J. H. Graf von Frankenberg.[]
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Frankenberg, (J. H. Graf von) Kardinal Erzbischof, geboren zu Glogau in Schlesien den 18. September 1726, studierte zu Rom in dem deutschen Kollegium. 1759 gelangte er zu dem Erzbisthum von Mecheln und 1778 zu der Kardinalwürde. Er setzte sich 1787 lebhaft den Neuerungen des Kaisers Joseph II. in Brabant entgegen, wurde hierauf nach Wien geladen und behauptete daselbst dieselbe Standhaftigkeit. Man hatte ihn in Verdacht, daß er ehrsüchtige Absichten hinter dem Schleyer der Religion berge, und der Kaiser entzog ihm bey dem Brabanter Aufruhr 1789 seine Orden und Würden. 1790 erließ er eine Verordnung, in welcher er seine Anhänglichkeit an die Sache der Patrioten nicht verhehlte. 1792 bey dem Einbruch der Franzosen unter Dümouriez blieb er zu Mecheln; doch schien er nicht mit den französischen Grundsätzen übereinzustimmen, verweigerte 1797 den den Brabanter Geistlichen vorgeschriebenen Eid zu leisten und wurde durch einen Beschluß des Directoriums vom 9. Oktober zur Deportation verurtheilt. Er flüchtete sich damahls nach Westphalen, wo er den 4. Juny in seinem 78sten Jahre starb.
Quellen.[]
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.