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Augsburg.[]

Augsburg, ehemaliges Bißthum, hat seinen Namen von der Reichsstadt Augsburg, und soll schon zu Ende des 6ten Jahrhunderts gestiftet worden seyn. Es hat 46 ge. Quadratmeilen. Die dazu gehörigen Lande liegen theils in einer langen meist schmalen Strecke längst des Lechs von Augsburg,bis nach Tyrol, theils zerstreut in der Markgrafschaft Burgau, und noch jenseits der Donau, im Fürstenthum Neuburg. Der Bischof zu Augsburg hatte unter den geistlichen Fürsten seine Stelle zwischen den Bischöfen von Constanz und von Hildesheim: Die Zahl der Einwohner beträgt wenigstens 86000, welche sich zur katholischen Religion bekennen. Es giebt keine Manufakturen im Lande, ausser Baumwollenwaaren. Ueberhaupt hat es nur 2 mittelmäsige Städte, Dillingen und Füssen, 11 Marktflecken und viele ansehnliche Dörfer, in dem nördlichen Theile, welcher fruchtbar und gut bevölkert ist. Der südliche hingegen hat viele rauhe Berge, sehr wenig Menschen, aber beträchtliche und einträgliche Waldungen. Der Reichsanschlag beträgt nach der Matrikel von 1521. 100 M. zu Fuß und 21 zu Pferd, oder 652 fl. Zu einem Kammerziel giebt das Bißthum 236 Rthlr. 62 Kr. der Kreisanschlag ist 493 fl. Das Wappen des Bißthums ist ein länglicht abgetheiltes Feld, dessen Vordertheil roth, das Hintertheil weiß ist. Ueber dem Schilde, ruhet, auf einem Engelsköpfchen, auf einem rothen Küssen, die Bischofsmütze. In geistlichen Sachen stund der Bischof unter dem Erzbischof von Mainz. Seine Residenz war in Dillingen, seine Kathedralkirche aber in der Reichsstadt Augsburg, wo er auch einen Hof oder Pfalz und verschiedene Aemter hatte. Die ganzen Einkünfte des Bißthums und Domkapitels wurden auf mehr als 400,000 fl. geschäzt. Das Domcapitel bestund aus 40 Domherren, davon einer 1000 - 1700 fl. (nach dem Preis der Naturalien,) jährliche Einkünfte hatte. Es wurden, ausser dem alten Adel, auch Doctoren und Licentiaten aufgenommen. Aber die Augsburgischen Bürgerssöhne waren ungeachtet der Protestation des katholischen Raths, ausgeschlossen. Erbmarschalle des Hochstifts sind die Herren von Westernach; Erbkämmerer, die Herren von Freyberg; Erbschenken, die Herren von Welden, und Erbtruchsesse, die Grafen von Stadion. Bey der Ausgleichung im J. 1802. fiel das ganze Hochstift als weltliches Fürstenthum mit der bisherigen Stimme auf dem Reichstag an Pfalzbaiern; nur die Kathedralkirche und Pfalz wurde Eigenthum der Stadt Augsburg.

Das Bißthum hatte ausser der oben angegebenen Bevölkerung noch mehrere zerstreute Unterthanen unter der Landeshoheit benachbarter Reichsstände, und man darf die Einkünfte, welche Pfalzbaiern bey zweckmäsigen Einrichtungen von diesem Fürstenthum erhalten wird, über 500,000 Gulden annehmen.


Augsburg..[]

Das vormal. Bisthum dieses Namens soll zu Ende des 6n Jahrh. von dem Bischof Narcissus gegründet worden seyn. -- Die Cathedralkirche war in der Reichsstadt Augsburg, die bischöfl. Residenz aber zu Dillingen. -- Gegenwärtig macht dies Bisthum als ein weltl. Fürstenthum einen Theil des Königreichs Bayern aus.

Fürst-Bischof: Clemens Wenzeslaus, Kurf. zu Trier ect. (siehe den Artikel Trier!) erhält als Fst-Bisch. v. Augsburg v. Bayern für Rückstände 24,000 fl. u. sodann seit 803 jährlich 60,000 fl., wie auch die Marktflecken Oberndorf u. Hindelang mit ihren Schlössern, Gerechtigkeiten u. Nutzungen.

Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
  • Allgemeines Genealogisches und Staats-Handbuch. LXIV. Jahrgang 1811. Frankfurt am Main, 1811, bey Joh. Friedrich Wenner.
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