Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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A. Gardanne.[]

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Gardanne, (A) Divisionsgeneral. Er wohnte in dem Departement von Var zur Epoche der Belagerung von Toulon und, da er ehemals gedient hatte, stellte er sich an die Spitze der Bauern dieses Departements, die sich für den Konvent bewaffneten, und ließ sie bey den Belagerungsarbeiten und bey den Expeditionen wichtige Dienste leisten. Dieß war der Anfang seiner militärischen Karriere. Da er sich gegen den 13. Vendemaire 4 in Paris befand, so wurde er in der Eigenschaft eines Generaladjutanten gegen die Sektionen gebracht, und half sie überwältigen. Hierauf diente er in Italien unter dem General Bonaparte und zeichnete sich hauptsächlich den 16. Junius 1796 bey dem Angriffe des Mincio aus; im Angesicht des Feindes, der die Brücke von Borghetto eben abgebrochen hatte, setzte er an der Spitze von 100 Grenadieren durch den Fluß, daß ihm das Wasser bis unter das Kinn gieng, und nöthigte jenen zum Weichen. 1797 stand er als Brigadechef am Rhein und zeichnete sich im April bey der Schlacht von Neuwied durch seine Kaltblütigkeit und die Gewandtheit seiner Manoeuvres aus. 1799 dient er abermals in Italien, vertheidigte, jedoch fruchtlos, die Zitadelle von Alexandrien und mußte sie, nach dem Verluste der Bataille von Trebia, übergeben. Er wurde hierauf von Bonaparte in dem Innern angestellt und half 1800 die Chouans bändigen. Sein Benehmen bey der Schlacht von Marengo verdiente ihm einen Ehrensäbel; kurz vorher war er zum Divisionsgeneral erhoben worden. 1803 kommandirte er in Ligurien und ging hierauf in das Mantuanische. Im September 1804 wurde er nach Paris zurückgerufen und zum Gouverneur der kaiserlichen Pagen und zum Kommandanten der Ehrenlegion ernannt. Zu Ende 1805 kommandirte er bey der Armee in Italien. Im Jahre 1807 wurde er als ausserordentlicher Gesandter an den Schach von Persien nach Teheran geschickt, woher er 1809 nach Paris zurückkehrte.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
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