Berg.[]
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Berg, Herzogthum im westpfälischen Kreise, welches gegen Norden an das Herzogthum Cleve, gegen Osten an die Grafschaft Mark und Herzogthum Westfalen, gegen Süden an den Westerwald, und gegen Westen an den Rhein gränzt. Es enthält 54 ge. Quadratmeilen und 261,504 Einw. Nach einer Zählung von 1801. sollen sich aber mit Einschluß der Ritterschaft 294,720 Seelen gefunden heben. Es begreift 15 Aemter, 9 Städte, 8 Flecken, 141 Rittersitze und 185 Kirchspiele. Gegen den Rhein hin ist das Land eben und fruchtbar, östlicher aber bergicht und mit Wäldern durchzogen, hat also nicht hinlängliches Getreid und Vieh für die starke Bevölkerung. Es sind Bergwerke von Kupfer, Bley, Quecksilber und vorzüglich von Eisen vorhanden, den Hauptvertrag geben aber die zahlreichen Manufakturen von einer Menge Eisen- und Stahlwaaren, von Leinwand, Baumwollen und Wollenstofen und Seidenzeugen. Das Land ist aus der großen und streitigen Jülichischen Erbschaft an Neuburg, folglich jezt an Pfalzbayern gekommen und hat Landstände, welche aus den 31 Mitgliedern der Ritterschaft und aus den 4 Städten Lemer, Ratingen, Düsseldorf und Wipperfurt bestehen. Die reinen Einkünfte schäzt man auf 300,000 Gulden. Die Religionsverwandten der drey Konfessionen haben hier öffentlichen Gottesdienst. Seit 1803, hat dieses Herzogthum Sitz und Stimme auf dem Reichstag, an der Stelle des ehemaligen Herzogthums Zweybrücken. Im Jahr 1803. erklärte der Kurfürst von Pfalz-Baiern den Herzog Wilhelm von Pfalz-Birkenfeld zu seinem Mitregenten im Herzogthum Berg, der nun auch zu Düsseldorf residirt. Die bisherige kurfürstliche Landesdirektion ist nun in ein kurfürstl. Geheimeraths-Dikasterium und in eine herzogliche Regierung getrennt, jedes hat seinen eignen Präsidenten. Die vorderste Justizstelle der kurfürstliche Hofrath, ist nun das herzogliche Hofgericht. Die Hofkammer zur Besorgung der Domänen bleibt in den ehemaligen Verhältnissen.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.