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Kärnthen.[]

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Kärnthen, ein zur österreichischen Monarchie gehöriges Herzogthum, so genannt nach den Karnen oder Karantanen, einem celtischen Volke, von denen auch die Alpen im obern Krain noch die Karnischen heißen. Es gränzt nördlich und östlich an Steyermark, westlich an Tyrol, südlich an Italien und Krain. Seit dem Schönbrunner Frieden von 1809, in welchem von Kärnthen der Villacher Kreis an Frankreich abgetreten und zu den sogenannten illyrischen Provinzen geschlagen worden, machte die Sau die Gränze zwischen diesen und Kärnthen. Das Land ist ungefähr 300 Q. Meilen groß, hat 11 Städte und 21 Marktfleken, und 250,000 Einwohner. Eisen- und Stahlfabriken sind der bedeutendste Nahrungszweig. Der Hauptfluß ist der Drau, die auf den tyrolischen Alpen entspringt und durch das Herzogthum nach Steyermark fließt. In ihr Thal laufen die Thäler aller übrigen Flüsse des gebirgigen Landes aus, und alle ergießen sich in sie. Die Hauptstadt Kärnthens ist Klagenfurt. Das Wappen von Kärnthen ist ein der Länge nach getheilter Schild, rechts drei über einander gehende Löwen im goldnen, links ein rother Mittelbalken im silbernen Felde. Bis auf Kaiser Rudolph I. hatte Kärnthen sehr abwechselnd Herzöge aus verschiedenen Häusern. Dieser entriß es dem König Ottokar von Böhmen und gab 1288 es dem Grafen Meinhard von Görz und Tyrol zu Lehn, mit Vorbehalt der Folge für Habsburg nach Abgang seines Mannsstamms. Als dieser mit Heinrich 1335 ausstarb, erkannte Kaiser Ludwig, der Bayer, Kärnthen, ungeachtet er es vorher zum Besten der Tochter Heinrichs, Margaretha Maultasch, für Weiberlehn erklärt hatte, den Herzogen Otto und Albrecht von Oesterreich zu, bei welchem Hause es geblieben ist. 1816 wurde das gesammte Herzogthum Kärnthen zu dem neuen Oesterreichischen Königreiche Illyrien geschlagen Angemerkt kann werden, daß die Italiener die deutschen Kreuzer, vermuthlich weil sie ihnen über Kärnthen zugekommen, Karantani nennen.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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