Gefecht in der Gegend von Ingolstadt.[]
Der sechszehnte Julius 1800.
Obwohl am gestrigen Tage der Waffenstillstand zu Parsdorf geschlossen wurde und während der Unterhandlungen auf der Fronte der Linie vorwärts der Isar die Feindseligkeiten bereits eingestellt waren, so fiel doch auf der linken Seite heute noch ein nicht unmerkwürdiges Gefecht vor. Der Feldmarschall-Lieutenant Neu schickte 800 Mann Infanterie und 1 Eskadron Reiterey mit 6 Feldstücken aus Ingolstadt ab, um die einzelnen Korps französischer Reiterey aus den benachbarten Dörfern zu vertreiben und zugleich Holz und Bier in die Festung zu bringen. Nachmittags um drey Uhr griefen die Deutschen an und jagten die französischen Vorposten bis Eitersheim zurück. Der französische Divisionsgeneral Ney sammelte sich in der Geschwindigkeit, nahm das Dorf Gaimersheim weg und grief nach drey Stunden die Deutschen auf den Anhöhen von Wettstetten und Oberhaunstadt an. Zwar wurden die Franzosen auch hier zurückgeworfen, allein als diese sich rechts gegen Ingolstadt zogen, die linke Flanke der Oesterreicher bedrohten und mit vielem Vortheil auf die Infanterie einhieben, so gerieth diese in Unordnung und floh nach Ingolstadt, nachdem drey Kanonen, nebst den dazu gehörigen Pulverwagen und fünfhundert Gefangene, unter diesen eilf Offiziere, verloren waren. Die Franzosen hatten ohngefähr dreyhundert Todte und Verwundete. Am Abend wurde der Waffenstillstand bekannt und die Feindseligkeit hörten auf.
Quellen und Literatur.[]
- Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.