Sulkowski (Joseph), Pohle, erster Adjudant des Generals Bonaparte, Brigadegeneral in französischen Diensten. Er verdankte seine erste Erziehung der Sorgfalt des Fürsten August Sulkowski, Woywoden von Posen; sey es nun, daß er natürlicher Sohn von einem Bruder dieses Fürsten, oder rechtmäßiges Kind von einem weitläufigen unbekannten Verwandten desselben war. In seinem 18. Jahre machte er den Feldzug gegen die Russen von 1792 in der Armee von Lithauen mit, welche, nach dem Abfalle des Prinzen Ludwig von Würtemberg, die Generale Jedycki und Michel Zabiello nach einander kommandirten. Bey dem unglücklichen Ausgange dieses Feldzugs verließ er den Dienst seines Vaterlands, das in die Hände der Russen kam, und ging nach Frankreich. Die Schreckensregierung nahm eben damals ihren Anfang, und Sulkowski, der nach Indien gehen und unter Tippo Saib Dienste nehmen wollte, erhielt einen Auftrag an den ehemaligen französischen Gesandten in Pohlen Descorches, welcher sich damals als französischer Bothschafter in Konstantinopel befand. Kaum war er in dieser Stadt angekommen, so erhielt man von dem Aufstande Nachricht, welcher 1794 unter Koscziuszko in Pohlen ausgebrochen war. Descorches schickte alsobald den jungen Sulkowski mit Eröffnungen und Verhaltungsregeln für die Insurgenten ab; kaum hatte dieser aber die Hälfte seiner Reise zurück gelegt, so endete schon die Schlacht von Matschiewicz und die Einnahme von Praga diese Revolution. Sulkowski kehrte daher nach Konstantinopel zurück und kam von da wieder nach Frankreich, wo ihn das Direktorium als Hauptmann zur Armee in Italien schickte. Als der General Bonaparte nothwendig die Schanzen des Georgen-Forts bey Mantua nehmen sollte, bot sich der junge Sulkowski für die Ausführung dieser gefahrvollen Unternehmung an, brachte sie glücklich zu Stande, und legte bey dieser Gelegenheit eine Einsicht und Talente an den Tag, die die Aufmerksamkeit des Obergenerals auf ihn hefteten. Er zog ihn an seine Seite, ernannte ihn zu seinem Adjudanten, und seitdem verließ ihn Sulkowski nicht wieder, begleitete ihn in allen seinen Expeditionen, und erwarb sich sein innigstes Zutrauen. Er schiffte sich mit ihm für Egypten ein, zeichnete sich daselbst, eben so wie in Europa, bey mehreren Gelegenheiten aus, ward in verschiedenen Vorfällen gefährlich verwundet, und endlich, kaum vor seinen letzten Wunden genesen, bey dem Aufstande in Cairo, wo er sich durch seinen Eifer und seine Menschenliebe zu weit hinreißen ließ, getödtet. Zur Ehre seines Andenkens gab Bonaparte einem der Forts von Cairo seinen Namen.
Quellen und Literatur.[]
- Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.