Johann Baptist Donat von Vimeur Graf von Rochambeau.[]
Rochambeau (Johann Baptist Donat von Vimeur Graf von) [1] geboren den 1. July 1725, trat mit seinem 16. Jahre als Cornet in das Kavallerieregiment von St. Simon, machte die Feldzüge von Böhmen und Bayern unter dem Marschall Broglio, und diente bey dem Angriffe der Weissenburger-Linie und bey der Belagerung von Freyburg. Er wurde hierauf Adjutant des Herzog von Orleans und des Grafen von Clermont und befand sich mit diesem letztern bey den Belagerungen von Antwerpen, Namur und in der Schlacht von Raucoux. In seinem 22. Jahre kommandirte er sein Regiment als Oberst in der Schlacht vom Laufeld, machte an dessen Spitze mehrere Angriffe, und empfing unter den Augen Ludwigs XV. zwey schwere Wunden. 1748 trug ihm Löwendal auf, Mastricht zu berennen. Als Brigadier der Infanterie und Ludwigsritter belagerte er 1756 Mahon unter den Befehlen des Marschalls Richelieu, erstieg trotz dem Feuer der englischen Artillerie in die Gräben und der Platz wurde genommen. 1757 ward er Generalmajor der Armee des Oberrheins, besetzte das Halberstädtsche und Regenstein, und machte die preußische Garnison zu Kriegsgefangenen. In der Schlacht von Crevelt leistete seine Brigade, nebst zwey andern, der ganzen Armee das Prinzen Ferdinand Widerstand. Er befand sich in der Schlacht von Minden, und nöthigte zu Ende des Feldzugs den General Luckner sich in die Engen von Salmünster zurückzuziehen. 1760 diente er unter dem Marschall Broglio bey dem Uebergange über die Lahn und im Gefecht von Corbach. Im August vernichtete er eine Division von 8000 Mann, welche der General Fersen kommandirte, der dabey getödtet wurde. In der Schlacht von Klosterkamp, wo der Feind in der Nacht angriff, hielt Rochambeau durch ein gewandtes Manöuvre den ersten feindlichen Sturm auf und entschied den Sieg dieses Tages. Er wurde dabey verwundet und hatte bey seiner Brigade 800 Mann Getödtete und Verwundete. Als nunmehriger Feldmarschall fuhr er fort, sich in den Feldzügen von 1760, 61 und 62 auszuzeichnen, namentlich bey Kassel, dessen Belagerung er aufheben half, und in der Schlacht von Vellinghausen, wo er den rechten Flügel kommandirte. 1780 wurde er Generallieutenant und an der Spitze der französischen Truppen nach Amerika geschickt. Seiner Geschicklichkeit und seinen weisen Manöuvren hatte man die berüchtigte Kapitulation von York-Town zu danken, wo die englische Armee die Waffen streckte und 22 Fahnen und 180 Stück Kanonen überlieferte. Dieser Tag entschied für die Unabhängigkeit der vereinigten Staaten. Bey seiner Rückkehr nach Frankreich ward er Ritter der königlichen Orden, und der Kongreß schenkte ihm 2 Kanonen von der Armee von Cornwallis, worauf eine ruhmvolle Inschrift gegraben war. 1789 kommandirte er im Elsas, stellte daselbst die Ruhe wieder her und beschützte die Städte vor der Plünderung. 1790 wurde er zum Kommandant der Nord-Armee berufen, setzte die Grenzfestungen wieder in Stand, und errichtete 3 verschanzte Lager, zu Dünkirchen, Maubeuge und Sedan. Er wurde damals nebst Luckner, zum Marschall von Frankreich erhoben. Den 21. Juny bey der Abreise des Königs nach Varennes erschien er vor den Schranken der Versammlung und legte den Eid der Unterwürfigkeit gegen die Befehle der gesetzgebenden Gewalt ab, und denselben Tag berief ihn ein Dekret in den Militär-Ausschuß, um über die Maßregeln zu berathschlagen, welche unter diesen Umständen die Entweichung des Königs nothwendig machen könnte. Dümouriez war Kriegsminister geworden und fand Mittel, in seinem Plane für den Feldzug, Rochambeau zu Lille zu lassen, während dem er alle Divisionsgeneral in Thätigkeit setzte. Sein Kommando war ihm nunmehr verleidet und nach der Niederlage von Quievrain, wohin sich Biron ohne sein Wissen und auf die unmittelbaren Befehle des Ministers gewendet hatte, nahm er im May seine Entlassung. Doch betheuerte er nichts desto weniger seine Anhänglichkeit an das Interesse der Nation, und ein Dekret vom 7. desselben Monats bestätigte zu seiner Ehre die Achtungsbezeigungen, welche er von der Armee erhielt. Er zog sich auf sein Stammgut zurück, wo er nach einigen Jahren starb.
Quellen.[]
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.