Besetzung von Hamburg.[]
Diese so bedeutende Handelsstadt von 8000 Häusern und 100,000 Einwohnern, war bis 1810 eine freie Reichsstadt, und bis auf wenige Jahre vorher im höchsten Flor. Napoleon machte sie aber darauf aufmerksam, daß sie in einer sehr unglücklichen und abhängigen Lage sey, beschloß sie glücklich zu machen, erklärte dieses am 13ten December 1810, machte aus ihr und aus Lübeck ein französisches Departement, unter dem Namen Departement der Elbmündungen, und ernannte sie zu einer guten Stadt. Seitdem machten ihre Kaufleute immer mehr bankerot, ihre Schiffe verfaulten, und aus den Seefahrern wurden Landkrämer. Die Stunde ihrer Erlösung schlug endlich, nachdem noch kurz vorher die Franzosen mehrere von ihren Bürgern, welche Zweifel gegen ihr Glück erhoben hatten, hatten erschießen lassen, und die Russen zogen mit dem größten Triumph in diese so bedeutende Stadt ein, welche sogleich den Beweis gab, daß sie dem Guten wirklich eine gute Stadt sey. Folgende Proclamation bestätiget die Besetzung von Hamburg durch die Russen.
- Hamburger!
Ihr löstet die unter der französischen Regierung bestehenden Autorität auf, noch ehe die Russischen Truppen Euer Gebiet betraten, und setztet die alten herkömmlichen Behörden wieder ein. Diese männliche und würdige That, womit Ihr das Werk Eurer Rettung begonnen, und Euch dem ganzen Deutschland als Beispiel aufgestellt habt, macht Euch der Zufriedenheit meines erhabenen Monarchen, und der Achtung der Russischen Nation werth. Nicht in eine neufranzösische, sondern in eine altdeutsche Stadt führtet Ihr uns ein; und so nur durften wir Euch als Brüder begrüßen. Euer Jubel bei uns tief bewegt; doch, Ihr Deutschen Männer und Brüder! Eure Freude wird nur alsdann erst die wahre Bedeutung gewinnen, wenn Ihr Hand mit anlegt an das große Werk der Befreiung Deutschlands. Zu den Waffen demnach, wem die Unterdrückung eine Schmach war, zu den Waffen für Vaterland und Recht! Noch ist das Werk der Rettung nicht vollbracht, und darum denke keiner bis dahin an Erholung oder Genuß. Das ehrenvollste Geschäft ist jetzt, das Schwerdt zu ziehen, und die Fremdlinge vom Deutschen Boden zu verjagen, die bereits dreihundert Meilen weit von den siegreichen Russischen Heeren verfolgt werden. Schande und Schmach für jeden, der in dieser verhängnißvollen Zeit, wo um die höchsten Güter des Menschen gefochten wird, die Hände in den Schooß legt. Noch einmal also zu den Waffen! zu den Waffen! Unter dem Schutze meines erhabenen Monarchen, werdet Ihr Euch unter eigenen panieren versammeln, und ich freue mich, daß mir das Loos beschieden, Euch zuerst gegen den Feind zu führen, und Zeuge Eurer Tapferkeit zu seyn.
- Hamburg, den 19ten März 1813.
- Der Kaiserlich-Russische Oberst und Kommandant eines Corps der Armee des Grafen v. Wittgenstein.
- Baron von Tettenborn.
Gerüchte, als ob die von Bremen ausmarschirten Franzosen ihre Richtung wieder nach der Elbe genommen hätten, haben am 27sten März 1813. zu folgenden beruhigenden Bekanntmachungen Gelegenheit gegeben:
- Hamburger!
Einige unter Euch scheinen beunruhigt über das Anrücken der Franzosen von Bremen her, ich finde es daher nöthig, mit Euch zu reden, damit Ihr es wißt, wovon die Rede ist.
Der Feind, der sich ohne Grund vom linken Elb-Ufer bis Bremen zurückgezogen hatte, rückte wieder, wie vorauszusehen war, auf der Straße von Bremen vor, um die Bewegungen auf dem platten Lande zu dämpfen. Doch er wird die Bewegungen auf dem platten Lande nicht dämpfen, sondern noch mehr zu seinem Verderben aufregen. Ich habe meine Anstalten getroffen. Die Sturmglocke geht im ganzen Lande; von allen Seiten ziehen die Bauern, von Officieren geleitet und von 600 Kosacken unterstützt, heran gegen den Feind. Es ist dieselbe Abtheilung, die ich vor 10 Tagen über die Elbe geworfen habe, und auch jetzt bin ich allein hinreichend, um allen ihren Unternehmungen die Spitze zu bieten.
Hamburger! Ihr würdet 20,000 Feinde nicht zu fürchten haben, wenn Ihr muthvoll seyd und bereit, das Eurige zu thun; die wenigen Hunderte, ohne alle Cavallerie, und bald von allen Seiten umringt und geängstigt, können Euch nicht beunruhigen. Der Feind ist nicht im Stande, etwas zu unternehmen, um so weniger, da die Corps der Generale Tschernitschef, Benkendorf und Dörnberg bereits am 13ten (25sten) dieses Monats bei Werden über die Elbe gegangen sind, alle diesseits gestandene feindliche Vorposten aufgehoben, und ihre Vorposten bereits bis Salzwedel vorpoussirt haben.
- Hamburg, den 15ten (27sten) März 1813.
- (Unt.) Baron von Tettenborn.
- Proklamation.
Gerüchte, wie die, die gestern im Umlauf waren, liefern einen untrüglichen Probestein des Muthes und der Festigkeit des Volks. Hamburger! ich habe den Eurigen bewährt gefunden, und ich lobe das Vertrauen, das Ihr in die Maaßregeln setztet, die von mir zur Sicherheit der Stadt genommen waren.
Eure Selbstvertheidigung darf sich jedoch nicht auf ein augenblickliches Aufgebot, das nur im Momente der Gefahr statt findet, gründen, sondern muß gehörig vorbereitet und geordnet seyn. Damit Ihr Vertrauen zu Euch selbst gewinnet, sollen demnach Bürgergarden organisirt werden. Eilt, Euch einschreiben zu lassen; eilt, ein mächtiges Bollwerk gegen jeden vorrückenden Feind aufzustellen; von Heß ist Euch zum Chef gesetzt: vertraut ihm, wie er Euch vertraut. Das große Ziel: Befreiung vom Sklavenjoche, im Auge, muß ein jeder mit seiner ganzen Kraft es zu erreichen beitragen, und Hamburg müsse unter allen Städten des sich befreienden Deutschlands groß, würdig und kraftvoll gerüstet dastehen.
- Hamburg, den 29sten März 1813.
- (Unt.) Baron von Tettenborn.
Die Franzosen verlassen Hamburg zum erstenmal.[]
Der zwölfte März 1813.
Nach dem Uebergang der Russen über die Oder, zwischen Küstrin und Stettin, war es den Franzosen in der "guten Stadt Hamburg" nicht mehr recht gemüthlich. Die Douaniers mit ihren Effekten und Kassen zogen zuerst ab und giengen vorläufig auf das neutrale Gebiet von Altona und am heutigen Tag folgte auch das Militair. Der General St. Cyr war so höflich, das Betragen der Hamburger während seines Aufenthalts bey ihnen, noch unter dem Thor, durch das er abzog, zu rühmen und ermunterte sie zur fernern Anhänglichkeit (??) an den Kaiser Napoleon. jetzt versammelten sich alle 52 Bürgerkompagnien, besetzten die Thore und patroullirten in der Stadt. Das französische Militair sowohl als die Douaniers, die sich in Altona nicht ganz sicher glaubten, wanderten nun über die Elbe.
Die Russen rücken in Hamburg ein.[]
Der achtzehnte März 1813.
Sobald die Municipalität von Hamburg vernommen hatte, daß die Franzosen sich ganz vom rechten Elbeufer entfernt hatten, sandte sie am 17ten März dem russischen Obersten, Baron von Tettenborn, eine Deputation entgegen, um mit ihm wegen Besetzung der Stadt zu unterhandeln. Er lies sie aber nicht vor sich, sondern erklärte, daß er nur mit den Behörden der freyen Stadt Hamburg, nicht aber mit einer französischen Municipalität unterhandeln werde. Diese legte also in der Nacht des 17ten ihre Stellen nieder, der alte Magistrat trat wieder in seine Würde ein und überlieferte dem Obristen von Tettenborn die Schlüssel der Stadt, der sie dem Kaiser Alexander nach Berlin schickte. Am heutigen Tag, Nachmittags um drey Uhr, zogen die Russen in Hamburg ein, ohngefähr aus 2000 Mann Kosacken, reitender Artillerie und Dragoner bestehend, unter einem unbeschreiblichen Zusammenfluß von Menschen, dem Donner der Kanonen und dem Geläute aller Glocken. So lange Hamburgs Wälle stehen, war so ein Jubel nicht gehört worden. "Vivat Kaiser Alexander, unser Erretter, unser Erlöser! Hurrah! Vivat Witgenstein!" tönte es tausendstimmig, daß die Luft erbebte. Aus allen Fenstern und von allen Wagen wehten Tücher, die voranziehenden Zünfte schwenkten ihre Fahnen, Hüte, mit grünen Zweigen geschmückt, sah man auf hohen Stangen, auf Degenspitzen, oder durch die Lüfte geschleudert. Ueberall hörte man Freudenschüsse aus Flinten und Pistolen und wieder tausend und tausendmal Hurrah und Vivat. *) Man schmückte die Pferde der Officiere mit grünen Zweigen und die Frauen warfen ihnen Blumen und Kränze zu. Man weinte vor Freude. Bekannte und Unbekannte umarmten sich und wünschten einander Glück, diesen Tag erlebt zu haben. In allen Strassen sah man die Büste des russischen Kaisers mit Lorbern bekränzt. Abends war die ganze Stadt erleuchtet, man sang im Theater: "Heil Dir im Siegeskranz!" Man zog den Obristen von Tettenborn, dessen Pferde ausgespannt wurden, im Triumph nach Hause und die Bürger trugen ihn auf den Schultern aus dem Wagen. Bis nach 2 Uhr Nachts dauerte die Beleuchtung und mit der unermeßliche Volksjubel. -- Schade, daß er sich nach kurzer Zeit in Trauertöne umstimmen mußte!
- *) Man sehe einen vollständigen Bericht hierüber in der Bayreuther Zeitung 1813.
Befreiung von Hamburg.[]
Ich rücke diese merkwürdige Befreiung hier wörtlich aus den Zeitungen ein, weil hier ein Zuschauer aus vollem Herzen spricht.
Hamburg, d. 19. März 1813.
"Gestern gegen Mittag hielt der Oberst Baron von Tettenborn, an der Spitze eines Russischen Corps, seinen Einzug in unserer Stadt. So lange Hamburgs Wälle stehen, war solch ein Tag der Freude nicht erlebt worden, nur die Befreiung von einem so langen und schmählichen Joche konnte solch eine unendlichen Jubel erzeugen. Bis auf zwei Meilen vor Hamburg waren gegen dreißig Bürger zu Pferde den Russischen Truppen entgegen geritten, um ihre Führer zu seyn. Nach und nach, als der Zug der Stadt näher kam, vermehrten sich die Begleiter und zogen unter Jauchzen und Hurrah vor der Colonne her; da wo der Nebenweg, den die Russischen Truppen giengen, in die Hauptstraße fällt, stand die Bürgergarde zu Pferde aufmarschirt, und setzte sich an die Spitze der Colonne, und in einiger Entfernung von da schloß sich die Schützengilde dem vormarschirenden Ehrenzuge an.
"Bis auf eine halbe Meile vor der Stadt waren die Einwohner den Truppen entgegen gekommen, und füllten rechts und links alle Wege, Häuser und Gärten; und fortwährendes Hurrah begleitete den Zug, während die Kosaken ihre fröhlichen Nationallieder sangen. In einiger Entfernung von dem Thore überreichte eine Deputation die Schlüssel der Stadt. Im Thore selbst erschienen drei weißgekleidete Mädchen und bekränzten den Obersten unter freundlicher Begrüßung und unter lautem Beifallrufen des Volks, das hier in Masse versammelt war, und der bis dahin schon außerordentliche Jubel steigerte sich jetzt zu einer Begeisterung, die Alles mit sich fortriß. Vivat Kaiser Alexander! unser Erretter, unser Erlöser! und Hurrah und Vivat Wittgenstein! und wieder Hurrah! riefen viele Tausend Stimmen ohne Aufhören, daß die Luft erzitterte. Unzählige Tücher wehten aus allen Fenstern und von allen Wegen; die voranziehenden Zünfte schwenkten ihre bunten Fahnen, Hüte mit grünen Zweigen sah man auf hohen Stangen und Degenspitzen getragen, oder jauchzend durch die Lüfte geschleudert; alle Glocken läuteten, überall Freudenschüsse aus Flinten und Pistolen und immer Hurrah und Vivatrufen, von tausend und aber tausend Stimmen; von alles Seiten der voranreitenden Offciere mit grünen Zweigen und die Damen warfen ihnen Kränze und Blumen zu. Viele sah man vor Freunde weinen, Bekannte oder Unbekannte umarmten sich und wünschten sich Glück, diesen Tag erlebt zu haben; Alles schien verbrüdert und in Entzücken berauscht. in allen Straßen waren Büsten des Kaisers Alexander aufgestellt und mit Lorbeeren bekränzt. Vor jeder Büste hielt der Oberst Tettenborn still und brachte seinem Monarchen ein Hurrah, das jedesmal vom Volke jauchzend wiederhohlt wurde. Noch einmal! so lange Hamburg steht, ist solch ein Jubel nicht erhört worden. Dank sey es der Milde der Französischen Regierung!"
"Des Abends war die Stadt erleuchtet und im Theater wurde nach der Melodie: God save the King das alte Volkslied: Auf Hamburgs Wohlergehen xc. von den Zuschauern feierlichst gesungen; als der Oberst von Tettenborn wegfuhr, spannten ihm die Bürger die Pferde aus und zogen ihn nach Hause, wo sie ihn im Triumph auf ihren Schultern aus dem Wagen trugen. die Erleuchtung währte bis nach zwei Uhr nach Mitternacht, und Musik und Hurrah wechselten bis dahin unausgesetzt ab."
Hamburg wird von den Franzosen beschossen.[]
Der neunzehnte May 1813.
Am 12ten May war es den Franzosen unter Vandamme gelungen, die Elbinsel Wilhelmsburg, dann die kleinen Inseln Peut und Feddol einzunehmen. Die Dänen, die früher in der Stadt Hamburg eingezogen waren und von denen man ihre Vertheidigung erwartete, erhielten plötzlich Befehl zum Abzug, und kaum war dieser geschehen, so kündigte ein schrecklicher Kanonendonner aus den französischen Batterien den Jammer an, dem die unglückliche Stadt nun entgegen gieng. Die Franzosen schoßen mit 24 Pfündnern, ihre Haubitzgranaten erreichten die Mitte von Hamburg und beschädigten viele Häuser. Nichtsdestoweniger antwortete die Besatzung so lebhaft, daß das feindliche Geschütz zum Schweigen gebracht wurde. Obwohl nun der Schade, der in dieser Nacht angerichtet wurde, nicht von sonderlicher Bedeutung war, so wurde doch dadurch die Verwirrung in der Stadt immer größer. Wer nicht unter den Waffen stund, flüchtete sich; an Geschäfte war nicht zu denken und die Strassen waren so still und öde, als ob alles ausgestorben wäre.
Verlust der Franzosen vor Hamburg.[]
Der zwey und zwanzigste May 1813.
Am 21ten May rückten 2500 Mann Schweden zur Verstärkung der Besatzung in Hamburg ein, die auf Wagen dahin gebracht worden waren. Sogleich beschossen die Franzosen, die sich indessen auf Wilhelmsburg ebenfalls bis auf 3000 Mann verstärkt hatten, die Stadt heftig mit Haubitzgranaten. In der Nacht vom 21ten auf den 22ten schliechen sie sich in 16 Böten und einer Penische an die Hamburger Jacht, die mit dreyßig Hanseaten besetzt war, kappten nach einem starken wechselseitigen Gewehrfeuer die Anker, übermannten die Besatzung und flohen nach aufgespannten Segeln mit ihrer Beute davon. Als aber das Schiff schußrecht war, machte man einmörderisches Feuer auf dasselbe; die Franzosen lenkten die Jacht bald rechts, bald links, bis sie endlich auf den Strand gerieth. Nun regnete es Kugeln aus Kanonen und Musketen auf das Schiff, so daß es ganz durchlöchert wurde. Der Feind warf sich in die Böte, suchten zu entfliehen und Kartätschen verfolgten ihn. Mehrere Böte sanken, andere sammelten sich mit Todten und Verwundeten, die nur mit genauer Noth entkamen, die noch auf der Jacht befindlichen Franzosen aber mußten sich den Hanseaten ergeben, die ihre gefangenen Brüder befreyten. Der feindliche Verlust soll 30 Todte und 102 Verwundete betragen haben.
Die Russen müssen Hamburg räumen.[]
Der neun und zwanzigste May 1813.
Bis zum 26ten May wurde die hamburgische Besatzung von den Schweden thätig unterstützt, als aber zuverläßig bekannt wurde, daß die Dänen sich genau mit den Franzosen verbunden hätten und Hamburg in Verbindung mit ihnen zur Uebergabe zwingen sollten, erhielten sie Befehl, sich zurück zu ziehen. Am 29ten May Morgens eroberte Vandamme die Insel Ochsenwerder und kam also Hamburg um ein bedeutendes näher. Der General Dümonceau paßirte bey Winsen die Elbe, rückte vom Zollenspiecker aus heran und die Dänen waren bereit, von Altona aus anzugreifen. Gegen eine so überlegene und von drey Seiten angreifende Macht konnte Tetenborn sich nicht mehr halten, er verließ also in der Nacht das unglückliche Hamburg mit dem Ruhm, alles, was er gekonnt hatte, zu dessen Vertheidigung gethan zu haben. Er leitete noch die Besetzung durch die Dänen, in Hoffnung, dadurch den Franzosen und ihrer Rachsucht Schranken zu setzen, und das war leyder alles, was er thun konnte.
Die Dänen und Franzosen besetzen Hamburg.[]
Der ein und dreyßigste May 1813.
Der Marschall Davoust stand mit 15000 Mann auf dem linken Ufer der Elbe, und drohte mit einem Uebergang über dieselbe. Man machte alle Anstalten zur Gegenwehr, hofte alles von den Dänen, aber diese wurden wegen ausgebrochener Irrungen mit Schweden aus Freunden wieder Feinde und mit ihrer Hilfe erzwangen die Franzosen den Uebergang über die Elbe. Am heutigen Tag zogen erst die Dänen, und dann die Franzosen in dem unglücklichen Hamburg ein, um dieser Stadt den Jubel vom 18. März bitter zu vergelten. Davoust stellte sich anfänglich, als wolle er recht milde verfahren, aber sein Ton änderte sich nur zu bald. Eine Kontribution von acht und vierzig Millionen Franks wurde als Strafe ausgeschrieben. Auf diese folgten Einkerkerungen, Verbannungen, Einziehung des Vermögens der Entwichenen, Aushebung von Geisseln zur Sicherheit für die unerschwinglichen Zahlungen, Zerstörung der schönsten Gärten und Landhäuser unter dem Vorwand der Befestigung, Mißhandlung der ersten Familienväter, die ihre schönen Güter selber mit ruiniren helfen mußten und tausend andere der ausgesuchtesten Quälereyen. Der Raub der Bank setzte den Abscheulichkeiten vollends die Krone auf.
Quellen.[]
- Das neue Deutschland. Enthaltend größtentheils freimüthige Berichte zur Geschichte der Bedrückung und der Wiederbefreiung Deutschlands. Berlin 1813 (1814), bei den Gebrüdern Gädicke.
- Kurzer Umriß der Begebenheiten auf dem festen Lande von Europa, in den Jahren 1813 und 1814 zur Befreiung von der Französischen Tyrannei; nebst kritischen Bemerkungen, von einem Engländer. Weimar, im Verlage des Landes - Industrie - Comptoirs. 1814.
- Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.