Iava.[]
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Iava, große von Westen nach Osten gestreckte Insel in Ostindien. Due Sunda Strasse trennt sie von Sumatra. Ihr Flächeninhalt beträgt 2,400 Quadratmeilen, und die Bevölkerung, 2,029,915 Seelen. Die Einwohner bestehen aus ursprünglichen Javanen, Malayen und Einwanderern aus den benachbarten Inseln, und diese alle haben die mohammedanische Religion, aber sehr verdorben; dann noch auch Chinesen und Europäern. Etliche unabhängige Reiche theilten sich ehedem in die Herrschaft der Insel; sie sind auch noch vorhanden, aber in völliger Abhängigkeit von den Holländern, welche 1619 anfiengen sich auf dieser Insel festzusetzen, die Stadt Batavia an der Stelle der ältern Stadt Jacatra erbauten, sie in der Folge zum Hauptsitz aller ostindischen Besitzungen, u. die umliegenden Fürsten von sich abhängig machten. Angelegte Festungen in den Hauptstadt n derselben, erhalten sie noch immer unter der Botmäsigkeit; jeder neue Fürst wird unter dem Einfluß der Gouverneurs gewählt, von der Regierung bestätigt, u muß die Produkte seines Landes theils als Tribut, theils um sehr niedrigen Preiß in ihre Hände liefern. Die wichtigsten sind, der König von Bantam auf der Nordwestküste an der Strasse Sunda; der Fürst von Cheribon (Tsieribn) östlich von Batavia und der Samarang oder der Kaiser von Java, welchem die nordöstlichen Theile von Java nebst der gegenüber liegenden Insel Madure gehören. Alle diese Reiche und das Gebiet von Batavia selbst, oder das alte Reich Jacatra, in welchem die Holländer ebenfalls noch einige kleine Fürsten existiren lassen, liegen auf der Nordseite der Insel. Sie ist sehr fruchtbar, aber wegen der stehenden Wasser und daraus entspringenden Neben ungesund. Hohe Ketten von Gebirgen trennen diese Seite von der schmälern und weniger fruchtbaren südlichen, welche noch nicht genau untersucht und den Holländern weniger unterthan ist. Man kennt daselbst Balambuan ein unbedeutendes aber freyes Reich. Die Produkte der Insel bestehen aus Pfeffer, Caffe, dessen Ausfuhr mit jedem Jahre zugenommen hat, Zucker in geringer Menge, Reiß, aus welchem zu Batavia der Arrak bereitet und verführt wird, Indigo, Vogelnestern, Spanischem Rohr, Edelsteinen und andern Gegenständen von geringerer Wichtigkeit. Der Handel von Batavia schränkt sich aber nicht auf die Erzeugnisse der Insel ein; er umf ßt alles was Asien und Europa liefern.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1808]
Holland.
Aus Java hat man die Nachricht, daß der Generalgouverneur, Marschall Daendels, am 1. Jan. zu Batavia ankam. Batavia war mit Lebensmitteln reichlich versehen. Man konnte selbst auf Ansuchen des Generals Decaen eine ansehnliche Menge Reis nach Isle de France schaffen. Auf Java herrschte der beste Geist unter den Truppen, und die Kaffeeerndte nahm jährlich zu. Die Unordnungen, welche in dem Reiche Bantam vorfielen, waren durch die Verhaftung einiger Uebelgesinnten beendigt, und von dem Aufstande auf Cheribon waren nur noch einige Räuber übrig, die sich in den Gebüschen aufhielten.