Hüningen.[]
Hüningen,[1] eine berühmte Vestung an der Grenze des zum Elsaß gehörigen Sundgaues und der Schweiz, welche Ludwig XIV. anlegte, um das obere Elsaß gegen Einfälle von der Schweiz her zu sichern. Die Schweizer sahen die Erbauung dieser Vestung nichts weniger als gern, weil Basel, von welchem Hüningen nur eine halbe Stunde entfernt ist, dadurch in Gefahr zu kommen schien. Allein, ob gleich selbst der Kaiser auf Anhalten der Schweizer bei Ludwigen Vorstellungen thun ließ, so gieng doch dieser von seinem Vorhaben nicht ab, und suchte die Schweizer damit zu beruhigen, daß er nichts Böses gegen sie im Sinne habe, sondern vielmehr glaube, ihren Dank zu verdienen, da Frankreich als ihr alter Bundesgenosse dieser Vestung sich mit zu ihrem Vortheil bedienen könne, wenn es dem östreichischen Hause je einfallen sollte, Versuche zu machen, um die Schweiz sich wieder zu verschaffen. Ludwig ließ sich also nicht stören, und in dem kurzen Zeitraume eines Jahres 1680 bis 1681 war Hüningen erbauet. *)
Die Vestung, ein Werk Vaubans, ist völlig regelmäßig, die Stadt klein, aber ebenfalls nach einem gewissen Plane erbauet, und hat etwa 1200 Einwohner. Zeughaus, Magazine, Kasernen -- Alles ist aufs beste eingerichtet, letztere können eine Garnison von 4000 Mann beherbergen.
Von hier aus droheten die Franzosen Anfang des Augustes 1794 über den Rhein zu kommen, und im Breisgau einzufallen.
- *) Die Inschrift an dem einen Thore sagt: Hüningen soll für die Bundesgenossen Frankreichs eine Schutzwehre, so wie für seine Feinde ein Schrecken seyn.
Hüningen..[]
Hüningen eine vormalige Festung,[2] im Departement des Ober-Rheins, Bezirk Altkirch, nahe bei Basel, am Rhein gelegen, mit 800 Civileinwohnern. Ludwig XIV. verwandelte 1679 das Dorf Hüningen in eine Festung, die aus einem regelmäßigen Fünfeck bestand. Dieselbe öffnete nie, als in der neuesten Zeit, einem Feinde die Thore. Als aber 1815 nach Napoleons zweitem Sturze, der dortige Gouverneur General Barbanegre sich weigerte den Platz zu übergeben, die Feindseligkeiten fortsetzte, und selbst mehreremale die Stadt Basel beschoß, so griffen die Verbündeten, die der Erzherzog Johann commandirte, die Festung so nachdrücklich an, daß am 26sten Aug. die Capitulation zu Stande kam. Die zur Garnison gehörigen Linientruppen zogen hinter die Loire ab, sämmtliche Festungswerke aber und die zu militärischem Zwecke vorhandenen Gebäude wurden gesprengt oder abgetragen, und dadurch die deutsche und schweizerische Gränze von einer sehr lästigen Nachbarschaft befreit.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1811]
Vom Oberrhein, vom 28sten December. [3]
Der Bau der neuen Hüninger Brücke soll nun im künftigen Frühling beginnen. Zu deren Deckung wird ein Brückenkopf auf dem rechten Rheinufer angelegt. Dem Vernehmen nach soll das Hauptwerk auf der sogenannten Schusterinsel erbaut und mit einem auf der rechten Seite des Flusses zu errichtenden Vorwerk in Verbindung gesetzt werden. Unstreitig wird Basel durch diese neue Kommunikation zwischen dem Oberelsasse und dem badenschen Oberlande einigermaßen verlieren; doch scheint bis jetzt die Errichtung einer neuen Handelsstraße mit Deutschland auf diesem Punkte nicht im Plan der französischen Regierung zu liegen.
- [1812]
Vermischte Nachrichten. [4]
Der schon lange beschlossene Hüninger Brückenbau ist angefangen. Die Unternehmung davon ist einem Hrn. Moise gegeben, und der Bau geschieht unter Leitung geschickter Ingenieurs. Die Kosten sind auf 600,000 Fr. berechnet, und die Arbeiten müssen binnen 3 Jahren beendigt seyn. Diese Brücke und der neue, die Rhone mit dem Rhein verbindende und bis Hüningen reichende Canal werden in Kurzem dieser kleinen Stadt eine Handelswichtigkeit geben, auf die sie wohl nie sich Hoffnung machen durfte.
Quellen.[]
- ↑ Geschichte und Beschreibung der französischen Niederlande des Elsasses und Lothringens. Leipzig bei J. A. Barth. 1794
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 15. Mittewoch, den 17. Januar 1812.
- ↑ Leipziger Zeitung Nr. 220. Montags den 9. November 1812.