J. B. Gouvion.[]
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Gouvion, (J. B.) französischer General, Sohn eines Polizeylieutenants in Toul, ward bey guter Zeit in dem Geniekorps angestellt, erhielt eine Hauptmannsstelle und diente im amerikanischen Kriege unter Lafayette. Als dieser 1789 das Kommando der Pariser Nationalgarde übernahm, berief er Gouvion zu sich und ließ ihn zum Generalmajor ernennen; doch nahm er sich nicht sonderlich auf diesem Posten aus, da er wenig Neigung für eine demokratische Revolution hatte, und mehr geeignet war disciplinirte Truppen, als einen wahnsinnigen Volkshaufen anzuführen. Lafayette übertrug ihm am 21. Juny 1791, der Versammlung die Nachrichten vorzulegen, welche er über die Flucht Ludwigs XVI. eingezogen hatte. Im September 1791 trat er als Deputirter der Stadt Paris in die Gesetzgebung und zog sich durch seine gemäßigten Grundsätze viel Misbilligung zu. Im April 1792 nahm er seine Entlassung aus der Versammlung, begab sich zur Armee Lafayettes und erhielt das Kommando als Divisionsgeneral. Den 11. Junius angegriffen und durch die Nachlässigkeit seiner Vorposten von Maubeuge überfallen, benahm er sich eben so tapfer, erhielt aber nicht zur rechten Zeit die Unterstützung der Hauptarmee, und fiel von einer Kanonenkugel getödtet, eben wo er seine Truppen wieder zu sammeln bemüht war. Frankreich verlor in Gouvion einen geschickten General. Lafayette gab ihm ein feyerliches Leichenbegängniß und die ganze Armee zeigte Trauer über seinen Tod.
Quellen.[]
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.