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Serrurier. -- Lieutenant im 6ten Bataillon von Laon im J. 1755; ist die Grade durchgegangen; Brigade-General den 22sten August 1793.
Von den Stellvertretern bei der Armee sehr vortheilhaft gekannt.
Jetziges Schicksal.
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Serrurier, Divisionsgeneral der italienischen Armee, unter Bonaparte und Scherer, ist Mitglied des Erhaltungssenats.
Biographien.[]
Marschall Serrurier.[]
Serrurier, französischer Reichsmarschall. Serrurier ist geboren zu Laon aus einer bürgerlichen Familie, wurde 1795 in Italien angestellt, wo er mit Auszeichnung diente, namentlich den 5. July, da er sich an der Spitze des rechten Flügels der französischen Armee des Col de Tende bemächtigte, den derselbe Flügel einige Tage vorher dem überlegenen Feinde hatte überlassen müssen; so trug er auch den 11. Dezember zu dem Siege bei Final bei. Bei Eröffnung des Feldzuges 1796 trug er einige Vortheile über die Piemonteser bei Ceva davon, und den 20. und 22. April zeichnete er sich gleichfalls bei St. Michel und im Gefecht von Mondovi aus. Im Juli und August zeigte er viele Thätigkeit und vieles Talent in den Affairen von Mantua, und der Obergeneral übertrug ihm die Blockade dieses Platzes. Auch war es seine Division, die Verona nahm. 1797 that er sich von neuem in den vielfältigen Gefechten unter den Mauern von Mantua, vornehmlich gegen Provera hervor; und den 2. Febr. unterzeichnete er die Kapitulation dieser Festung Gleiche persönliche Tapferkeit und Einsicht legte er bei dem Uebergang über den Tagliamento und in der Affaire von Gradiska an Tag. Der General Buonaparte schickte ihn mit den eroberten feindlichen Fahnen an das Direktorium und ertheilte ihm ein besonderes Lob. Hierauf wurde ihm das Kommando der Stadt Venedig anvertraut, wo er sich in ziemlich schwierigen Zeitumständen mit vieler Gewandtheit und Festigkeit benahm. 1799 kommandirte er eine Division von Scherers Armee zu der Zeit der Niederlagen, die sie bei Verona erlitt, war bei Peschiera umzingelt worden, und zog sich nur durch seine persönliche Tapferkeit und Geschicklichkeit heraus. Weniger glücklich war er den 28. April 1799 bei Verderio, wo seine Division isolirt und unbekannt mit der Tags zuvor verlornen Schlacht von Cassano, von der überlegenen feindlichen Macht umringt und nach einer hartnäckigen Vertheidigung genöthigt wurde, die Waffen zu strecken. Der General Serrurier erhielt als Kriegsgefangener den ausgezeichnetesten Empfang von Suworow, kehrte hierauf auf sein Ehrenwort nach Frankreich zurück, befand sich zu Paris bei Buonapartes Zurückkunft aus Aegypten, und war einer von den Generalen, die sich an ihn anschlossen und ihn wirksam bei der Revolution vom 18. Brümaire unterstützten. Er trat in den Erhaltungssenat, ward zu Anfange 1802 Vicepräsident und den 17. September 1803 Prätor desselben; sodann den 25 April 1804 Gouverneur der Invaliden. Nach Napoleons Thronbesteigung erhielt Serrurier die Reichsmarschallswürde; den 1. Februar 1805 das rothe Band und den 24. Februar 1806 das grosse Kreuz des Italienischen Ordens der eisernen Krone.
Graf Serrurier.[]
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Serrurier (Graf), Marschall und Pair von Frankreich, Gouverneur der Invaliden, Senator, Großkreuz der Ehrenlegion, Commandeur des St. Ludwigordens, ist in Laon von bürgerlichen Aeltern geboren, widmete sich früh den Waffen, avancirte schnell, und war 1795 General bei der Armee in Italien, wo er sich auszeichnete, so wie auch 1796 bei St. Mihel und Mondovi gegen die Piemonteser. Bei der Berennung von Mantua zeigte er viel Geschicklichkeit. 1796 nahm er Verona, ward 1798 Generalinspecteur der französischen Infanterie, und 1799 bei Verdorio von den Oesterreichern und Russen gefangen und von Suwarow auf Parole nach Frankreich geschickt. Er trug mit zum Sieg des 18ten Brumaire bei, ward darauf Mitglied des Erhaltungssenats, 1803 dessen Prätor und bald darauf Gouverneur der Invaliden. Napoleon, nach seiner Thronbesteigung, ernannte ihn zum Reichsmarschall, Großkreuz der Ehrenlegion und der eisernen Krone. Während der Expedition der Engländer gegen Walchern war er Generalcommandant der pariser Nationalgarde, und nahm bis Ende März 1814 an allen Senatsbeschlüsse Theil. Er stimmte mit für Napoleons Absetzung, und ward von Ludwig XVIII. zum Pair und Commandeur des St. Ludwigordens ernannt.
Die Wetterfahnen Frankreichs.[]
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Serrurier. Offizier unter Ludwig XVI. Er figurirte in allen Wechseln und Katastrophen der Revolution, und stieg bis zum Konsulate durch alle Gattungen militairischer Grade. Napoleon machte ihn zum Reichsmarschall; am 4. Nivose 8. J. zum Senator; am 13. Pluviose 13. J. zum Grosskreuz der Ehrenlegion, und zum Gouverneur des Invaliden-Hotels.
Der König behielt den Marschall in dieser Gouverneurstelle bey, und ernannte ihn zum Pair von Frankreich und zum Ludwigsritter.
Als Napoleon zurückkehrte, stellte sich der Herr Gouverneur, an der Spitze einer Deputation von Invaliden, bey ihm ein, und wurde abermals, vermöge einer kleinen artigen Rede, in seiner Stelle bestätigt.
- (Journal de l'Empire vom 3. April 1815.)
Le Mémorial de Sainte-Hélène.[]
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"Serrurier, der alle Formen und die Steifheit eines alten Infanterie-Majors beibehalten hatte, ein redlicher und biederer Mann, auf den man sich verlassen konnte; aber ein unglücklicher General."
Quellen.[]
- ↑ Vollständige Rangliste aller Generale und General-Adjutanten in den Armeen der französischen Republik. 1796.
- ↑ Das jetzige Schicksal der vielen französischen und gallobatavischen Generäle die sich bei so manchen Gelegenheiten ausgezeichnet, und den Krieg überlebt haben. 1802.
- ↑ Gallerie der merkwürdigsten Personen des Hofes und Cabinets zu St. Cloud. Amsterdam und Cöln, bei Peter Hammer, 1815.
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
- ↑ Die Wetterfahnen Frankreichs oder unsere Zeitgenossen, wie sie sind. Herausgegeben von einer Wetterfahnen-Gesellschaft. Leipzig, bey Gerhard Fleischer dem Jüngern. 1816.
- ↑ Denkwürdigkeiten von Sanct-Helena, oder Tagebuch, in welchem alles, was Napoleon in einem Zeitraume von achtzehn Monaten gesprochen und gethan hat, Tag für Tag aufgezeichnet ist. Von dem Grafen von Las Cases. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Gotta'schen Buchhandlung. 1823.