Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Joh. Wolfg. v. Goethe.[]

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Rijksmuseum Amsterdam
Rijksmuseum Amsterdam

Goethe, (Joh. Wolfg. v.) geboren zu Frankfurt am Mayn, am 28. August 1749, wo seine Mutter erst im vorigen Jahre starb, ist einer der ausgezeichnetsten deutschen Dichter. Er wurde im Jahre 1782 in den Adelstand erhoben und Kammerpräsident zu Weimar. Sein Werther, Faust, Götz, Iphigenie, Wilhelm Meister, Hermann und Dorothea xc. werden gewiß seinen Namen auf die Nachwelt bringen; so wie er als Beurtheiler von Kunstwerken ausgezeichnet glänzte. Im Jahre 1806 bey der Schlacht von Jena heirathete er die Schwester des Dichters Vulpius, und 1808 bey der Anwesenheit des Kaisers Napoleon zu Erfurt, erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion. Seit mehrern Jahren ist er auch Direktor des herzoglichen Weimarischen Hoftheaters.


Johann Wolfgang von Göthe.[]

Johann Wolfgang von Göthe, ein berühmter deutscher Dichter.

Geboren 1749.

Er wurde am 28. August 1749 zu Frankfurt am Main geboren, wo sein wohlhabender Vater als Doktor der Rechte und kaiserlicher Rath, von Geschäften entfernt, sich selbst und seinen Kindern lebte. Ein mit römischen Prospekten gezierter Saal im väterlichen Hause, und eine schöne Marmor- und Naturaliensammlung gaben der Seele des Jünglings die erste Beschäftigung und Richtung. Auch die in der Bibliothek des Vaters befindlichen italienischen Dichter und die vielen Reisebeschreibungen zogen ihn bald mächtig an, und bewirkten seine erste Bildung. Dazu kam noch die Lektüre der damals blühenden deutschen Dichter Canitz, Hagedorn, Gellert, Haller u. s. w. So setzte sich in dem Knaben die Neigung zum Romantischen und zum Alterthümlichen, mit der Liebe zu poetischen und rhetorischen Versuchen, schon frühe fest. Bald zog das französische Theater in Frankfurt seine Aufmerksamkeit auf sich. Zu einem grössern poetischen Werke wählte er den ersten Stoff aus der Geschichte. Sein Held war Joseph. Im Jahre 1765 verließ er seine Vaterstadt, und ging nach Leipzig, wo er bis 1768 die Rechte studierte; ohne seiner Neigung zu poetischen Arbeiten Gewalt anzuthun. Das Schäferspiel, die Laune des Verliebten, gehört unter seine frühesten Arbeiten. Göthe erwarb sich überhaupt durch eigenen Antrieb die vielseitigste Bildung. So versuchte er sich z. b. selbst im Kupferstechen. Auf solche Art brachte er das Jahr 1769 wieder in Frankfurt zu. Im folgenden Jahre ging er nach Straßburg, wo er Doktor der Rechte wurde, und die wichtige Bekanntschaft des um fünf Jahre älteren Herders machte, die auf seinen Geist großen Einfluß gewann. Nachdem er 1769 seinen Götz von Berlichingen geschrieben hatte, schrieb er 1771, bei seinem Aufenthalte zu Wetzlar, den Roman: die Leiden des jungen Werthers, wozu ihm das unglückliche Schicksal des jungen Jerusalem die Veranlassung gab. Noch in demselben Jahre machte er mit den Grafen Stollberg und Haugwitz eine Reise nach der Schweiz, und hielt sich dann wieder ein Paar Jahre in Frankfurt auf.

1775 lernte ihn der Herzog Karl August von Weimar zu Darmstadt kennen, und lud ihn an seinen Hof ein. Göthe folgte dem erfreulichen Rufe des kunstliebenden Fürsten, ward 1776 weimarischer Legazionsrath und im folgenden geheimer Rath, in welcher Eigenschaft er mit dem Herzog in die Schweiz reisete. 1782 wurde er Kammerpräsident und zugleich in den Adelstand erhoben. 1786, wo er den Exzellenz-Titel erhielt, unternahm er seine Reise nach Italien, und hielt sich daselbst zwei Jahre auf. Im Jahre 1807 verlieh ihm der Kaiser von Rußland den Alexander-Newsky-Orden, und Napoleon das Großkreuz der Ehrenlegion. Gegenwärtig lebt er als erster Minister zu Weimar. Seine vielen literarischen Meisterwerke sind zu bekannt, um hier etwas Näheres davon sagen zu dürfen. Die interessantesten und umständlichsten Nachrichten über seine Lebens- und Bildungsgeschichte findet man in seinem bisherigen letzten Werke: » Wahrheit und Dichtung aus meinem Leben. « Man kann sagen, Göthe habe als Schriftsteller das ganze Reich der poetischen Formen erschöpft. Auch die Kaiserin Luise von Osterreich wurde von ihm während seines letzten Aufenthalts im Badeorte Töplitz besungen. Daß Göthe beinahe in keiner Wissenschaft fremd blieb, beweisen seine Studien der Mineralogie und die optischen Versuche.


Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

Vermischte Nachrichten. [2]

Göthe hat den 2ten Theil seines Lebens herausgegeben.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 269 Freytag, den 8. /20. November 1812.
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