Hanseatische Legion

Auszeichnung der hanseatischen Legion.

Der neunzehnte April 1813.

Hamburg, Lübeck und Bremen waren zwar im Monat März für den Augenblick gerettet, aber es war weit entfernt, daß man hätte unbesorgt bleiben dürfen, sondern man mußte sogleich Vertheidigungsanstalten treffen, falls es die Franzosen gelüsten sollte, wieder zu kommen. Es wurde also zuförderst aus den freywilligen Kriegern dieser drey Städte die hanseatische Legion zu bilden beschlossen, die einen außerordentlichen Zugang hatte. Kaum waren die ersten Kompagnien gebildet, so rückte schon Davoust mit einem französischen Armeekorps von Magdeburg herauf und Vandamme kam nach Bremen. Indessen zog sich Davoust [xxx], der bessere Vertheidigungsmaßregeln ergriffen sah, als er erwartet hatte, wieder zurück. Am 6ten April hatten die hanseatischen Truppen, nicht mehr als dreyßig Mann stark, mit achtzig französischen Infanteristen ein kleines Vorposten-Gefecht, worinn sie sich sehr brav hielten. Am heutigen Tag kamen sie zu einer bedeutenden Aktion zwischen dem General Benkendorf und den aus Bremen vorgerückten Truppen des Generals St. Cyr. Die letztern wurden mit einem Verlust von 300 Mann auf drey Meilen weit zurückgeworfen und zwo Schwadronen hanseatischer, ganz neu errichteter Reiterey hatten durch die Heftigkeit des Angriffs den Sieg entschieden. Auch die Russen und Preussen hatten am nemlichen Tag den Marschall Davoust [xxx] bey Uelzen zurückgeschlagen, und so verminderte sich die Sorge, die in Hamburg einreissen wollte, wieder in etwas.