Geldern.[]
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Geldern, ehemaliges Herzogthum und eine von den Niederländischen Provinzen, welche gegen Norden an Frießland und die Südersee, gegen Osten an das Herzogthum Cleve und an das Stift Münster, gegen Süden an die Herzogthümer Jülich und Limburg, und gegen Westen an Brabant, Lüttich und Holland gränzte. Man theilte es in Ober- und Niedergeldern. Das erstere, welches sonst auch das obere Quartier, oder das Quartier von Roermonde genennt wird, ist von Niedergeldern ganz abgesondert, und liegt zwischen dem Herzogthum Cleve, der Herrschaft Meurs, dem Erzstift Cöln, Stift Lüttich, und dem Herzogthümer Jülich und Brabant. Es gehörte sonst der Krone Spanien, ist aber in dem Utrechtischen Frieden 1713 theils an Oesterreich, theils an Preussen überlassen, und solches in dem Badischen Frieden 1714 confirmirt worden. Der Theil von Geldern, welchen Preussen bekam, war ein Ersatz für das Fürstenthum Orange, welches der König von Frankreich behielt. Es wurde zum Westphälischen Kreise gerechnet. Durch den Barrieretractat 1715 bekamen auch die Generalstaaten der vereinigten Niederlande ein Stück, also daß Obergeldern in das Oesterreichische oder Kaiserliche, in das Königlichpreußische und in das Holländische Geldern eingetheilt wurde. Der Oesterreichische Antheil begrief dasjenige, wo Roermonde mit seinem Distrikt liegt; jezt ist es der nördliche Theil vom Französis. Departem. der Niedermaas. Das Holländische faßte in sich die Gegenden von Venlo und Stevensweert. Zum Preußischen Geldern hingegen gehörte die Hauptstadt Geldern, nebst den Aemtern, Geldern, Kessel, Criekenbek, Wachtendonk und Strahlen, darinnen die katholische Religion die herrschende ist, und sämmtliche Einwohner, 1782, 47,278 auf 24 Quadratmeilen ausmachten. Das Land hat dicke, schwere Luft, wenig Holz, dagegen aber Torf und soviel Getreide, daß es an seine Nachbarn abgeben kann. Der Flachsbau wird stark betrieben, welcher zur Erhaltung der vielen Leinwandmanufakturen erforderlich ist; auch Seidenzeuge, Bänder und Tuch wird verfertigt und ausgeführt. Die Landstände, welche aus der Ritterschaft und den Abgeordneten der 3 Städte, Geldern, Strahlen und Wachtendonk bestunden, hatten sehr große Freyheiten, welche jeder König beym Antritt seiner Regierung zu erhalten beschwören mußte. Sie hatten die ganze Verwaltung der Einkünfte, selbst der königliche, welche jährlich über 120,000 Thaler rein betrugen, ordneten die Besoldungen und übrigen Einrichtungen. Die Einwohner waren Accise- und Canton-frey. Dieser Preussische Antheil an Geldern macht nun einen Theil des Französischen Roerdepartements aus. Niedergeldern ist eine von den 7 vereinigten Provinzen, und begreift die Grafschaft Zütphen unter sich. Sie ist die größte unter allen, und liegt zwischen den Provinzen Holland, Utrecht und Oberyssel, ferner zwischen der Südersee, dem Bißthum Münster, und den Herzogthümern Cleve und Brabant. Seit 1801 ist Geldern eins von den 8 Departements der Batavischen Republik, hat auf 95 ge. Quadratmeilen 323,382 Einwohner. Es ist fruchtbar an Obst und Getreide, auch an vielen Orten mit Holz bewachsen.
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Geldern, ein ehemaliges Herzogthum im Osten der Niederlande. Es wird in Nieder- und Ober-Geldern eingetheilt; jenes liegt zwischen der Zuydersee und der Maas, war die erste und größte der vereinigte Provinzen von Holland, und hatte in neuern Zeiten immer gleiche Schicksale mit diesem Staate, so daß sie nun einen Bestandtheil des Königreichs der Niederlande ausmacht. Sie hat einen sehr fruchtbaren Boden und viele Waldungen, und enthält die wichtige Festung Nimwegen. Ober-Geldern ist von Nieder-Geldern ganz abgesondert, und liegt weiter südlich. Es bestand ehemals aus dem Oesterreichischen, Preußischen und Holländischen Antheil. In dem erstern war Röremonde die Hauptstadt; er kam durch den Lüneviller Frieden an Frankreich, und gehört auch zu dem Königreiche der Niederlande, welches gleichfalls von dem Holländischen Antheil gilt, dessen Hauptstadt Venlo ist. Der Preußische Antheil, dessen Hauptstadt Geldern ist, kam mit dem linken Rheinufer an Frankreich, wurde aber 1815 mit Ausnahme der zunächst an der Maas liegenden Orte, wieder von Preußen in Besitz genommen, und der Regierung zu Cleve untergeordnet. Ein kleiner District des ehemaligen Oesterreichischen Ober-Gelderns kam bei dieser Gelegenheit auch an Preußen.