Iägerndorf.[]
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Iägerndorf, Fürstenthum in Oberschlesien, an den Mährischen Gränzen. Es war ehemals ein Theil des Fürstenthums Troppau, und ist erst nachher ein besonderes Fürstenthum geworden, so seine eigene Fürsten aus dem herzogl. Hause Teschen hatte. Der lezte derselben, Georg Friedrich, vermachte seine Lande 1595 dem Kurhause Brandenburg; allein als Markgraf Georg von Brandenburg im 30jährigen Kriege des Kurfürsten Friedrichs V von Pfalz Partey nahm, wurde er vom Kaiser Ferdinand II in die Acht genommen, und dem Fürsten Carl von Lichtenstein überlassen. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, wurde zwar 1686 wegen seiner Ansprüche auf Jägerndorf mit dem Schwibusischen Kreise in Niederschlesien befriediget, allein Friedrich II König von Preussen und Kurfürst von Brandenburg, erneuerte 1740 seine Ansprüche, rückte mit einer starken Armee in Schlesien ein, und der glückliche Erfolg der Preussischen Waffen machte, daß in dem Breßlauer Frieden nicht nur dieses Land zur Hälfte, sondern der größte von Schlesien dem Preussischen Zepter unterworfen wurde. Besitzer des Fürstenthums ist noch jezt der Fürst von Lichtenstein, unter Oesterreichischer und Preussischer Hoheit. Der Preussische Antheil gehört zum Leobschützer Kreis. Die Hauptstadt heißt auch Iägerndorf.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.