Von Bastille bis Waterloo. Wiki

Biographien einiger im letzten Kriege gebliebenen französischen General und Obristen.[]

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Dulembourg,

Obrister des ersten Dragoner-Regiments.

Dulembourg war im Jahre 1766 in Landau geboren, nahm 1779 Dienste im zweiten Dragoner-Regiment, und ward im Jahre 1783 Lieutenant im Cavallerie-Regiment Nassau-Sarbrück. 1792 war er Hauptmann beim 12ten Regiment Chasseur à Cheval, als er in die Armee des Centrums einrückte. Im Juni hatte er den Befehl über die Vorposten bei Mauberge, wo er sich zuerst auszeichnete. In der Bataille von Jemappe ward er verwundet. Bei der Affaire vor Altenhofen ward er überfallen und umringt, aber er wußte sich mit seiner Escadron einen Weg mitten durch die Oesterreicher zu bahnen, nahm zwei Canonen, sammelte ein Bataillon Volontairs, das sich schon ergeben hatte, unter sein Commando, und führte es nach der Armee zurück.

Er rückte zuerst in Lüttich ein, als diese Stadt am 30. Juli 1799 genommen ward, und schnitt 200 Oesterreicher von der Maasbrücke ab, so daß sie sich ihm ergeben mußten.

Als er sich einige Tage nachher bei der Affaire von Spirimont befand, schwamm er mit seiner Escadron, unter einem Hagel von Kartätschen, durch die Ourthe, erkletterte einen steilen Berg, warf den Feind, nahm eine Kanone, und hielt sich unter dem heftigsten Feuer auf diesem Posten, bis die ganze Division über den Fluß war.

Bei der Bataille von Jüllich, am 2. October 1794, trug der General Hatry dem Capitain Dulembourg auf, seiner Division vorauszuziehen; es gelang ihm, mit seiner Escadron den Posten von Altdorf zu umgeben, eine Canone und 100 Mann zu nehmen.

Dieser unerschrockne Offizier ward im Jahre 1795 vom General Jourdan zum Escadrons-Chef ernannt und zeichnete sich in dieser und der folgenden Campagne noch bei verschiedenen Gelegenheiten aus. Bei der Affaire von Partenheim, am 27sten September 1796, unternahm er eine sehr kühne That. Er schlich sich mit einer Escadron in den Rücken des Feindes, der mit vier französischen Divisionen Handgemein war, und griff eine österreichische Colonne von 1200 Husaren von hinten an. Das Resultat dieses kühnen Manövres war die gänzliche Deroute der feindlichen Cavallerie, von welcher er achtzig Mann gefangen nahm. Er machte nachher die Campagne in Deutschland mit gleichem Ruhm, und ward vom Kaiser erst zum Major, dann zum Obristen ernannt. Noch vor seinem Tode bei Jena kämpfe er mit vieler Tapferkeit.


Quellen.[]

  1. Nordische Miszellen. Achter Band. Hamburg, bei A. Bran, und in Commission bei B. G. Hoffmann, 1807.