten umzingelt ist.


Schreiben des Kapitain Wittingham an den General Dalrymple.[]

Anduxar, den 21. July.

Mein Herr! ich habe die Ehre gehabt, Sie am 17. zu benachrichtigen, daß in einem gehaltenen Kriegsrath beschlossen worden war, daß zwey Divisionen Beylen angreifen sollten, während die dritte und die Reserve die Feind beschäftigten. Sie hatten sich gegen Karolina zurückgezogen und General Castanos gab Befehl, schnell auf Anduxar vorzurücken. Der Feind hatte diesen Ort geräumt, und ein Kourier vom General Reding bracht Nachricht, daß er seit 3 Uhr des Morgens mit der Division des Generals Dupont im Gefecht begriffen sei, daß er ihn am Ende zurückgeschlagen habe, und Meister vom Schlachtfelde geblieben sei. Die Artillerie der Avantgarde der Division des Generals Pena hatte kaum ihr Feuer angefangen, als man einen Parlementair ankommen sah, um die Punkte einer Kapitulation zu unterhandeln. Die Berathschlagung dauerte nicht lange; man ließ den General Dupont wissen, daß er sich auf Diskretion ergeben müsse.

General Pena stellte sich aufs neue in Schlachtordnung, und gegen 5 Uhr schickte General Dupont, um mit General Castannos in Person zu unterhandeln. Während dem brachte man dem General Castanos einen aufgefangenen Brief vom Herzoge von Rovigo an Dupont, und dieser Brief entschied den General Castannos, die Kapitulation des Generals Wedel anzunehmen.

Die Französischen Korps Dupont und Wedel bestanden aus 14000 und die Spanische Armee aus 25000 Mann. Der Verlust der Franzosen an Todten und Verwundeten war 3000 und der Spanier gegen 1200 Mann.


Briefe des Generals Dupont, die in die Hände der Spanischen Armee gefallen sind.[]

An den Herzog von Rovigo (General Savary) Chef der Französischen Armeen in Spanien. In diesem Briefe giebt General Dupont von den bisherigen Vorfällen Nachricht und sagt unter andern: "Der Feind hat auf den Höhen gegen über von Anduxar eine Stellung genommen. Alles zeigt an, daß er morgen einen neuen ernsthaftern Versuch als heute machen wird. Wir werden uns bis aufs äusserste halten. Ewr. Excellenz weiß, wie schwer diese Stellung zu behaupten, um so mehr, da wir uns Mundvorrath nur von einem Tage zum andern und dieß mit der größten Schwierigkeit verschaffen können. Der Soldat ist genöthigt, das Korn zu schneiden, und zugleich sich sein Brod daraus zu machen, indem die Bauern haben ihre Erndte stehen lassen, um sich mit den Rebellen zu vereinigen. Ich ersuche Ew. Excellenz mir die nöthigen Verstärkungen zu schicken, um unsere Operationen nun sogleich wieder beginnen zu können. Die Interessen Sr. Majestät des Kaisers und Königs von Spanien, fordern dies unumgänglich, und es ist zu bedauern, daß wir dem Feinde die Gelegenheit offensiv, gegen uns zu verfahren, gelassen haben."

Im zweiten Briefe vom 16. Juli, an eben denselben sagt General Dupont: "Ich glaube es Ewr. Excellenz oft genug wiederholt zu haben, daß es von der größten Wichtigkeit ist, ohne Zeitverlust wieder angriffsweise zu gehen; wo nicht, so wird sich die Flamme der Insurrektion von Süden, in die andern Provinzen ausdehnen, und die Linientruppen, welche zerstreut sind, werden sich vereinigen und zu den Rebellen stoßen können. Ich bitte Ewr. Excellenz zu bemerken, daß wie Anduxar bereits einen Monat lang besetzt halten, daß die umliegende Gegend durch Banditen verwüstet ist, und daß wir nur sehr wenige Hülfsmittel daraus ziehen können. Die Truppen hätten keine Nahrung gehabt, wenn die Soldaten nicht täglich dazu gebraucht worden wären, Korn zu schneiden, und Brod zu machen; aber gegenwärtig, wo sie beständig unter den Waffen sind, ist es unmöglich, zu diesem Hülfsmittel seine Zuflucht zu nehmen. Ew. Excellenz, wir beurtheilen, wie ungeduldig die Armee ist wieder angriffsweise zu gehen, und der Augenblick dazu wird nur zu bald kommen.


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Spanien. [2]

Am 29. July verließ die erste Französische Division Madrit in der Nacht, die zweyte mit dem König Joseph selbst am 30., und die dritte am 31 August.

Schon am 13. Aug. erließ der hohe Rath von Sevilla eine öffentliche Kundmachung, Kraft welcher alle unverehlichten Spanier von 16 bis 45 Jahren, mit einziger Ausnahmen der Mulatten, Mohren, Fleischhauer und Nachrichter, zu den Waffen aufgerufen wurden.

Auch sollen, nachdem die Insurrekzion längere Zeit hindurch nur von Provinz zu Provinz organisirt gewesen, sich nun alle Unterbehörden, und auch der hohe Rath von Sevilla dahin vereiniget haben, die suprema Giunta von Castilien, als das höchste Regierungstribunal anzuerkennen. An ihrer Spitze soll der Graf von Florida-Blanca stehen, und ihr erster Beschluß gewesen seyn, eine allgemeine Bewaffnung von 800,000 Mann, und den General-Kapitän la Cuesta zugleich als Generalissimus dieser vereinigten Macht zu dekretiren.


Spanien. [3]

Von der Spanischen Gränze d. 28. Okt. Nachrichten aus Spanien zufolge ist die Zentraljunta zu Madrit also zusammengesetzt: Don Ludwig von Bourbon, Kardinal und Erzbischof von Toledo, Regent. Graf von Florida Blanka, erster Minister; (er hatte diesen Posten schon vor dem Friedensfürsten inne.) Don Petro Cevallos, erster geheimer Rath; (er war vorher erster Staa_ssekretär der auswärtigen Geschäf_e.) Don Gaspar von Jovellanos, zweyter geheimer Sekretär; (er war ehedem Justizminister, der Friedensfürst aber brachte ihn in Ungnade und verwies ihn nach Majorka.) Don Francesco von Saavedra, Finanzminister. Der Generallieutenant Don Gregoire de la Cuesta, (ehemaliger Gouverneur von Altkastilien,) Kriegsminister. Der Generalkapitän der Marine, Don Antonio Valdes, Marineminister; (er hatte diesen Posten schon inne.) Generallieutenant Xaver de Castannhjos, Generallissimus.


Spanien. [4]

Paris, den 23. Nov. Nachrichten aus Madrid zu Folge soll die Zentraljunta allda bereit seyn, um sich nöthigen Falles zu theilen, und nach Kadix, Valencia und Sevilla zu begeben. Schiffe sollen dort fertig liegen, sie nach Amerika hinüber zu führen. In Katalonien scheinen die Französischen Truppen vor der Hand bloß defensiv zu gehen; doch soll die Belagerung von Sarragossa nächstens beginnen.


Großbrittanien. [5]

Folgendes sind, nach Englischen Blättern, die Mitglieder der obersten Spanischen Junta zu Aranjuez: Präsident, Graf v. Florida-Blanca, Arragonien: D. Francisco Palafox und Lorenzo Calve. Asturien: D. Melch. de Jovellanos und der Marquis de Campo Segrado. Alt-Castilien: D. Lor. de Quinton und Admiral Valdes. Katalonien: die Marquis de Villel und v. Sabazona. Cordova: der Marquis de la Purebia und D. Juan de Dios Rabe. Estremadura: D. Martin de Garoy und D. Felix de Ovalle. Granada: D. Rodrigo Requelinde und D. Lais Gines v. Salido. Jaen: D. Sebastiano de Tocano und D. Paula Castanedo. Murcia: der interimistische Präsident, Graf v. Florida-Blanca und der Marquis de Villar. Sevilla: der Erzbischof v. Loadicea und der Graf v. Tille. Toledo: D. Pedro de Bibero und D. Garcia de la Torre. Valencia: der Graf v. Contamina und der Prinz de Pio. Für Majorca und die andern mittelländischen Inseln: Thomas de Vize und D. Jos. de Tajores. -- Der Russische Gesandte, Baron v. Strogonoff, der Päbstliche Nunzius der Oesterreichische Charge d'Affaires Genotte und der Amerikanische Geschäftsträger sind in Madrid geblieben.


Quellen.[]

  1. Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 81. Sonnabend, den 8. Oktober 1808.
  3. Wiener-Zeitung. Nro 93. Sonnabend, den 19. November 1808.
  4. Wiener-Zeitung. Nro 99. Sonnabend, den 10. Dezember 1808.
  5. Wiener-Zeitung Nro 102. Mittwoch, den 21. Dezember 1808.



Extremadura; Sevilla; Cádiz.

Advertisement