Herzogthum Modena.[]
Modena, ehemaliges Herzogthum in der Lombardie in Italien, welches gegen Osten an das bolognesische Gebiet, gegen Norden an die Herzogthümer Mirandola und Mantua, gegen Westen am das von Parma, und gegen Süden an das florentinische Gebiete und an die Republik Lucca gränzte. Es ist sehr fruchtbar, vorzüglich an Seide, Oel und Wein, und volkreich. Es wurden folgende Landschaften dazu gerechnet, als 1) das Herzogthum Modena insonderheit, 2) das Herzogthum Reggio, 3) das Fürstenthum Capri, 4) das Fürstenthum Correggio, 5) die Landschaft Frignano, 6) das Thal Carfagnana, 7) die Grafschaft Rolo oder Rivolo, und 8) die Landschaft Soraggio. Es war ein Reichslehn, und hatte seinen besondern Herzog aus dem Geschlechte Este. Ausserdem gehörten die Fürstenthümer Massa und Carrara zu den Besitzungen des Herzogs, dessen Länder auf 93 Quadratmeilen 380,000 Einwohner enthielten; die Einkünfte wurden im J. 1802 auf 1260,000 Rhein. fl. oder 7 Millionen Lire, angegeben. Die einzige Tochter des Herzogs Hercules Rainald ward 1771 mit dem österreichischen Erzherzog Ferdinand vermählt, und demselben, für sich, seine Nachkommen und Seitenverwandten, die Anwartschaft auf die modenesischen Reichslehen, nach gänzlicher Erlöschung des Estischen Mannsstammes, von dem deutschen Reiche ertheilt. Durch den Frieden von Lüneville 1801 verlor der Herzog dieses Land, welches die Franzosen schon 1796, nach einem theuer erkauften und doch vergeblichen Vergleich besezt und zur Italienischen Republik gefügt hatten. Es macht jezt in dem Königreich Italien die beyden Departements des Crostolo und Panaro. Als sehr unvollständige Entschädigung erhielt der Herzog 1802 das Breisgau und die Ortenau in Schwaben. S. Breisgau. Nach dem Tod des lezten Herzogs von Modena 1803 folgte der Erzherzog Ferdinand in der Regierung des Breisgaues.
Herzogthum Modena..[]
Modena, vormals als Reichslehen ein eignes Herzogthum in der Lombardei, welches gegen Süden an das Großherzogthum Toscana und die Republik Lucca, gegen Osten an das Gebiet von Bologna, gegen Norden an die Herzogthümer Mirandola und Mantua, und gegen Westen an das Herzogthum Parma gränzt, und dessen Herzog aus dem Hause Este noch die Fürstenthümer Massa und Carrara beherrschte.
Dem österreichischen Erzherzog Ferdinand, welcher sich im Jahre 1771 mit Maria Beatrix, der einzigen Tochter des Herzogs von Modena, Hercules Rainald, des letzten männlichen Sprößlings aus den Hause Este, vermählte, wurde von deutschen Reiche die Anwartschaft auf das modenesische Reichslehen nach der zu erwartenden Erlöschung des este'schen Mannsstammes zugesichert.
Der lüneviller Frieden (1801) entriß indeß dem letztern sein Herzogthum Modena (vergl. den Art. Breisgau), welches von Frankreich schon im Jahr 1796 erobert und bald darauf zu der sogenannte cisalpinischen Republik, dem nachherigen Königreich Italien, geschlagen worden war, in welchem es die beiden Departements Crostolo und Panaro bildete. Zur Entschädigung erhielt der Herzog das unbedeutende Breisgau (s. den Art.) mit der Ortenau, welche Länder aber der Herzog, der als Privatmann in Treviso 1803 sein leben beschloß, seinem Schwiegersohne Ferdinand übergab. Dieser trat 1803 die Regierung über diese Länder an, verlor sie aber 1805 durch den Frieden von Presburg wieder.
Nach der Schlacht von Leipzig kehrte indeß der Erzherzog Franz von Este, Sohn und Erbe Ferdinands, nach Modena zurück. Auf dem Congresse von Wien wurde die Wiederherstellung des Hauses Oesterreich-Este in dem Besitz von Modena, Reggio, Mirandola, Massa und Carrara ausgesprochen, und zugleich das vormalige kaiserliche Reichslehen Lunigiana damit verbunden.
Diese sämmtlichen Besitzungen betragen 96 Quadratmeilen mit 369,364 Einwohnern (nämlich Modena, Mirandola und Reggio mit den Fürstenthümern Correggio, Carpi und der Grafschaft Rivolo 81 Quadratmeilen mit 331,857 Einwohnern; die Herzogthümer Massa und Carrara mit dem Lehen Lunigiana 15 Quadratmeilen mit 37,507 Einwohnern) und 1,200,000 bis 500,000 Gulden Einkünften.
Der Herzog Franz ist 1778 geboren und mit Maria Beatrix, Prinzessin von Sardinien, 1812 vermählt. Die Länder Massa und Carrara werden von der Herzogin Mutter, ebenfalls Maria Beatrix genannt, auf Lebenszeit besessen, fallen aber nach ihrem Absterben an den regierenden Herzog zurück.
Quellen und Literatur.[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.
- Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.