Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Jean Dominique, Comte Compans.[]

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Pair von Frankreich und General-Lieutenant,

geb. zu Salière, in Languedoc, den 26. Juni 1769.

Die ersten Grade durchwanderte Compans während der Revolutionskriege bei der Armee von Piemont, bei der Belagerung von Toulon und in der Ost-Pyrenäen-Armee. Dugommier stellte ihn im Generalstabe an und fügte dazu noch den Oberbefehl über ein Bataillon, an dessen Spitze er zu dem glänzenden Ausgange des Gefechts von Boulon (13. Aug. 1794) kräftig mitwirkte, so daß Augereau in seinem Berichte an die Regierung seiner ehrend gedachte. Der Friede mit Spanien beendigte bis zum Jahre 1798 seine kriegerische Thätigkeit im Felde, obgleich er fortdauernd beschäftigt blieb, der Armee in Bildung neuer Recruten Verstärkung zu verschaffen. Im Sept. dieses Jahres aber wurde er als Generalquartiermeister dem General Grenier beigegeben, und er wohnte als solcher dem Feldzuge von 1799 in Italien bey. Die Gefechte bei Vaprio und Pacetto den 12. May und die Schlacht bei San Intiano den 20. Juli zeigten seinen Muth, und verschafften ihm den Grad als Brigade-General; ohne ihm von Grenier zu trennen, dem die Vertheidigung der Alpen von Genf bis zum Meere aufgetragen worden war. Als jedoch der Obergeneral Championnet dem General Grenier den Oberbefehl über die Alpenarmee anvertraute, welche den linken Flügel der italienischen bildete, übergab Letzterer seine Division dem General Compans, mit welcher derselbe sogleich auf Coni losging und diese Stadt eroberte und befestigte. Während dieser Zeit langte General Müller zu Coni an, der die Division Grenier übernahm und Compans die Avantgarde anvertraute. Am 31. Dec. 1799 lagerte seine Brigade zu Murazzo, als die östreichischen General Melas und Kray mit 18,000 Mann sich auf ihn stürzten. Ungeachtet er nur 5000 Mann entgegenzusetzen hatte, konnte er doch erst nach dem Verlust von 500 Mann zum Rückzuge gebracht werden. Die überlegenen Streitkräfte der Oestreicher zwangen indeß die französische Armee auf allen Punkten zum Weichen; Compans deckte den Rückzug und setzte den Feinden einen so verzweifelten Widerstand entgegen, daß derselbe weniger verderblich für die Franzosen wurde. Die Gefechte von Centello, Vignolo (6. Nov.) San Dalmazzo, Robillante und Vernante, (10., 11. und 15. Nov.) beurkundeten nicht allein seinen Muth, sondern trugen auch dazu bei, der französischen Armee ruhige Winterquartiere im Gebiete von Genua zu verschaffen.

Im Jahre 1800 stand Compans unter dem Befehl des General Suchet. Der Feind trennte durch geschickte Manövres dieses Corps von der Armee, welche Massena befehligte, indem er sich der Stellungen bei Melagno, Settepani und San Giacomo bemächtigte. Um die Verbindung wieder herzustellen, griff Compans (10. April) auf Suchet's Befehl Melagno mit 1000 Mann an. Schon war er daselbst angelangt, als die Oestreicher, von einem dichten Nebel begünstigt, unversehens sich auf ihn stürzten und aufforderten, die Waffen zu strecken. Ein heftiger Angriff war Compans Antwort, der so glücklich ausfiel, daß die Oestreicher in Unordnung ihre Verschanzungen verlassen mußten. Eben so glücklich gelang am folgenden Tage die Wegnahme der östreichischen Verschanzungen bei Settepani, wobei 1000 Gefangene den Franzosen in die Hände fielen, obwohl diese selbst nur 800 Streiter zählten. Im Angriffe auf San Giacomo (20.) erhielt er jedoch eine Wunde, die ihn einige Zeit von der Armee entfernte. Kaum war er jedoch wieder hergestellt, so kehrte er zur Armee zurück, um das Commando über die Brigade Bonami zu übernehmen, die anfangs unter dem Divisionsgeneral Miollis, dann aber unter Loison stand und an den wichtigsten Ereignissen dieses Feldzugs Theil nahm. Insbesondere zeichnete er sich aus im Gefechte bei Parona, Montebello, Villafranca und Spaziano. An den folgenden Kriegsereignissen gegen Oestreich und Preußen, so wie in Spanien nahm er ebenfalls Antheil, wurde am 23. Nov. 1806 Divisionsgeneral und befand sich mit bei dem Zuge nach Rußland und zwar im ersten Armeecorps unter dem Prinzen von Eckmühl. Am 5. Sept., während die französische Armee auf Moskau zu rückte, bemächtigte sich die Division Compans der Stellung bei Alexino, während die Russen aus einer Schanze bei Chewarino, in der Nähe eines kleinen Gehölzes, ein fürchterliches Feuer machten. Napoleon ertheilte daher dem Divisionsgeneral Compans den Befehl, diese Schanzen sogleich anzugreifen. Sie wurden mehrmals genommen und verloren, blieben aber endlich doch in den Händen der Franzosen, denen dieser Sieg 1000 Mann kostete. Als |Napoleon am andern Tage das 61. Infanterieregiment musterte, welches am meisten bei diesem Angriffe gelitten hatte, fragte er den Obersten, was aus dem einen Bataillone geworden sey? "Sire", erwiederte derselbe trocken: "es liegt in der Schanze." -- Im Besitz der Stellung von Chewarino trieb hierauf Compans auch noch den russischen General Konowitzin mit großem Verlust auf die Hauptarmee zurück. In der Schlacht an der Moskwa (7. Sept.) eroberte Compans die russischen Verschanzungen in der Nähe des Gehölzes bei Passarewo, erhielt aber dabei auch eine Wunde, die ihn indeß nicht abhielt, den verschiedenen Gefechten auf dem Rückzuge beizuwohnen.

Zu Anfange des folgenden Jahres befehligte Compans eine Division des 6. Armeecorps unter dem Herzog von Ragusa und befand sich mit bei Lützen, Bautzen und Leipzig. Auch in Frankreich fehlte es ihm ebenfalls nicht an Gelegenheit zur Auszeichnung. Nach Abdankung Napoleons unterwarf er sich Ludwig XVIII., der ihn zum Generalinspecteur der Infanterie in der 9. und 10. Militär-Division ernannte und seine Verdienste mit dem großen Bande der Ehrenlegion, (14. Febr. 1815) belohnte. In der Schlacht bei Waterloo verwundet und gefangen, kehrte er nach hergestellter Ruhe nach Frankreich zurück und wurde von dem König zum Pair ernannt.


Quellen.[]

  1. Dr. R. Fl. Leidenfrost's französischer Heldensaal oder Leben, Thaten und jetzige Schicksale der denkwürdigsten Heroen der Republik und des Kaiserreichs, insonderheit der Waffengefährten und Marschälle Napoleons. Ilmenau, 1828. Druck und Verlag von Beruh. Friedr. Voigt.
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