Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Johann Karl Monnier.[]

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Neopolem

Monnier (Johann Karl) französischer General, geboren zu Cavailhon, den 22. März 1758, ergriff die Waffen den 14. July 1789 und diente als Freywilliger unter der National-Garde bis 1791, wo er Unterlieutenant im 7. Infanterie Regiment, und hierauf bey dem Generalstab, und später im Lager bey Paris angestellt wurde. Im Februar 1793 ging er zur Armee in Italien ab; mit dem ersten Feldzuge wurde er zu den obern Stellen befördert, that sich bey Saorgio und bey der Einnahme der Schanzen von Feldi hervor, stieg in Folge der Schlacht von Arcole zum Brigadegeneral empor und hatte an den vorzüglichsten Operationen des Feldzugs von 1797 Theil. Zweymahl drang er in Tyrol ein; das erstemahl unter Massena, das zweytemahl unter Joubert. Nach dem Frieden von Campo Formio erhielt er das Kommando von Ancona. 1798 zeichnete er sich in dem neapolitanischen Feldzuge durch den Ueberfall der Festung Civitella und des Platzes Pescara aus. Als er die Magdalenenvorstadt von Neapel einnahm, erhielt er eine Schußwunde in das rechter Schulterblatt. Kaum war er von derselben hergestellt, so übernahm er das Kommando von Ankona und der drey römischen adriatischen Departemente wieder. Bald schnitt die Eroberung von ganz Italien durch die Alliirten den Platz Ancona von aller Verbindung mit der französischen Armee ab. Ankona wurde von der Wasser- und Landseite geängstigt, aber erst nach einer regelmässigen Belagerung von 105 Tagen kapitulirte er; seine Garnison, die auf 1600 Mann zusammengeschmolzen war, erhielt freyen Abzug mit allen kriegerischen Ehrenzeichen und kehrte nach Frankreich zurück. Nach seiner Rückkehr in sein Vaterland ernannte ihn der erste Konsul den 6. März 1800 zum Divisionsgeneral und ließ ihm eine vollständige Rüstung ertheilen. Nach seiner Auswechslung wurde er zur Reservearmee berufen und kommandirte eine Division der Avantgarde. Nachdem er hierauf Desaix an die Seite gegeben wurde, nahm er den 14 Juny an der Schlacht von Marengo theil. In Folge dieses Siegs übernahm er die Wiederherstellung der Cisalpinischen Republik. Da die Expedition nach Toskana beschlossen worden war, wählte man ihn, die empörten Arretiner wieder zu unterwerfen. Nach dem Bruche des Waffenstillstandes schloß er sich an die Armee des General Brüne am Mincio an; erhielt den Auftrag, das Dorf Pozzolo anzugreifen, nahm es und verlor es dreymahl wieder, bis er es endlich das viertemahl nach unerhörten Anstrengungen von beyden Seiten, wo er ein Pferd unter dem Leibe verlor, behauptete. Hierauf wurde ihm die Belagerung von Verona anvertraut; er fing sie den 12. Januar 1801 an und machte nach einem fünftägigen schrecklichen Feuer die österreichische Garnison zu Kriegsgefangenen. Seitdem ist er nicht weiter angestellt worden.


Jean Charles, Graf Monnier.[]

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General-Lieutenant und Pair von Frankreich,

geb. zu Cavailhon, in der Grafschaft Avignon, den 22. März 1758, starb zu Paris in der Nacht vom 29. auf den30. Jan. 1816.

Neopolem

Beim Ausbruch der Revolution 1789 als Freiwilliger unter die Nationalgarde tretend, wurde Monnier 1792 Lieutenant im 7. Infanterieregiment und beim Stabe angestellt. Das Jahr darauf zur italienischen Armee versetzt, zeichnete er sich bei mehrern Gelegenheiten, namentlich bei Lodi und Arcole aus und stieg daher so daß er schon 1796 Brigadegeneral war. Nach dem Frieden von Campo Formio erhielt er den Oberbefehl zu Ancona, den er auch nach dem Neapolitanischen Feldzuge, in dem er sich neuen Ruhm erwarb, fortführte und worin er sich später, zur Bewunderung der Feinde selbst, mit geringer Mannschaft und zur See und zu Lande regelmäßig belagert, dennoch 105 Tage lang hielt, was ihm den Rang eines Divisionsgenerals, nach dem 18. Brumaire, erwarb. Dem General Desaix beigestellt, zeichnete er sich ebenfalls bei der Schlacht von Marengo aus. Nach dem Luneviller Frieden wurde er politischer Meinungen halber, nicht wieder angestellt, und dies dauerte bis zur ersten Rückkehr des Königs, der ihm seinen vorigen Rang und zugleich auch das Ludwigskreuz ertheilte. Bei der Nachricht von Napoleons Landung gesellte er sich zu dem Stabe des Herzogs von Angoulême und verließ Frankreich mit demselben. Nach der zweiten Restauration wurde er Mitglied der Pairskammer.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Dr. R. Fl. Leidenfrost's französischer Heldensaal oder Leben, Thaten und jetzige Schicksale der denkwürdigsten Heroen der Republik und des Kaiserreichs, insonderheit der Waffengefährten und Marschälle Napoleons. Ilmenau, 1828. Druck und Verlag von Beruh. Friedr. Voigt.
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