Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Zeitungsnachrichten.[]

[1807]

Holland. [1]


Amsterdam den 17. Dez. Man hatte erwartet, daß die Sperre aller Kommunikazion mit England auf die Preise der Kolonialprodukte einen stärkern Einfluß haben würde, als wirklich geschehen ist. Aber, eines Theils läßt der sehr grosse Vorrath, der sich von Kaffee, von Zucker und Tabak in den Speichern unserer Matadore, Hope, Willink, Braunsberg, Crommelin u. s. w. befand, und noch befindet, vorhersehen, daß es so bald noch nicht zum eigentlichen Mangel daran kommen kann, indem der Deutsche und Brabanter Gross- und Kleinhändler, welche seine Kolonialbedürfnisse von hier zu ziehen gewohnt ist, sehr furchtsam kommittirt, und nur für sein augenblickliches höchstes Bedürfniß sorgt. Es ist zu erwarten und auch bekannt, daß in England die Kolonialwaaren sich erstaunlich anhäufen, und daß dort die Preise um mehr als 100 Prozent niedriger als hier stehen. Da nun die mehresten der Meinung sind, daß der schon so straff gezogene Bogen, da man noch immer mehr daran zieht, bald brechen werde, so wird wenig, und nur das höchste Nöthige zu den schon hohen Preisen gekauft, indem man bald eine Aenderung erwartet, und wir dann bey vielen Zufuhren plötzlich sehr niedrige Preise haben würden.


Quellen.[]

  1. Wiener-Zeitung. Nro 3. Sonnabend, den 9. Januar 1808.
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