Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Gulden, eine Deutsche Silbermünze, welche übereinkünftlich 16 Groschen oder 60 Kreuzer gilt.

Es führen aber noch andere Münzen von verschiedenem Werthe in und außer Deutschland diesen Namen, und sind theils Rechnungsmünzen, theils wirkliche. So ist ein Gulden in Augsburg eine Rechnungsmünze von 20 Gr. 4 Pf.; in Basel 14 Gr. 9 Pf.; ein Gulden Wechselgeld in Basel 16 Gr. 8 Pf.; in Zürich 15 Gr. 6 Pf.; ein Gulden Wechselgeld ebendaselbst 17 Gr., Münze aber 14 Gr. 4 Pf.; ein Gulden zu St. Gallen Rechnungsmünze von 14 Gr.; ein Gulden in Genf 2 Gr.; in Brabant 11 Gr. 2 Pf.; ein Gulden Wechselgeld, ebendaselbst, 13 Gr.; in Holland 13 Gr.; in Lüttich 8 Gr.; in Ostfriesland 8 Gr. 4 Pf.; ein Gulden Polnisch in Danzig 6 Gr.; ein Gulden Preußisch, in Königsberg, 7 Gr. 6. Pf.; ein Polnischer Gulden 4 Gr. (seit 1766, vorher nur 3 Gr. 4 Pf.); ein Preußischer Gulden 8 Gr. (seit 1776, vorher 6 Gr. 8 Pf.); ein Gulden in Riga 8 Gr.; in Triest 15 Gr.

Anfänglich waren die Gulden Goldmünzen, die zuerst in Florenz im J. 1252 geschlagen wurden, und ungefähr so viel als ein Dukaten galten. Daher hat man noch jetzt alte Lübische Gulden, die 2 Thlr. 21 Gr. gelten. Eine dergleichen Münze waren die Rheinischen Gulden oder Gülden. Späterhin prägte man kleinere Goldmünzen, die den dritten und vierten Theil jener ausmachten, und nannte sie kleine Gulden. Die kleinen Gulden prägte man nachher aus Silber, und ließ ihnen den Namen, den sie bis jetzt noch führen. Die größern goldenen Gulden nannte man nunmehr zum Unterschiede Goldgulden oder Goldgülden.


Quellen und Literatur.[]

  • Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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