Von Bastille bis Waterloo. Wiki

Grave.[]


Grave,[1] feste Stadt an der Maas, die vormals dem Hause Oranien zuständig war und 1,573 Einw. zählt. Sie war vor Alters eine Pertinenz des Landes Kuik, und wurde 1602 von den Generalstaaten erobert. Bei derselben wird ein Waarenzoll erlegt.


Festung.[]


Grave,[2] eine starke Vestung am L. U. in Brabant, mit unter Wasser stehenden Graben und einem großen starken Brückenkopfe am R. U. 1600 E.


Von Reisende..[]

Samuel Christop Wagener.[]

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[1793]

Zum Schlusse dieses Briefes noch ein Paar Worte über die holländisch-brabantischen Vestungen Grave und Herzogenbusch. Jene ist nur klein, aber ein schönes Städtchen, und eine regelmäßige Vestung am linken Ufer der Maas, mit einem Kronwerk auf dem rechten Ufer. Sie ist in den für Holland so unruhigen Zeiten des spanischen unerträglichen Joches oft eingenommen und wiedert erobert. Im Jahre 1568 nahmen die Generalstaaten sie den Spaniern ab, sie kam aber nachher wieder in die Gewalt der leztern. Im Jahre 1602 eroberte sie Prinz Moritz von Nassau von neuem, und im westphälischen Frieden 1648 wurde sie dem Hause Nassau-Oranien völlig zugesichert. Im Jahre 1672 bemeisterten sich ihrer die Franzosen, denen sie zwei Jahre darauf Wilhelm der Dritte wieder abnahm.


F. J. L. Meyer.[]

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Brüssel im Juni 1801.

Vor Zutphen erschienen mir die ersten Denkmäler des lezten verheerenden Krieges; weit hingedehnte Schanzen, Linien, Batterien, von den Engländern angelegt, von den Franzosen vollendet. Eine Vorbereitung auf den traurigen Anblik der kleinen Festung Grave an der Maas, die, von der Belagerung des Iahres 1794 her, noch zum Theil in Ruinen liegt. Hier widersezten sich die Regimenter von Waldek und der Schweizer zwei und zwanzig Tage dem Flussübergang der Belagerer. Ihre bedeutende Lage sezte die Stadt schon in vorigen Iahrhunderten dreimal der Kriegsverherung aus. Diesesmal werden die Gassen an der Flusseite, die Thürme, die Mauren noch lange in Ruinen liegen bleiben. Die Stadt hat keine Mittel, um sich aus eigner Kraft wieder zu erheben; und das geplünderte Mutterland ist arm.


Quellen.[]

  1. Neueste Länder- und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Sechster Band. Holland und Westphalen. Prag 1809, in der Diesbachischen Buchhandlung.
  2. Lehrbuch der Militär-Geographie von Europa, eine Grundlage bei dem Unterricht in deutschen Kriegsschulen, von A. G. Hahnzog, Divisionsprediger und Lehrer an der Kriegsschule in Magdeburg. Magdeburg, bei Ferdinand Rubach 1820.
  3. Ueber den Feldzug der Preußen gegen die Nordarmee der Neufranken im Jahr 1793. Von einem Beobachter, welcher die jetzigen Feldzüge der verbündeten deutschen Heere mitmacht. Stendal, bei Franzen und Grosse, 1795.
  4. Briefe aus der Hauptstadt und dem Innern Frankreichs, von F. J. L. Meyer Dr. Domherrn in Hamburg. . . Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1802.