Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Gefecht bey Möckern.[]

Der sechszehnte Oktober 1813.

Der preussische Generallieutenant von Blücher, General en Chef der schlesischen Armee, war am 3ten Oktober mit derselben über die Elbe gegangen und traf am 11ten zu Halle ein. Nach einer sowohl Menschen als Pferden höchst nöthigen Ruhe von 4 Tagen rückte er am 15ten gegen Leipzig vor, nahm an diesem Tag sein Hauptquartier in Skeuditz und seine Vorposten standen bey Möckern. Am 16ten Nachmittags fieng das Gefecht bey Möckern an. Bis nahe vor diesen Ort hatten sich die Franzosen verschanzt, aber nichts konnte die tapfern Preussen und Russen zurückhalten. Mit einem entsetzlichen "Hurrah!" giengen sie mit gefälltem Bajonnet auf den Feind los, der aus seinen Verschanzungen herausgetrieben wurde, und sich in das Dorf Gohlis zurückzog. Auch hier wurde er angegriffen, aber beym vierten Angriff überwältigten sie den Feind, der sich in gröster Unordnung nach Leipzig hineinwarf. Die Preussen rückten nach und sahen sich Abends um 8 Uhr Meister der Vorstadt. Gegen 40 Kanonen, an 2000 Gefangene, worunter 79 Officiere und 1 Obrist, 2 Adler, und eine große Menge Munitionswagen, waren die Trophäen des Tages. An Verwundeten und Todten sollen die Franzosen über fünftausend Mann verloren haben. Dies war das Vorspiel der großen Ereignisse, die bey Leipzig am 18ten und 19ten dieses Monats sich zutrugen.


Quellen und Literatur.[]

  • Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.
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