Barby.[]
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Barby, Grafschaft in Obersachsen an der Elbe, zwischen Magdeburg und Anhalt, so aus 4 Aemtern, nämlich Barby an sich selbst, Rosenburg, Walther-Nienburg und Mühlingen besteht. Das gräfliche Haus Barby starb 1659. mit Grafen August Ludwig aus, worauf die Lande und Güter desselben sehr vertheilt worden. Die eigentliche Grafschaft Barby kam an das Kurhaus Sachsen, von welchem sie zu Lehn gegangen war, und zwar anfänglich an die weissenfelsische Linie desselben. Mühlingen und Walther-Nienburg kam als kursächsisches Lehn an Anhalt Zerbst, die Herrschaften Rosenburg und Engeln aber fielen an Magdeburg, wiewohl leztere schon 1417. diesem damaligen Erzbißthum heimfiel. Wegen dieser Grafschaft hat Kursachsen Sitz und Stimme auf der westphälischen Kreise; zahlt zu einem Römermonat 20 fl. und zu einem Kammerziel 21 Thlr. 28 Kr. Sie gehöret jezt als ein Amt zu dem Kreisamte Wittenberg. Die Hauptstadt Barby mit 3500 Einwohnern, liegt an der Elbe, welche in dieser Gegend die Saale aufnimmt. Sie ist wohlgebaut, hat ein altes Schloß und eine Superintendur, unter welcher die 8 Kirchen der Grafschaft stehen. 1749. haben die vereinigten Brüder ihr theologisches Seminarium und academisches Collegium hieher verlegt, seit 1789. befindet es sich aber zu Niesky in der Ober-Lausitz, doch blieb hier die Schulanstalt oder das Pädagogium; 1751. erhielten sie die Schloßcapelle zum öffentlichen Gottesdienst. Auch ihre Aeltesten Conferenz verlegten sie 1784. nach Herrnhut. Sie haben auf dem Schlosse ein Observatorium und große Naturalien-Sammlung. s. noch Gnadenau.
Barby..[]
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Barby, eine Grafschaft in Obersachsen an der Elbe, zwischen Magdeburg und Anhalt, welche nach dem Erlöschen des gräflichen Hauses Barby mit dem Grafen August Ludwig im J. 1659 als sächsisches Lehen an das Churhaus Sachsen, und zwar anfangs an die weißenfelsische Linie zurückfiel. Die übrigen barbyschen Besitzungen fielen theils an Anhalt-Zerbst, theils an Magdeburg heim. Gegenwärtig gehört Barby als ein Amt zum Kreisamte Wittenberg. Die Hauptstadt Barby liegt nicht weit von dem Zusammenfluß der Saale und Elbe, und zählt 3500 Einwohner. Sie ist wohlgebaut und hat ein altes Schloß. Im J. 1749 verlegte die Herrnhutergemeinde ihr theologisches Seminarium und akademisches Collegium hieher. Seit 1789 befindet sich jedoch nur noch das Pädagogium hier. Die Brüdergemeinde hat auf dem Schlosse ein Observatorium und große naturhistorische Sammlungen.
Zeitungsnachrichten.[]
Rheinischer Bund. [3]
Vom Königreich Sachsen sollen Mannsfeld, Barbi, Gommern und Sondershausen, an das Königreich Westphalen gelangen.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
- ↑ Wiener-Zeitung Nro 2. Mittwoch, den 6. Januar 1808.