Grätz.[]
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Grätz, die Hauptstadt des Herzogthums Steyermark an der Muhr, hat 4,600 Häuser, und unter diesen mehrere Paläste. Einwohner zählt man 40,000, von denen an 12,000 durch die Zitz- und Kattun-Fabriken beschäftigt werden. Der Ort ist sehr wohlhabend, und das Gewerbe wird noch durch jährliche Messen befördert. Unter den wissenschaftlichen Anstalten verdienen eine Sternwarte mit einer Naturaliensammlung, und dann besonders das von dem Erzherzoge Johann gestiftete Museum, von seinem Gründer Johanneum genannt, bemerkt zu werden, diese ausgezeichnete wissenschaftliche Anstalt enthält nämlich reiche Sammlungen von Büchern, Kunstsachen, Instrumenten, Alterthümern, Urkunden zur vaterländischen Geschichte, Fabrik- und Landesproducten, welche sich auch durch patriotische Beiträge von Privatleuten, immer vermehren. Mehrere Lesezimmer stehen für Gelehrte, Geschäfftsmänner und Studierende offen. Auch werden Vorlesungen über Mineralogie, Chemie, Geschichte und Statistik, Astronomie, Technologie xc. gehalten und fleissig besucht.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
Wien, den 20sten Juny. [2]
Seit einiger Zeit sieht man wieder viele Güter durch Grätz gehen, vorzüglich viel Reiß, von dem schon mehrere tausend Centner nach Prag gegangen sind.
Quellen.[]
Literatur.[]
- Historisch-mahlerische Streifzüge in den Umgebungen der Stadt Grätz. Von J. A. Kumar. Grätz 1816, bey Franz Ferstl.