Granada.[]
Die Hauptstadt Granada,[1] liegt sehr uneben, theils auf 4 Bergen, theils auf der Ebne, an dem kleinen Fluß Darro, der mitten durch läuft, und in der Sierra Nevada, (dem Schneegebirge,) nicht weit von den Quellen des Flusses Xenil, entspringt, welcher leztere aussen vorbeyfließt. Das Wasser und die Luft daselbst ist sehr gesund, so, daß Kranke daselbst zur Wiedererlangung der Gesundheit sich dahin begeben. Zur Zeit der Araber kamen sie sogar aus der Barbarey herüber. Diese Stadt ist der Sitz einer königlichen Kanzley, einer Universität, eines Inquisitionsgerichts und eines Erzbißthums. An der Domkirche, die eines der prächtigsten Gebäude ist, stehet eine Capelle, in welcher Ferdinand, der Katholische, König von Aragonien, und seine Gemahlin Isabella von Castilien, welche das Königreich Granada eroberten, und ihr Schwiegersohn, K. Philipp I von Castilien, nebst seiner Gemahlin, Johanna, begraben liegen. Ueberhaupt finden sich in Granada 23 Pfarrkirchen und 41 Klöster. Ausserhalb der Stadt, zu St. Hieronymus, ist das kostbare Grabmal des berühmten Gonzalo Hernandes von Cordova, der den Beynamen des großen Feldherren führte. Die Stadt hat sehr wichtige Seidenmanufakturen. Die Zahl der Einwohner beläuft sich über 52,000 Seelen. Von dem Palaste der maurischen oder arabischen Könige s. den Art. Alhambra. Ein zweytes Castell Generalise genannt, liegt auf einem andern Hügel.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.