Joseph Graf von Kinsky.[]
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Joseph Graf von Kinsky, kais. Feldmarschall und Maria Theresiens Ordensritter endete am 5. Februar dieses Jahres sein thätiges und ruhmvolles Daseyn. 1736 gebohren, trat er schon in seinem 6ten Jahre die Laufbahn des Krieges an, versah ein Jahr lang gemeine Korporalsdienste, und vertheidigte schon mit Wunden bedeckt, in der Reichenberger Schlacht seine Standarte, um welche sich die Eskadron sammeln sollte, bis zum Ende der Schlacht. Seine Vorpostenschule machte er unter Loudon im siebenjährigen Kriege, in welchem er in 9 Schlachten mitfocht, und bey Frankfurt an der Oder das Theresienkreuz erwarb. Nachdem er sich wegen seiner Kenntnisse im Kavalleriefache die Achtung des Inn- und Auslandes erworben, ward er Generalmajor, Sous-Inspecteur der Kavallerie-Inhaber eines Kavallerie-Regiments, und 1787 kommandirender General in Ungern, wo er auch von 1788 bis 1789 die gegen die Türken bestimmte Armee zusammenzog, 1790 ward er zum Kommandanten von Wien, 1792 zum wirklichen geheimen Rath, und 4 Jahre darauf zum Feldmarschalle befördert. Ein wiederholter Nervenschlag und die Folgen mehrerer Wunden, hinderten ihn seit 1800 seine Kräfte noch ferner so thätig für das Vaterland zu verwenden, als es beynahe durch ein halbes Jahrhundert geschehen war. Er nahm den Ruhm eines unerschrockenen Kriegers und humanen Menschen mit sich ins Grab.
J. Graf v. Kinsky.[]
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Kinsky, (J. Graf v.) österreichischer General, kommandirte 1793 und 94 eine Division der Armee in den Niederlanden. Joseph II. hatte seine Einsichten für die nützlichen Veränderungen benutzt, die er seiner Armee traf, und welche dieselbe zu einer der ersten in Europa machten. Man nannte Kinsky seinen Macher (faiseur) für die Kavallerie, was Alvinzy für die Infanterie war. Er erhielt hierauf das Stadtkommando von Wien und starb im Februar 1804.
Sein Bruder Franz war geheimer Rath, und Direktor der militärischen Kadetenschule in Wiener-Neustadt, der sich durch mehrere militärische Schriften auszeichnete. Er starb am 28. Juny 1805, in seinem 62. Jahre.
Quellen.[]
- ↑ Historisches Taschenbuch. Mit besonderer Hinsicht auf die Oesterreichischen Staaten. Vierter Jahrgang. Geschichte des Jahres 1804. Wien, 1808. Im Verlage bey Anton Doll.
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.