Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Jetziges Schicksal.

[1]
Ferrand, der tapfere Vertheidiger von Valenciennes, ist jetzt Präfekt des Departements der untern Maas zu Mastricht.


P. E. Ferrand.[]

[2]
Ferrand, (P. E.) Edelmann, Offizier und seit der Revolution Brigadegeneral, gebohren zu Castres. Er war 1792 unter Dümouriez angestellt und kommandirte einen Theil des linken Flügels bey Jemmappes, wurde aber, da Dümouriez mit der Langsamkeit seines Angriffes unzufrieden war, durch den Obristen Thouvenot abgelöst; jedoch ward er bey dieser Gelegenheit verwundet und ihm ein Pferd unter dem Leibe getödtet. Einige Zeit darauf wurde er zum Kommandanten von Mons ernannt und 1793 vertheidigte er Valenciennes 87 Tage. Kurz nach der Uebergabe dieses Platzes ließ ihn der Wohlfahrtsausschuß arretiren und in die Abtey setzen. Er brachte es aber im September dahin, daß er seine Freiheit wieder und selbst das Kommando des Lagers von Maubeuge erhielt; allein bald beschuldigt, daß er die Treue der Soldaten gegen die Nation habe wankend machen wollen, ward er von neuem arretirt und blieb bis zum 9 Thermidor im Verhaft. Nach dieser Epoche erhielt er eine Anstellung, kommandirte unter dem Direktorium in dem ehemahligen Belgien und ward nach dem 18. Brumaire Präfect des Niedermaas-Departements und Großoffizier der Ehrenlegion. 1804 begab er sich in den Privatstand und starb im November 1805 bey Paris in seinem 70sten Jahre.

Ein anderer Gen. Ferrand, war zum Kommandanten von St. Domingo ernannt, vertheidigte mit Muth den ehemaligen spanischen Theil der Insel gegen Dessalines und seine Schwarzen und nöthigte sie im August 1805, wo er durch die Eskadre des Admiral Missiissi Unterstützung erhielt, zum Rückzug. Er hielt sich fortdauernd in diesem Theile; soll aber im Anfange des Jahres 1809 verstorben seyn.


Zeitungsnachrichten.[]

1793.[]

Ein anders, vom 8. Weinmonat. [3]

Wir vernehmen, daß General Ferrand, der in Valenciennes kommandirte, jezt, seines Eides und Ehrenwortes uneingedenk, Kommandant in Maubeuge ist. Prinz Koburg hat nun verbotten, in Zukunft einem französischen Officier mehr etwas auf Ehrenwort zu gestatten.


Quellen.[]

  1. Das jetzige Schicksal der vielen französischen und gallobatavischen Generäle die sich bei so manchen Gelegenheiten ausgezeichnet, und den Krieg überlebt haben. 1802.
  2. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  3. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 19. Weinmonat, 1793. Num. 84.
  • Vollständige Rangliste aller Generale und General-Adjutanten in den Armeen der französischen Republik. 1796.
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