Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Delaistre-Tilly, (Jakob)

Soldat im Regiment Soissons im J. 1761; Gensd'arme im J. 1766; Unterlieutenant in dem Bataillon Aunis im J. 1781; ist alle Grade durchgegangen; Divisions-General den 3ten Dezember 1793.

Alter Militär; hat in der Westarmee gute, und vorzüglich in der Affaire bei Mons sehr gute Dienste geleistet.


Graf von Tilly.[]

Graf von Tilly, General-Lieutenant, starb zu Paris den 10. Januar 1822.

Obgleich der Graf von Tilly vermöge seines Ranges Anspruch auf Beförderung machen konnte, so war er doch beim Ausbruch der Revolution noch nicht Hoch gestiegen und wurde erst durch dieselbe zum Obersten befördert. General Dumouriez wählte ihn 1792 zum Flügeladjutanten und vertraute ihm das Commando von Gertruydenburg an, wo derselbe alle Hülfsmittel zu jenem Einfalle in Holland in Bereitschaft gesetzt hatte. Die Aufhebung der Belagerung von Mastricht zwang jedoch den General Dumouriez sich wieder zu entfernen. Ehe es jedoch dazu kam, hatte er sich von dem Obersten Tilly das Ehrenwort geben lassen, Gertruydenburg nicht eher zu übergeben, als bis er von ihm den Befehl dazu erhalten hatte. Dies ereignete sich aber nur zu bald; denn nach dem Verlust der Schlacht von Neerwinden und nachdem sich Antwerpen und Breda ergeben hatten, forderte ihn der Graf von Wartensleben, General-Quartiermeister des Prinzen Friedrich von Oranien, auf, den Platz sogleich zu überliefern, oder gewärtig zu seyn, daß von dem Ersten bis zum Letzten, alles, ohne Erbarmen, über die Klinge springen müsse. Tilly antwortete dem Parlamentär: "der Graf von Wartensleben hat sich in dieser Hinsicht an einen ganz Falschen gewendet." Auf eine zweite Aufforderung erklärte er, daß er capituliren würde, wenn ihm anders der Befehl von Dumouriez überbracht würde, der sich damals nicht mehr im Dienste der französischen Republik befand. Als man ihm denselben überbracht hatte, öffnete er die Thore und erhielt mit seinen Truppen freien Abzug. Am 12. Nov. 1793 übernahm Tilly das Commando über die Armee an der Küste von Cherbourg, wurde dann wegen seines Ranges, wiewohl nur auf kurze Zeit abgesetzt nnd befehligte darauf die Reserve bei der Sambre- und Maas-Armee, als dieselbe 1795 unter Jourdan über den Rhein ging. Im Gefecht vom 20. Vendemiaire, an der Nidda trieb er den ganzen Tag alle feindlichen Angriffe, welche darauf abzielten, den Fluß zu überschreiten, glücklich ab. Im Jahr 1796 verdiente er sich als Befehlshaber in den neuen mit Frankreich vereinten Departements durch seine weise, gerechte und uneigennützige Verwaltung die Liebe der Einwohner; ging dann im Aug. als General-Quartiermeister zur Nord-, und 1798 zum Sambre- und Maas-Armee. Der erste Consul vertraute ihm hierauf das Commando über die 24. und 25. Division, und 1804 den Oberbefehl über die Cavallerie im Lager von Boulogne an. Darauf wohnte er den Feldzügen gegen Oestreich, Preußen, in Polen und in Spanien bei und zeichnete sich in letzterm Lande, besonders 1811 in der Schlacht bei Occana aus. Im August 1813 kehrte Graf Tilly nach Frankreich als Generalinspecteur der Cavallerie zurück, erhielt 1814 von Ludwig XVIII. das Kreuz des St. Ludwigsordens und das Großkreuz der Ehrenlegion. Während der hundert Tage ernannte ihn Napoleon zum Präsidenten des Wahlcollegiums des Departements des Calvados, welches ihn zum Mitglied der Repräsentantenkammer ernannte. Bei der zweiten Rückkehr des Königs wurde er in Ruhestand versetzt.


Quellen und Literatur.[]

  • Vollständige Rangliste aller Generale und General-Adjutanten in den Armeen der französischen Republik. 1796.
  • Dr. R. Fl. Leidenfrost's französischer Heldensaal oder Leben, Thaten und jetzige Schicksale der denkwürdigsten Heroen der Republik und des Kaiserreichs, insonderheit der Waffengefährten und Marschälle Napoleons. Ilmenau, 1828. Druck und Verlag von Beruh. Friedr. Voigt.
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