Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Hoya, Grafschaft im Westphälischen Kreise, an der Weser, zwischen Minden und Bremen. Sie wird in die Ober- und Niedergrafschaft eingetheilt, und gehört, seit der Grafen Absterben 1543 größtentheils seit 1705 Kurhannover, theils dem Landgrafen von Hessenkassel, nemlich die Aemter Ucht und Freudenberg.

Der weit größere Kurhannöverische Antheil der Grafschaft Hoya hat 43 Quadratmeilen, durchaus ebenes Land, viel Sand, daher nicht sehr ergiebigen Getreid- aber desto beträchtlichern Flachs- und Hanfbau, dessen Bearbeitung zu Leinwand die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist; auch zum Theil guten Wieswachs und daher eine ansehnliche Viehzucht. Dieser Antheil enthält 1 Stadt, 15 Flecken, 60 Kirchspiele, und gegen 67,000 Einwohner, von welchen der größere Theil noch leibeigen ist. Die Landstände bestehen aus der Ritterschaft, und der Stadt Nienburg nebst den Flecken. Der Kurfürst von Braunschweig-Hannover hat wegen dieser Grafschaft Sitz und Stimme auf der Westphälischen Grafenbank, und bezieht aus derselben an Einkünften 88,000 Thlr. Kontribution, und über 113,000 Kammeralgefälle. Es sind aber die beyden Braunschweigisch. Aemter Thedinghausen und Westen mit der Grafschaft vereinigt.

Der Kurhessische Antheil besteht aus 3 kleinen abgerissenen Stücken, welche 4 Quadratmeilen enthalten und zum Hessischen Antheil der Grafschaft Schauenburg geschlagen sind. Hessenkassel erhielt sie 1526 als heimgefallene Lehen von der Grafschaft Bruchhausen.


Die Hauptstadt oder der Flecken heißt gleichfalls Hoya, liegt an der Weser, hat ein Amt und festes Schloß, gehört dem Kurfürsten von Hannover, ist der Sitz der Landeskollegien und hat guten Leinwandhandel.


Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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